Grammatikalische Richtigkeit

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Das Ganze ist keine grammatische, sondern eine phonologische bzw. stilistische Frage. Die Endungen -es oder -s werden nicht im Zusammenhang mit obskuren Nomenklassen unterschieden (-> Koschutnig), sondern nach den Endlauten der Wortstämme. Die ursprüngliche, vollständige Form ist -es, da Sprache aber zur Ökonomie (geringster Aufwand) neigt, hat sich diese Form im Laufe der Zeit zu -s abgeschliffen. Wo das schlecht auszusprechen ist, ist -es geblieben. Der derzeitige Stand nach Duden:

Duden 9 - Richtiges und gutes Deutsch (Paraphrase):

Die volle Form -es steht immer bei Substantiven, die auf (Zischlauten) enden - s, ß, x, z, auch -st  etc.: des Glases, Überflusses, Sitzes, Zwistes ...

Die kürzere Form -s wird immer gesetzt bei Substantiven auf -en, -em, -el, -er: des Wagens, Atems, Lehrers ... sowie in bestimmten festen Wendungen adverbialen Charakters.

Es gibt eine Reihe von Fällen schwankenden Gebrauchs, die stilistisch bedingt sind, manchmal auch sprachrhythmisch (so wird etwa bei einsilbigen oder endbetonten deutschen Substantiven -es bevorzugt).

 

Beide Formen sind grammatisch richtig, bei Namen, geographischen Namen, auch Farben wird sogar meist auf die Endung völlig verzichtet und die Kasusmarkierung (= woran man den Kasus erkennt) wird auf den Artikel beschränkt (die besondere Leistung des antiken Ägypten für die Kunst ...). In den Fällen, bei denen -s bevorzugt wird, wird -es je nach Betrachter aufgefasst als "fein" oder als "der bläst sich auf". Ungeübte Schreiber, die wissenschaftliche Arbeiten verfassen müssen oder andere in einem Text womöglich mit leicht theoretischem Anstrich von etwas überzeugen wollen, neigen nach meiner Erfahrung dazu. -> "Das macht eben mehr her." :D

 

 

Genitiv Singular mit s oder es:

s. tinyurl.com/3u35mbo

 

Bei den Nomen, die den Genitiv Singular mit -s oder -es bilden, unterscheidet man  drei Gruppen:

  • Genitiv nur mit es
  • Genitiv nur mit s
  • Genitiv mit s und es

Die Zugehörigkeit zu einer der drei Gruppen - von der  3. gibt's da weit über 20 000 Beispiele - lässt sich nicht immer einfach vorhersagen. In Zweifelsfällen schau  beim entsprechenden Eintrag nach:  

http://tinyurl.com/3rudf46

 

 

Normalerweise wird bei einsilbigen Nomen -es, bei mehrsilbigen nur  -s angehängt, aber leider ist es nicht durchgängig so.

Endet ein einsilbiges Wort auf einem Vokal, bekommt es nur ein -s (des Autos).

Das hat nichts mit gesprochener vs geschriebener Sprache zu tun.Es gibt klare Vorschriften.

 

Also: Konflikts, Streits (Ausnahme), Krieges

Beides ist richtig . Doch das erste ist eher besser für förmliches oder schule usw. das zweite ist eher umgangsprachlich ist und da man es eher SPRICHT als SCHREIBT 

Ich würde sagen, beides ist richtig, das zweite mehr gebräuchlich und wegen der Kürzung mehr Umgangssprachlich und das erste mehr formal.