Geschwistereifersucht unter Erwachsenen

5 Antworten

hm sowas is schwer zu händeln man muss sich nicht alles gefallen lassen auch wenn es Familie ist ich kenne diese Situation auch ich habe nicht sehr viel Kontakt nur das nötigste und damit bin ich glücklicher vllt solltest du genau das mit deiner Schwester und deinen Eltern besprechen reinen Tisch machen bei mir hat das nicht wirklich geholfen weil man niemanden ändern kann aber es ist alles gesagt was gesagt werden sollte und damit fühle ich mich freier

gerade wenn es um frühe beziehungen geht, d.h. zu den eltern bleiben viele erwachsene in diesem punkt ein kind, das heisst: schnell und immens verletzlich, eher emotional als rational.

manche dinge kannst du vielleicht mit deiner schwester klären/ beweisen und ihr so zeigen, dass ihr bild in diesem punkt nicht stimmt z.b. könntest du ihr (falls es nicht zu privat ist), einfach die kontoauszüge zeigen, wo deine rückzahlungen an die eltern zu sehen sind.

in anderen dingen wird es schwer sein, etwas zu beweisen. und es ist auch nicht an dir, das problem deiner schwester aus der welt zu schaffen und dich dauernd rechtzufertigen.

Unseren Eltern wirft sie immer wieder ihre "schlimme Kindheit" vor und meint ich hätte es viel besser gehabt - über 10 Jahre später. Erstens war unsere Kindheit verglichen mit anderen überhaupt nicht schlimm, zweitens waren bei ihrer Kindheit manche Sachen besser als bei mir, aber das sieht sie auch nicht.

das kannst du NICHT beurteilen! du warst 10 jahre nicht dabei und danach hat dir sicher noch 10-15 jahre lang der grips gefehlt, um die situation aus einer anderen, nicht nur aus deiner perspektive zu beurteilen. zumal deine ältere schwester und du aufgrund des alternsunterschieds im gleichen moment ganz verschiedene bedürfnisse hatten und daher natürlich auch andere probleme/ umgang mit den eltern.

es könnte alles mögliche gelaufen sein, das du nicht mitgekriegt hast, und was bei dir ganz anders war, weil sich deine eltern weiterentwickelt haben. du könntest dir von deiner schwester erzählen lassen, was sie mit schlimmer kindheit meint. dabei solltest du dich aber hüten, den mund dazu aufzumachen und irgendetwas in richtung ungläubigkeit zu äussern, denn: du warst nicht dabei und deine schwester würde über etwas sprechen, das ihr wahnsinnig nahe geht (sonst würde sie sich jetzt nicht so verhalten); wenn sie sich also öffnen würde, wäre sie in diesem moment hoch verletzlich und du würdest ihr vertrauen deutlich zurückweisen, wenn du ihr in diesem moment widersprechen würdest.

vielleicht redest du auch mal mit deiner mutter- es ist klar, dass man kontakte, die man nicht aushält, auch abbrechen darf. aber für deine schwester wäre das natürlich die bestätigung ihrer vermutung, dass die eltern sie als kind nicht lieben und wertschätzen. vielleicht könnte eine familientherapie helfen, die situation zu klären.

Danke für die sehr gute Antwort!

Zur Ergänzug: Das was meine Schwester bezüglich ihrer "schlimmen" Kindheit vorwirft ist genau das, was ich auch später erlebt habe. "schlimm" setze ich in Anführungszeichen, weil es nicht schlimm ist im Vergleicht mit dem, was viele andere Kinder erleben. Bei uns kann man es als "emotionale Vernachlässigung" bezeichnen, weil unsere Eltern mit ihren eigenen Problemen beschäftigt waren. Sicher ging es uns zu meiner Kinderzeit finanziell besser und habe ich daher finanziell vermutlich mehr bekommen. Emotional war es so wie sie es beschreibt und ich es bei mir erinnere ganz ähnlich. Ihr Vorteil war, dass sie ihre Kindheit zusammen mit unserem Bruder verlebt hat, der ein Jahr älter ist und die beiden haben zusammengehalten. Außerdem gab es zu ihrer Zeit viele Kinder im Dorf mit denen die beiden unterwegs waren. Meine Kindheit dagegen war sehr einsam. ES gab zu meiner Zeit kaum Kinder im Dorf. Ein Beispiel: Ich erinnere mich, dass ich alleine vor der Tür unserer Mutter saß, wenn sie sich nach einem Streit mit unserem Vater eingeschlossen hat und geweint habe. Meine Schwester erzählt das gleiche, aber sie saßen zu Zweit weinend vor der Tür ;)

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@hourriyah29

ich schreibe jetzt einfach mal auf was, was förderlich/ problematisch in einem gespräch sein könnte- natürlich kann ich nicht wissen, wie ihr mit einander umgeht.

versuche, sie bei euren ähnlichen erlebnissen "abzuholen", indem du ihr z.b. beipflichtest; ihr sagst, dass du sie gut verstehen kannst, weil du dich ebenso einsam gefühlt hast.

es wäre eher schlecht, den unterschied herauszuheben, so in dem sinn: du hattest es ja noch gut, weil....

zudem muss man sich sagen: menschen gehen mit der gleichen situation unterschiedlich um. manche kommen mit einsamkeit besser klar als andere. manche werden durch wie auch immer geartete distanz der eltern in ihrem selbstwert oder selbstbild geschädigt, andere nicht.

