Gesprächiger werden? Mehr aus sich rausgehen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das liegt daran, dass du erst 17 bist. Bist du erst einmal 70, fällt dir sicher zu jedem Thema etwas weises ein und du kannst jedes Gespräch in deine gewünschte Richtung lenken. Das kommt aber nicht durch das älter werden allein.

In jungen Jahren hat man noch nicht viele Erfahrungen gesammelt, kennt sich auf vielen Gebieten überhaupt nicht aus. Deshalb kommen dann noch sehr oft Themen aufs Tapet, mit dem man gar nichts, oder nur ganz wenig anfangen kann. Das ist aber noch lange kein Grund, nicht mitzureden, vorausgesetzt das Thema interessiert einen.

Man kann z.B. intelligente Fragen stellen, sich das ein oder andere erklären lassen, oder zugeben, dass man bisher dachte, das sei ganz anders. Dadurch hält man ein Gespräch am Laufen, ohne dass auffällt, dass man nicht viel Ahnung von einer Sache hat. Hundert mal besser, als "Davon habe ich keine Ahnung..." umdrehen und weggehen.

Was ich sage ist oft nicht hilfreich, dann bin ich lieber ganz still.

Genau hier hilft dir auch die Technik "intelligente Fragen stellen" weiter. Formulier einen Vorschlag als Frage, stell deine Meinung zur Diskussion. Dann kannst du immer noch sagen, daran habe ich gar nicht gedacht, das wusste ich noch nicht, so habe ich das noch gar nicht gesehen... Damit brichst du dir keinen Zacken aus der Krone.

ich erzähle was aber fasse mich eher kurz da ich Angst habe die Anderen zu langweilen

Tja, was du von dir zu erzählen hast, betrifft deine Interessen. Je weiter das von den Interessen der Anderen entfernt ist, desto eher wir es sie langweilen. Einen Zusammenhang, eine Begebenheit interessant wiederzugeben ist Übungssache. Man muss dabei immer wieder abschätzen, wie weit man ausholen will und muss und ob wirklich alle Aspekte daran jetzt und hier so wichtig sind für das Verständnis. Wie man das macht hängt auch davon ab, in welcher Runde man gerade ist.

Und dann mach dir nicht so viel Kopf darüber, was andere von dir oder über dich denken. Woher willst du wissen, was andere Denken. Zu 99% wirst du immer daneben liegen, also ein völlig unsinniges Lottospiel.

Und dies hilft auch:

http://www.gutefrage.net/tipp/schuechternheit-kommt-von-innen

HTTP://WWW.gutefrage.net/tipp/selbstbewusster-auf-andere-wirken

Ich bin erst 15 und habe das selbe Problem. Ich rede in Gruppen garnicht und bei Gruppenarbeiten auch nicht. Meine mündliche Note dürfte in jedem Fach auf einer 3 sein, wenn bei uns an der Schule 4 das schlechteste ist. Wären meine Lehrer nicht so freundlich, hätte ich auch gut eine 4... überall. Bei Referaten kann ich nicht aus mir rausgehen und so locker sein, wie die anderen. In der großen Pause wird immer in Gruppen abgehangen und es wird wirklich viel geredet. So, und jetzt zum eigentlichen Punkt: Wenn es wirklich daran liegt, dass man noch jung ist, wieso fällt meinen Schulkameraden dann immer was zu dem Thema ein, aber mir nicht?

LG Felix

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@FelixNeumayer

wieso fällt meinen Schulkameraden dann immer was zu dem Thema ein, aber mir nicht?

Wahrscheinlich willst du so sehr, dass du nich mehr kannst. Du gehst das wohl viel zu verkrampft an. Meine Tipps aus der Antwort sind nicht mehr aufrufbar, deshalb  jetzt hier:

Vielen Menschen steht ihre eigene Schüchternheit oft im Wege. Jeder sagt, du musst mehr aus dir herausgehen, Freunde findet man ganz leicht... aber,

Für einen schüchternen Menschen ist das eben nicht ganz easy, denn...Schüchternheit kommt von innen. Ich denke, man geht nicht so leicht auf andere Menschen zu, weil man annimmt, von ihnen abgewiesen zu werden. Warum ist man aber nicht so offen?

Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass schüchterne Menschen sehr feinfühlig, tiefsinnig, rücksichtsvoll... sind. Sie haben sehr viele wertvolle Charaktereigenschaften und sind die besten Freunde, die man haben kann.

Schüchterne überdenken ihre Worte vorher, wägen die Wirkung ab. Sie tönen Kritik nicht laut heraus, sie suchen nach feinfühligen Worten. Sie sind selbst sensibel, und halten andere daher für noch sensibler. Sie nehmen sich zu sehr zurück.

Oftmals ist die Schüchternheit auch irrational. Dann meint man, bei einer Person eine Grenze zu übertreten. Mann will niemandem zu nahe treten, und das ist der Punkt, um den es geht.

Was kann man dagegen tun. Man kann zunächst einmal die eigene Sicht auf sich und andere Menschen verschieben. Diesen Satz sagte meine Oma einmal zu mir, und das hat mir unglaublich gut geholfen:

Die Menschen sind nicht so verletzlich, wie du glaubst.

Mehr hatte sie nicht gesagt, nur diesen einen Satz. Dazu muss man sich erst einmal ein paar Gedanken machen. Nimmt man diesen Satz in seinen Kopf und beobachtet die Menschen um sich herum, findet man heraus, dass er stimmt.

Man wird dabei einige Erkenntnisse bekommen wie z.B. Auch die ganz coolen Typen haben ihre Zweifel, Unsicherheiten, Sorgen, Nöte; sie lassen es nur nicht jeden sehen. Man wird seine Mitmenschen anders sehen, anders begreifen. Und dann gilt auch:

Man hat es immer so, wie man es haben will. Will man es anders haben, dann muss man etwas ändern.

Also einmal nachdenken:

wie sehen mich Andere

wie möchte ich von Anderen gesehen werden

was möchte ich anders haben.

Dann kann man daran gehen und seine Situation ändern. Vielleicht muss man erst üben, aber die Anderen sind nicht so verletzlich, wie du glaubst. Man kann ihnen einiges zumuten, sie werden von selbst sagen, wo die Grenze ist. Also erst ein Gespräch anfangen, Freundschaft schließen ... nicht erst eine Grenze suchen, die wahrscheinlich gar nicht da ist.

Wie man sich körperlich hält, wirkt man dann auch auf sein Umfeld. Diese Körperhaltung hat die Natur tatsächlich für uns so vorgesehen. Jan Klapperbeen im Biologiebuch hält sich auch so.

Kopf aus den Schultern ziehen, Kinn hoch, Blick an den Horizont. Hände so halten, dass die Daumen nach außen zeigen, Becken nach vorn kippen. 

Das klappt am besten, wenn du dich erst einmal mit den Fersen dicht an einen Pfosten oder Türrahmen stellst. So kann man das am besten erst einmal üben. 

Diese Haltung ist optimal, weil die Schultern die richtige Stellung haben und die Wirbelsäule in ihrer vorgesehenen Doppel-S-Krümmung in sich ruhen kann. Das sieht nicht nur selbstbewusster aus, wirkt sich auch so aus. Der Blick ist frei, die Lunge hat Platz, die Organe werden nicht eingequetscht. 

Immer wieder daran denken und diese Haltung einnehmen, irgendwann geht sie dir in Fleisch und Blut über. Das ändert nicht nur deine Ausstrahlung positiv, sondern auch den Eindruck, den andere schon beim Hinsehen von dir gewinnen. Bei einem krummen Fragezeichen denkt man "Na ja"; bei einem Ausrufezeichen eher "Oho!"

