Gibt es Länder auf unserem Globus wo KEINE Religionsfreiheit herrscht?

17 Antworten

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ja z,b arabien. wenn du bei den saudies mit einer bibel einreisen willst und wirst erwischt nehmen sie sie dir weg und du kommst ins gefängnis. oder wie vor 2 tagen als sie in marokko 17 leute verhafteten welche das evangelium verbreiten wollten. und dann wird so über das schweizer minarettverbot kritisiert....

Das mit der Bibel stimmt so nicht. Es gibt in Saudi Arabien und auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten viele Gastarbeiter mit anderen Religionen (Christen, Hindus, Buddhisten...) und die dürfen ihre Religion durchaus ausüben. Streng verboten ist nur der Versuch, die einheimische Bevölkerung zu einem anderen Glauben zu bekehren (siehe dein Marokko-Beispiel). Also eigene Religionsausübung ja, Missionierung nein. Wenn man das Schweizer Minarettverbot auf eine Stufe mit der Situation in Marokko und Saudi Arabien stellen will, misst man sich an schlechten Vorbildern. Die Schweiz und die meisten anderen Länder Europas haben zum Glück andere Ansprüche an sich in Sachen Freiheits- und Menschenrechte als die arabischen Länder.

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@HCforlife

Man darf keine Bibel mit ins Land bringen, das ist so. Und hier nochmal, Minarette haben doch nix mit Religionsfreiheit zu tun, nur weil ich z.B. mein Haus nicht so und so bauen darf, weils nicht ins Gemeindebild passt heul ich nicht rum wie ein Baby, was soll immer wieder dieses absurde Thema!!! Hauptsache man kann sich an was hochziehen oder

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Worin sehen Sie die Ursachen?

--Pelster: Der Grund, dass solche Fanatiker überhaupt Zulauf haben, liegt in der katastrophalen sozialen Lage der Menschen im Nordosten Nigerias. Dort leben viele Flüchtlinge aus den Nachbarländern unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne Zukunftsperspektive. Am Beispiel Nigeria haben wir in diesem Jahr erneut festgestellt, dass Übergriffe gegen Christen eine Art "Frühwarnsystem" darstellen, das Radikalisierungstendenzen in Gesellschaften anzeigt. Denn bereits im April hatte es im Norden Nigerias schwere Übergriffe von Islamisten gegen Christen gegeben. Am Ostersonntag wurden drei Kirchen niedergebrannt und über dreißig Menschen verletzt. Solche Übergriffe gegen Christen waren in den vergangenen Jahren nichts Ungewöhnliches, doch in diesem Jahr bekam die Gewalt eine neue Qualität, indem sie sich gegen "alles Westliche" und auch gegen den gemäßigten Islam ausdehnte. Man sieht also, wohin es führt, wenn man die Verletzung von grundlegenden Menschenrechten wie der Religionsfreiheit zu lange duldet.

Im Jahr 2008 waren Christen auch in Indien massiv angegriffen worden. Ist die Lage dort in diesem Jahr besser geworden?

--Pelster: Zumindest insofern, als es in diesem Jahr keine Gewaltexzesse wie 2008 gab, als hinduistische Fundamentalisten im Bundesstaat Orissa im Nordosten des Landes etwa dreihundert Christendörfer verwüstet und mehr als hundert Christen getötet haben. Die Nachwirkungen der Gewalt sind aber immer noch zu spüren. Von den 50 000 Flüchtlinge konnten viele noch nicht in ihre Dörfer zurückkehren und leben teilweise in den Slums der Provinzhauptstadt Bhubaneswar. Besonders deutlich wurde die nach wie vor christenfeindliche Atmosphäre vor den indischen Wahlen im April. Damals haben Anhänger der nationalistischen Hindu-Partei BJP versucht, Christen am Wählen zu hindern. Es gab Todesdrohungen und in manchen Regionen wurden sogar Straßensperren errichtet, um die Christen vom Wählen abzuhalten. Bei der Wahl selbst waren die Fundamentalisten dann allerdings die großen Verlierer und das macht den Christen Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft.

Gehen wir zum Schluss noch auf eine Region ein, aus der Meldungen über bedrängte Christen auf den ersten Blick verwundern: Lateinamerika. Sind die Länder dort denn nicht mehrheitlich christlich?

-- Pelster: Das ist in der Tat ein in Europa vorherrschender Irrtum. In Wahrheit gibt es sehr mächtige Bewegungen, die auf eine Säkularisierung Lateinamerikas hinarbeiten. In Uruguay wird die Kirche zum Beispiel durch rechtliche und gesellschaftliche Einschränkungen stark an den Rand gedrängt. Andere Länder folgen diesem Beispiel - vor allem jene, die neosozialistisch regiert werden, wie zum Beispiel Venezuela oder Bolivien. Eine Streitfrage ist der Religionsunterricht an staatlichen Schulen, der manchen Regierungen ein Dorn im Auge ist. Andernorts muss die Kirche Enteignungen hinnehmen und religiös genutzte Gebäude werden ohne Vorwarnung abgerissen. Das hat den Grund, dass der Staat die Kirche aus ihrem Engagement für die Ärmsten drängen und kirchliche Sozialeinrichtungen gegen staatliche austauschen will. All das ist natürlich eine weitaus weniger bedrohliche Form von "Christenverfolgung" als zum Beispiel im Irak. Dennoch sind auch das gesellschaftliche Entwicklungen, die man im Auge behalten muss. Denn wie schon erwähnt sind Einschränkungen in der Religionsfreiheit oft die ersten Anzeichen von massiven gesellschaftlichen Problemen

Pelster: Da muss ich immer noch an allererster Stelle den Irak nennen. Außerdem bekamen wir in diesem Jahr verstärkt Meldungen über Gewalt gegen Christen in Pakistan, Ägypten und Nigeria. Auf einem weitaus weniger gewalttätigen Niveau macht uns aber auch die Situation in Lateinamerika Sorgen, wo neosozialistische Regierungen vor allem gegen die katholische Kirche vorgehen. All das sind aber nur einige Brennpunkte unter vielen.