du hast es wohl irgendwie verkraftet, deine schwester eher nicht. man kann ihr das aber nicht vorwerfen- auch wenn ihr verhalten auf andere belastend wirkt. vielleicht hilft es dir zu wissen, dass deine schwester sich so verhält, nicht weil sie böswillig ist, sondern weil sie bisher keine lösung für ihr problem, keinen trost für das gefühl der vernachlässigung entdecken konnte. ich denke, ihr verhalten ist zum teil auch suche nach einer lösung- wenn man konfrontiert, den anderen angeht, im vorhaltungen macht, dann hält man dem anderen im dem moment einen spiegel vor und hofft vielleicht, dass der andere sein unrecht einsieht.

klar: das unrecht kann auch nur ein angenommenes sein- wie beim auto, wo sie nur nicht glaubt, dass du tatsächlich zurückzahlst. daher auch mein rat, ihr falls möglich zu beweisen, dass man tatsächlich zurückzahlt.

trotzdem könnte es ihr gut tun zu hören: es tut mir leid! du kannst nichts dafür, dass sie als kind einsam war, oder dass sie denkt, dass ihre kinder weniger von den großeltern bekämen als deine. aber sie kann einem trotzdem leid tun, weil sie sich in der situation so schlecht fühlt. wenn du das gefühl bei dir finden und es ihr glaubhaft zeigen könntest, könntet ihr euch vielleicht näher kommen. problem ist aber: einmal reicht meist nicht. es gibt zwar auch schlüsselerlebnisse, die das problem lösen und anschliessend ist alles anders. aber meistens legt man verhaltensweisen und meinungen, die jahrzehntelang bestanden haben, die man von klein auf, das heisst als "wahrheit" (weil es daneben nichts gab) gelernt hat, nicht von heute auf morgen ab; sondern man braucht immer wieder korrigierende erfahrung und eine lange zeit, bis man sich umorientieren kann.

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Also konkret kann ich dir für Deine persönliche Situation keinen Rat geben.

Allenfalls ein Beispiel schreiben, aus meinem Leben:

Mir persönlich geht es dann vergleichbar eher so, wie Deiner älteren Schwester.... ( wobei ich mich nicht ganz so wie sie verhalte..)

Ich bin der Älteste von vier Geschwistern.

Als ich zur Welt kam, standen meine Eltern noch sehr am Anfang.. sowohl ihrer Ehe, als auch beruflich.

die Großeltern beider Seiten waren nicht gerade begeistert, dass sooo schnell schon ein Kind kam.

Das kriegte ich zu spüren....

z.B.:

...ich erinnere mich dunkel daran, dass damals die Großeltern Gespräche führten.. wo worte drin vor kamen wie:

" Wenn DER nicht zur Welt gekommen wäre....dann wäre alles  anders und besser....etc..."

Seltsamerweise kamen dann solche Aussagen nicht mehr, bei meinen drei nachfolgenden Geschwistern.. das waren dann "die Lieblinge"....

und das führte dann weiter...

" Meine Frau war natürlich ! die falsche Frau... und meine Kinder wurden nie so von den Großeltern angenommen, wie die Kinder meiner Geschwister.. die natürlich ! auch alle den idealen Ehepartner/in hatten.... "

Daher kann ich solche Aussagen Deiner Schwester nachvollziehen.. wie: 

Unseren Eltern wirft sie immer wieder ihre "schlimme Kindheit" vor und meint ich hätte es viel besser gehabt 

Also ganz so extrem reagiere ich nicht, aber ich habe auch schon erwähnt, dass meine drei jüngeren Geschwister eine viel schönere Kindheit hatten als ich.....

OK, soviel zur Vorgeschichte.. und jede Familiengeschichte ist anders, trotzevtl. Ähnlichkeiten....

wie wäre es, wenn Du mal ein Gespräch mit Deiner Schwester alleine suchst, und sie darum bittest, Dir mal ALLES auch ihrer Sicht zu berichten ???

vielleicht könnte dies das gegenseitige Verstehen fördern....??

mach doch noch was dazu..:

Sage ihr, sie soll mal alle Ausdrücke und Beschimpfungen Dir an den Kopf knallen, die sie sich denkt, und Du bist deswegen NICHT beleidigt....

Das soll zwei Zwecke erfüllen:

1.) sie soll diese Dinge endlich ! mal loswerden dürfen, und sich dadurch erleichtern

2.) Du erkennst, was sie belastet, und findest einen Weg, sie zu verstehen, und damit umzugehen...

Wenn das nichts nützt... ( was ich schade fände, aber nicht glaube..) dann hast DU jedenfalls einen sehr großen Schritt getan, und mehr ist dann wirklich nicht zu erwarten...

LG J.

Vielleicht nochmal versuchen, dass Gespräch mit ihr zu suchen. Also deine Eltern und du? Ruhig mit ihr reden. Sie fragen was mit ihr los ist? Mein älterer Bruder war auch so aber das lag daran, dass er Borderline hat. Muss bei deine Schwester nicht der Fall sein! Aber vielleicht hat sie früher wirklich etwas erlebt was sie geschickt hat oder etwas ähnliches?

geschockt*

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Ich denke, du hast es 10 Jahre später besser gehabt als sie. Das ist nun mal so. Das ist in jeder Familie so. Wer glaubt, seine Kinder gleich zu behandeln, irrt. Deine Schwester ist in ihren Kindergefühlen stecken geblieben - da kannst leider gar nichts gegen tun. Wehr dich, wenn es nötig ist, das ist mein Rat. Verminder den Kontakt, wenn es nötig ist. Kannst dich ja auch mal bei einer Familienberatungsstelle informieren. Aber ändern kannst du deine Schwester nicht.