Das hat auch noch ein Gutes, weil man einen viel besseren Blick in die weite Runde hat. Ach, da hinten kommt der Doofe, dann geh' ich schon mal auf die andere Straßenseite. So kann man sich auf eine Begegnung schon gut geistig vorbereiten, sich den besten coolen Spruch überlegen... Gefahr erkannt - Gefahr gebannt. 

Für das Sitzen ist diese Haltung auch optimal: Darauf achten, dass man auf „dem ganzen Hintern“ zu sitzen kommt. Beim Hinsetzen also nicht erst den Rücken an die Lehne werfen, sondern den Allerwertesten ganz weit nach hinten auf die Sitzfläche strecken. Das Becken kippt beim Hinsetzen von ganz alleine in den richtigen Winkel.

Nun geht es wieder von oben los: Kopf aus den Schultern, Daumen nach außen... So kann man stundenlang ermüdungsfrei sitzen, auch ohne sich anzulehnen. Auch hier haben die Schultern die richtige Stellung und die Wirbelsäule kann in ihrer vorgesehenen Doppel-S-Krümmung ich sich ruhen und die inneren Organe haben Platz. 

Diese Haltung mag zunächst anstrengend erscheinen, aber du wirst dich daran gewöhnen. Zunächst mag es dauern, bis das in Fleisch und Blut übergegangen ist, aber das kommt mit der Zeit. Nur nicht locker lassen.

Damit wirst du dann schon ein ganz anderer Typ. 

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Ich bin genau so wie du dich beschrieben hast. Ich denke es ist manchmal auch gut, wenn man nicht pausenlos redet. Ich z.B. mag keine Leute die nur am labern sind und keinen Ausreden lassen. Solche Leute sollten sich eher Sorgen machen.

Du hast offensichtlich nicht die genauen Themen eingegeben weshalb du hier noch keine Antwort gekriegt hast oder die Experten schlafen schon :)

Ich bin hier kein Spezialist, Experte, Psychologe, oder sonst was. Aber ich bin unter meine Bekanntenkreis und Freundeskreis so eine Art "Hobbypsychologe" und befasse mich manchmal daher auch viel mit dem Thema Psychologie. Daher bin ich jetzt auch kein "Nichtswisser".

Leider kann ich dir jetzt nicht sofort eine richtige Antwort geben und dir jetzt nur mit eine Antwort helfen. Das habe ich bei einigen nur durch langes Gespräch geschafft. Also falls du das willst dann kannst mir eine PN schreiben. Ansonsten gebe ich dir mal so einiges was mir sofort einfällt.

Es hängt nicht nur von dir sondern auch von dein Umfeld. Aber da jetzt nur über dich die Rede ist. Was machst du nach der Schule wenn du Zuhause kommst? Abgesehen von Hausaufgaben und sowas. Du musst genauer auf deine Menschen eingehen und Einschätzen ob du die langweilst. Wenn du etwas erzählst und fertig bist dann nimm am Ende noch ein Stück von dein heißen Brei und lass es raus und immer so weiter und beobachte deine Mitmenschen. Ich war auch so wie du und bin mal wieder ab und zu so. Ich habe es einfach geschafft, weil ich auch eine gute Menschenkenntnis habe und daher gut Einschätzen könnte was er hören mag und was nicht und wie oft. Damit meine ich z..B. wenn mit ein Mensch redest der sehr viel Moral hat dann darfst du dem z.B. keinen schwarzer Humor Witz erzählen :) So in der Art mein ich es.

Im Unterricht sollst du ebenso dein Umfeld beobachten und genau beachten woran das liegt. Verhindern es deine Mitschüler? Ist dein Lehrer zu streng? Angst ausgelacht zu werden? Schlechte Klima? solche Fragen halt.

Was mir auch geholfen hat den Anfang zu erreichen. War eben, dass ich in einigen Themen schon ein richtiger Experte war und nur ich allein und gleichzeitig staunten alle mich an wie gut ich in diese Themen war usw. Das war eben der Kick in Sachen melden und mündliche Prüfung. Manchmal rede ich auch nicht, weil ich einfach gerne nur zuhöre das ist normal bei mir.