Wie gestaltet sich etwa die Lage für die Christen im Irak?

--Pelster: Die Kirche im Irak ist eine Märtyrerkirche. Die Christen sind im Irak zwischen alle Kriegsparteien geraten und werden von den meisten Gruppierungen im Land als Verbündete der "westlichen Eroberer" angesehen, obwohl sie zu den Ureinwohnern des Landes gehören. Sie werden bedroht von sunnitischen wie schiitischen Extremisten und sind als ungeschützte Minderheit auch ein leichtes Ziel für kriminelle Banden. Der Staat ist nicht in der Lage, die Christen zu schützen, die Christen selbst haben lange auf jede Form der Gewalt verzichtet. Nun erreichen uns Meldungen, dass in manchen Regionen auch Christen Milizen zum Selbstschutz aufstellen. Generell kann man sagen, dass alle Christen, die das Geld zur Flucht hatten, das Land bereits verlassen haben. Wer noch im Irak lebt, tut das in Angst.

Was haben die Christen in diesem Jahr an Verfolgung erlebt?

--Pelster: Allein in diesem Jahr sind bei Anschlägen und Überfällen auf Christen wieder Dutzende Menschen ums Leben gekommen, Entführungen mit hohen Lösegeldforderungen sind an der Tagesordnung. Den schwersten Anschlag gegen Christen in diesem Jahr gab es im Juli in Bagdad, als an einem Sonntagabend Bombenattentate auf sieben Kirchen verübt wurden. Dabei wurden vier Menschen getötet und über vierzig verletzt. Zu solchen Attentaten kommt es immer wieder, und die Bischöfe im Land berichten uns leider, dass die Christen inzwischen jede Hoffnung auf eine Besserung ihrer Lage verloren haben. Die Zukunft des Christentums im Irak ist massiv bedroht. Von den ehemals weit über eine Million Christen haben in den letzten sieben Jahren mehr als 750 000 das Land verlassen - und die meisten, die geblieben sind, wollen ebenfalls nur noch weg.

Schwere Übergriffe gegen Christen gibt es auch in Ägypten. Dort lebt mit den Kopten die größte christliche Minderheit im Nahen Osten. Welche Schwierigkeiten haben diese Menschen in ihrer Heimat?

--Pelster: In Ägypten gibt es seit Jahren eine starke islamische Erneuerungsbewegung. Die so genannte "Muslimbruderschaft" ist eine religiös und politisch ambitionierte islamistische Bewegung, die das Ziel verfolgt, Ägypten zu einem islamischen Gottesstaat zu machen. Die "Muslimbrüder" sind inzwischen auch, obwohl die Partei staatlich verboten ist, mit parteilosen Abgeordneten im ägyptischen Parlament vertreten. Der wachsende Einfluss dieser Islamisten führt dazu, dass die große christliche Minderheit im Land zurückgedrängt wird. In diesem Jahr mussten wir mehrere Übergriffe gegen Klöster und Einzelpersonen registrieren. Es gab Brandanschläge und kaltblütige religiös motivierte Morde. Ein Übertritt vom Islam zum Christentum wird in Ägypten gesellschaftlich nicht geduldet, ein Konvertit muss ständig um sein Leben fürchten und der Staat ist nicht in der Lage, ihn zu schützen.

Ein weiterer Krisenherd in diesem Jahr war Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Dort bilden Christen und Muslime etwa gleich große Bevölkerungsgruppen. Wie war die Lage dort 2009?

--Pelster: Ende Juli gab es heftige Unruhen im Norden Nigerias, ausgehend von der Großstadt Maiduguri, in der sich ein islamistischer Sektenführer verschanzt hatte. Seine Sekte heißt "Boko Haram" (auf Deutsch: "westliche Bildung ist Sünde") und war ungewöhnlich radikal und brutal. Ihr Ziel war ein islamistischer Gottesstaat und die bereits geschehene Einführung der Scharia in zwölf nördlichen Bundesstaaten Nigerias ging ihr nicht weit genug. Bei den von dieser Sekte ausgelösten Unruhen sind über 800 Menschen getötet worden und nur ein massiver Einsatz der Armee hat verhindert, dass sie ihre Macht festigen konnte. Eine "Talibanisierung" Nigerias wurde durch den Staat also mit Gewalt abgewendet, aber die Lage ist deshalb noch längst nicht geklärt

in allen diktaturen herrscht RELIGIONSZWANG. wäre dort religionsfreiheit, könnte den herrschenden ihre macht verlorengehen.

Ja,immer in Diktatoren. LG

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