Glauben an "Gott", aber keine Religion, gibts sowas?

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Solche Gedanken machen sich viele Menschen und bauen darauf ihre eigenen Vorstellungen auf.

Glauben an Gott, aber keine Religion ist eine Sache der Sichtweise.

Glaubt man etwas ganz anderes als das, was existierende Religionen verkünden, dann gehört man zwangsläufig nirgends dazu (zur Glaubensgemeinschaft).

Doch gleichzeitig ist man dann selbst eine 1-Personen-Religion, oder man zählt sich zu den vielen, von denen man vermutet, daß sie den gleichen Status wie man selbst einnehmen, und das wäre dann quasi eine Religion mit unbestimmt vielen Mitgliedern, von denen man keines kennt.

Ich selbst mache es mir in dieser Beziehung möglichst leicht, aber ohne oberflächlich zu werden.

Ich sage, es muß einen logischen zwingenden Grund dafür geben, daß es überhaupt etwas gibt, und aus diesem Grund heraus ist dann das da, was wir Schöpfung nennen. Dieser Grund ist deshalb in meiner Betrachtung Gott.

Alle weitergehenden Spekulationen sind für mich ab und zu interessante Gedankenspiele, aber auch nicht mehr. Mein Leben richte ich lieber nach meinem Gewissen aus und hoffe, daß es unbeschädigt genug ist, damit ich mich nicht in irreparable Irrtümer verrenne.

Ich will meine Antwort mal so formulieren: Ich wurde als Kind getauft, entschied mich mit etwa 12 oder 13 Jahren, die evangelische Kirche kennen zu lernen, fand (leider erst nach der Konfirmation) immer mehr Diskrepanzen zwischen der Bibel und der Lehre der evangelischen Kirche gerade in den Dingen, die mir persönlich besonders wichtig sind, wurde mit 15 in der evangelischen Kirche inaktiv, weil ich meinen Glauben an die evangelische Kirche verloren hatte (nicht aber meinen Glauben an Gott) und fand mit 30 schließlich eine Kirche, in der alles so weit passte, wie es mir damals wichtig war und eigentlich noch immer ist, nur finde ich, dass die Haltung gegenüber geistigen Gaben in dieser Kirche konsequenter sein sollte, denn die Lehre dieser Kirche besagt, dass diese existieren, aber kaum jemand glaubt wirklich daran.

Kurz gefasst würde ich definitiv zustimmen, dass man an Gott glauben kann, ohne einer Religion anzugehören, denn abgesehen vom Papier, ging es mir etwa 15 Jahre genauso.

Hallo Skyriim,

natürlich gibt es das! Viele, die ihrer Religion den Rücken gekehrt haben, weil sie deren Heuchelei überdrüssig geworden sind, haben deswegen nicht unbedingt den Glauben an Gott über Bord geworfen. Die Frage ist nur, ob sie dadurch nicht auch etwas orientierungsloser geworden sind.

Du glaubst, wie Du schreibst, an eine "höhere Macht". Doch willst Du es allein dabei bewenden lassen? Sollte Gott für Dich immer nur der große Unbekannte bleiben? Wenn Gott sich auch nicht durch die verschiedene Religionen offenbart (die ihn ja insgesamt gesehen auf der Erde sehr schlecht vertreten haben), so hat er dennoch einen Weg gefunden, der es uns ermöglicht, ihn kennenzulernen und sogar eine persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen. Gott hat 40 Schreiber dazu gebraucht, sein Wort, die Bibel, schreiben zu lassen. Sie standen, wie einige von ihnen selbst sagten, unter der Leitung des Geistes Gottes. Somit ist die Bibel, obwohl von Menschenhand geschrieben, in Wirklichkeit das Wort Gottes und daher absolut zuverlässig und vertrauenswürdig. Deswegen konnte der Apostel Paulus von ihr schreiben: "Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert" (2. Timotheus 3:16).

Die Bibel enthält eine Einladung, die an jeden von uns ergeht. Sie lautet: "Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen " ( Jakobus 4:8). Wie aber kann man sich Gott "nahen"? Nun, wenn man einen Menschen genauer kennenlernen will, dann muss man sich mit ihm unterhalten, um seine Denkweisen und Wertvorstellungen kennenzulernen. Möchte man Gott genauer kennenlernen, dann muss man sich näher mit seinem geschriebenen Wort, der Bibel, beschäftigen.

