Händlerspanne (marge) von einer Uhr/ Schmuck

10 Antworten

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Bei Schmuck besteht eine Riesenmarge! Es kommt jetzt aber auch darauf an, wie der Juwelier einkauft, also beim Großhändler, beim Hersteller oder aber selbst importiert. Kein Händler wird Dir allerdings seine Marge nennen. Ich würde aber sagen, dass 100 % das absolute Minimum sind. Dies gilt wahrscheinlich besonders für teure Markenware, die er bei diesem Anbieter schon ziemlich teuer einkauft. Oft geben diese Marken den Verkaufspreis als unverbindliche Preisempfehlung auch vor. Andere Schmuckstücke, egal ob aus Gold oder Silber haben vom Großhandelsverkauf (meist in Asien) bis zum Einzelhandel eine Preissteigerung von bis zu 500%, in Einzelfällen auch mehr, hinter sich haben. Beispiel: Ein Anhänger wird als Auftragsarbeit in Asien gefertigt und kostet dann ca. 5 Euro. Dann wird er vom Großhändler importiert. Dieser muss ca. 25% für Zoll, Einfuhrumsatzsteuer und Versandkosten aufschlagen. Dann kostet das gute Teil 6,25 Euro. Er wird es dann für 13 bis ca. 20 Euro an den Einzelhändler verkaufen, der dann widerum noch mal ordentlich aufschlägt. Im Extremfall kann es dann bis zu 60 Euro kosten.

Übrigens: von 20 - 40 % kann kein Händler leben, es sei denn er verkauft extrem hochpreisige Artikel. Jeder Händler hat ja auch einen riesigen Kostenapparat zu bezahlen. Bei einem Juwellier macht allein die Versicherung einen Riesenposten aus.

Okay vielen dank für die Antwort. Denkst du nun das die Marge bei Schmuck wesentlich höher ist als bei Uhren?

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@floli22

Das kann ich Dir leider nicht sagen.

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Hallo,

A-Brands Schmuck und Uhren werden zwischen 2,3 und 2,8 kalkuliert (also 10 Euro Ek = 23,- - 28,- VK), wobei EK in netto ist und VK (UVP) in brutto. Umso bekannter der Brand umso mehr geht es in Richtung 2,3. Da die UVP´s der bekannten Brands aber alle ungefähr gleich sind, bleibt bei einer bekannten Marke weniger für den Händler. Beispiel Uhren: einfache 3 Zeiger Damenuhr kostet häufig von einer Marke 69,95 Euro. Auf der anderen Seite werden bekannte Marken häufiger verkauft, deshalb lohnt es sich für den Händler. Bei No-Name sieht es anders aus. Der Schmuck wird erheblich günster an den Endverbraucher abgegeben und trotzdem kann der Händler zwischen 3 und 6 kalkulieren. Wobei die wenigsten Händler direkt importieren können - wg. der Menge. So beträgt häufig die Mindestbestellmenge für eine Uhr als Eigenmarke in China 500 Stück. Dann ist aber die Marge am größten. Die o. g. Damenuhr würde dich dann in der gleichen Qualität ca. 10,-- Euro kosten (inkl. Transport + Zoll). No-name oder Eigenmarken werden häufig in den gleichen Werken wie die Marken produziert. Um dennoch in China einkaufen zu können, schließen sich auch einige Händler zusammen und umgehen so den Großhandel.

Vielen Dank auch für diese gute Antwort! Du siehst also den Aufschlag bei 100% aufwärts, denkst du nun, dass es einen unterschied zwischen Schmuck und Uhren gibt was dies anbelangt?

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Eigentlich ist dem Schreiben von Tuma1 nur weniges zu zusetzen: 1.Glaube,dass bei den hochwertigen Markenuhren und ich meine den wirklichen, die Marge geringer als 100% ist. 2.Man wird etwas suchen müssen, aber wenn man höflich erklärt ein Schulprojekt zu bearbeiten, das auch nachweisen kann, dass einige Einzelhändler bereit sind Auskunft zu geben.

Ja, das wüßte mancher wohl gerne. Die Annahme, daß ein einigermaßen beschlagener Geschäftsmann solche Informationen preisgibt, ist ziemlich naiv. Aber etwas Überlegung hilft schon weiter, wenn man den monatlichen oder jährlichen Umsatz erfährt. Da muß man erstmal 19% Mehrwertsteuer abziehen, die bekommt das Finanzamt. Dann möchte man eine plausible Kostenzusammenstellung für das Geschäft machen. Ein BWL-Lehrbuch hilft weiter, was da alles dazugehört. Das alles muß der Juwelier auf seine Waren aufteilen und draufschlagen, um erstmal kostendeckend zu arbeiten. Ich denke auch, daß das wenigstens 100% Aufschlag sein müssen, was einer Handelsspanne von 50% entspricht (Verkaufspreis=Einkaufspreis+Handelsspanne). Nur wegen Kostendeckung zu arbeiten, wäre aber ziemlich frustrierend und auch riskant, ein paar Prozentchen Gewinn möchten schon sein. Mehr als 2-4% vom Umsatz dürften das aber in der Realität kaum werden.

zwischen 20 und 40%