Durch sie lernst Du seine Gedanken und seine Einstellung kennen, doch nicht nur das. Durch die Bibel lernst Du auch kennen, wie sich Gott gegenüber Menschen verhält, wie er sie liebt, beschützt, geduldig mit ihnen ist, mitfühlt, rücksichtsvoll und sogar demütig ist. Du erfährst von seiner grenzenlosen Macht und seiner Weisheit, die er immer wieder zu unserm Wohl gebraucht und einsetzt. Ja, je mehr Du diesen einzigartigen Gott kennenlernst, desto mehr entsteht ein Gefühl der Bewunderung, Faszination und des Hingezogensein - allerdings nicht zwangsläufig, sondern nur dann, wenn Du Dein Herz dafür öffnest. Ganz konkret kann das bedeuten, dass Du bereit sein musst, Dich von gewissen eigenen Vorstellungen, falschen Gedanken und Handlungsweisen zu lösen, die im Widerspruch Gottes Wort stehen. Du musst bereit sein, ihm vollständig und bedingungslos zu vertrauen und Dich ihm schließlich hingeben. Wenn dann im Laufe der Zeit auch noch die persönliche Erfahrung hinzukommt, dass das in Gott gesetzte Vertrauen niemals zu Enttäuschung führt, sondern ganz im Gegenteil die Lebensqualität auf ein höheres Niveau bringt, dann wächst Deine persönliche Bindung an Gott mehr und mehr.

Da ist noch ein wichtiger Punkt zu erwähnen. Du hast durch das Gebet die Möglichkeit, eine direkte Verbindung zu Gott herzustellen. Zu wissen, dass dieser große Schöpfer, nie zu beschäftigt ist, sich Deine Gedanken, Deine Sorgen und Nöte anzuhören und auch darauf zu reagieren, schafft in Dir ein Gefühl tiefer Verbundenheit. Besonders seine Liebe zu uns Menschen und auch zu Dir ganz persönlich, ruft ein Gegengefühl hervor: Zuneigung und Liebe. Denke nur einmal an das große Opfer, das Gott dadurch erbracht hat, dass er seinen Sohn für uns geopfert hat. Im Johannesevangelium heißt es darüber: "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe" (Johannes 3:16). Wenn Du diese Wort auf Dich ganz persönlich beziehst und Du somit davon überzeugt bist, dass Gott seinen Sohn auch für Dich hingegeben hat, wächst nicht nur Deine Dankbarkeit ihm gegenüber, sondern auch Deine Liebe.

Die Freundschaft zu ihm wird außerdem auch dadurch intensiviert, dass Du seinen persönlichen Namen kennst und gebrauchst. In den Urschriften der Bibel erschien dieser Name ungefähr 7000 mal in der hebräischen Form JHWH, im Deutschen ist er in der Form "Jehova" bekannt. So heißt es in einem Psalm: "Damit man erkenne, dass du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde" (Psalm 83:18).

Den Namen Gottes zu kennen und zu gebrauchen ist in der Beziehung zu ihm nicht unwesentlich. Stell Dir einmal vor, Du lernst einen sehr sympathischen Menschen kennen, zu dem Du eine nähere Beziehung aufbauen möchtest. Wäre es da nicht ganz natürlich, dass Du irgendwann nach seinem Namen fragst? Und hätte diese Beziehung Aussicht intensiver zu werden, wenn der andere nicht bereit wäre, Dir seinen Namen zu nennen? Genau aus diesem Grund hat auch Gott sich einen Namen gegeben und möchte auch , dass wir ihn gebrauchen. "Gott" und "Herr" sind eben nur Titel, die jedoch den göttlichen Namen nicht ersetzen können.

Mit der Liebe zu Gott ist es ähnlich wie mit einer Pflanze. Am Anfang mag sie noch klein und schwach sein. Doch wenn Du sie regelmäßig gießt und düngst und sie an einem günstigen Standort aufstellt, dann wächst sie größer und größer. Deine Liebe zu Gott mag im Moment noch dieser kleinen Pflanze gleichen. Doch je mehr Du Deinen Glauben an Gott stärkst, indem Du sein Wort, die Bibel, kennenlernst, darüber nachdenkst und danach handelst, desto mehr fühlst Du Dich zu ihm hingezogen.

LG Philipp

Gott bietet uns nirgendwo in der Bibel seine Freundschaft an. Jesus Christus sehr wohl ....

Soll ich daraus schließen, dass es zwischen dem Sohn und dem Vater keinen Unterschied gibt?

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@telemann2000

telemann 2000, nein, das kannst du gewiß nicht daraus schließen. Abraham zum Beispiel wird in Jak. 2:23 "Freund Gottes" genannt.

Natürlich zieht der Vater JHWH die Menschen dazu, Jesus als seinen Sohn - den Messias - zu erkennen und ihm zu folgen. NIemand der Jesu neues Gebot, einander als Christen und Nachfolger Jesu zu lieben, mißachtet, wird jemals die Anerkennung JHWHs finden.

Das schliest zum Beispiel aus, einer Kirche anzugehören, die keinen Einspruch erhebt, wenn  Katholiken gegen Katholiken anderer Nationalität in den Krieg ziehen, was Jesus ganz klar verboten hat. 

Mir persönlich erging es wie PHilipp, je mehr ich die Bibel kennenlernen und verstehen durfte, um so mehr wuchs meine Liebe zu unserem Schöpfer JHWH. Ich stellte mit Bedauern fest, von anderen Religionsorganisationen nicht gemäß den Worte Gottes belehrt worden zu sein und verließ ihre verwirrten, babylonischen Lehren. Wie sich gezeigt hat, zu meinem Glück.

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@Ente222

Hallo Ente,

Ich weiß, dass Abraham 'Freund Gottes' genannt wurde. Das lässt sich allerdings nicht verallgemeinern. Im Kontext von Jakobus Kapitel 2 wird Rahab ebenfalls erwähnt. Sie wird allerdings nicht als eine 'Freundin Gottes' bezeichnet.....

Ich hoffe, deine Zuneigung und Liebe zu Jesus Christus ist genauso groß wie zum Vater. Welche warnenden Worte sprach Paulus aus?

Wer den Herrn nicht liebhat, den treffe Gottes Zorngericht!
http://bible.us/1/1co16.22.gantp

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@Ente222

... nein, das kannst du gewiß nicht daraus schließen. 

Darf ich also daraus schließen, dass du dich als ein 'Freund Jesu Christi' bezeichnest?

Es mag nichts dagegen sprechen, ein freundschaftliches Verhältnis mit dem Vater zu haben, allerdings spricht ein Christ Gott immer mit 'Vater' an. Warum?

Weil er von ihm adoptiert wurde.

Auf einen Freund trifft das nicht zu ....


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Doch je mehr Du Deinen Glauben an Gott stärkst, indem Du sein Wort, die Bibel, kennenlernst, darüber nachdenkst und danach handelst, desto mehr fühlst Du Dich zu ihm hingezogen. 

Sollte sich ein Christ nicht zuerst einmal zu Jesus Christus hingezogen fühlen?

Was sagte Jesus? Keiner kommt zum Vater außer durch mich ...

Und wohin zieht der Vater die Menschen? Zu sich oder zu Christus? 


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Tut mir leid, aber was du da beschreibst ist Gott. Du kannst dir auch einen anderen Namen dafür ausdenken aber das ändert nichts daran, dass in der Esssenz das mit "Gott" gemeint ist, nämlich eine höhere Macht die das Universum erschaffen hat. Nun schreiben verschiedene Religionen Gott unterschiedliche Eigenschaften zu oder verneinen, dass er Eigenschaften hat. Ich kenne ein schönes Bild dazu: zwei Professoren streiten darüber, was das Wesen eines Kreises ist: Der eine beharrt darauf, dass ein Kreis Blau sein muss, der andere besteht darauf dass ein echter Kreis nur mit Kreide gemalt sein darf, die Farbe aber egal ist. So ist es mit den Religionen. 

Du bist also schon gläubig, aber nicht religiös.

Persönlich finde ich deine Argumentation nicht schlüssig. Nur weil du dir nicht vorstellen kannst, dass etwas aus dem Nichts entsteht, heisst es nicht dass es nicht sein kann. Ich meine, jeder kann sich seine Weltanschauung ja selber zusammen basteln aber manche Aspekte der Existenz gehen einfach über das Menschliche Fassungsvermögen hinaus.

Klar gibt es das. Manche Menschen haben eine ganz eigene Vorstellung von Gott und fühlen sich deshalb keiner Religion zugehörig. So entstehen ja auch Sekten.

Es gibt auch das Gegenteil: Dass Leute sich mehreren Religionen zugehörig fühlen, z. B. dem Christentum, dem Islam und dem Hinduismus. So etwas ist vor allem in Indien verbreitet.