gerechte Welt?

8 Antworten

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Spitze, eine Ethikfrage! Kenne ich mich super mit aus!

Es gibt für mich zwei Dinge, die gerecht wären:

1.) Bedarfsgerechtigkeit mit Leistungsgerechtigkeit gemischt in einer Form, die man als das bedarfsunabhängige Grundeinkommen kennt:

Jeder bekommt seinen Grundbedarf gedeckt, egal, ob er arbeitet oder nicht. Wer aber mehr verdienen will, kann sich dann etwas dazu verdienen mit anständiger Arbeit. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, egal, ob er arbeitet oder nicht.

Links dazu:

http://www.wirtschaftundschule.de/aktuelle-themen/staat-wirtschaftspolitik/soziale-gerechtigkeit/dimensionen-der-gerechtigkeit/

http://www.helpster.de/bedarfsgerechtigkeit-definition_199285

https://www.grundeinkommen.de/die-idee

2.) Abschaffung des voherrschenden Strafsystems und Einführung eines Therapiesystems:

Wie Gerhardt Roth und Hans Markowitsch sehr gut anmerken, ist der Mensch meisten garnicht "schuld" an den Verbrechen, die er begeht.

Das Gehirn, die Erziehung und die Gesellschaft sind meistens Ursachen für verbrechen, psychische Störungen beispielsweise hat Mark Benecke sehr gut und klar untersucht, welche geistigen Krankheiten zu Mord führen. Jemanden dafür zu bestrafen, ist ungerecht.

Daher sprechen sich beide für ein System der Sicherungsverwahrung und der Therapie statt Strafe aus.

Links dazu:

http://www.rnz.de/wissen/wissenschaft-regional_artikel,-Heidelberger-Neurobiologe-Therapie-statt-Strafe-fuer-Gewalttaeter-_arid,168924.html

http://www.sueddeutsche.de/wissen/gehirnforschung-solln-und-suehne-1.41108-6

http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=30364420

Sontiges:

Ansonsten ist Gerechtigkeit nur dann wichtig, wenn sie wirklich zum Glück aller Menschen beiträgt. Wie John Stuart Mill gesagt hat, ist Gerechtigkeit nur ein Mittel zum Zweck. Der Zweck ist das Glück der Menschen und Tiere.

Ja, der Tiere. Gerecht ist nämlich auch, dass alle Wesen, die Leid empfinden können, auch davor geschützt werden, das würde bedeuten, kein Fleisch mehr zu Essen, kein Leder mehr zu tragen und nur noch Milch oder Eier zu kaufen, die ohne Tierquälerei zustande kamen. Denn nur so ist man allen empfindungsfähigen Wesen gegenüber gerecht. Unser Luxus des Fleischessens ist viel weniger dringend, als Leid und Tod der Tiere.

Links zu diesem Gedanken:

https://de.wikipedia.org/wiki/Speziesismus

https://www.vegpool.de/magazin/speziesismus.html

http://www.tier-im-fokus.ch/mensch_und_tier/speziesismus/

Ich hoffe, ich habe dir einige interessante Gedanken geben können.

Gruß

Der Wolkenfuchs

Das ist wirklich super was du da schreibst. Danke. Du bist der allgemeinen menschlichen Entwicklung in punkto Ehtik Lichtjahre voraus. Respekt.

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@palzbu

Na, vielen Dank.

Aber Ehre, wem Ehre gebührt, diese Gedanken sind natürlich nicht im Original von mir, da ist viel drin von Peter Singer, Jeremy Bentham, Utilitarismus, Gerhardt Roth, Neurowissenschaft, Pädagogik und noch vieles mehr.

Ich hab den Kram halt studiert, bin Ethiklehrer und unterrichte das, da sollte ich mich zumindest auch damit auskennen. :)

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Ich bin mir sicher, dass du das nicht als Antwort hören willst, aber eine einzige Form einer gerechten Welt kann ich mir vorstellen, bzw. wäre diese weder gerecht noch ungerecht: Der Mensch, oder besser, das Leben müsste komplett ausgetilgt werden oder alles existierende Leben müsste räumlich getrennt werden.

Gerechtigkeit bezieht sich immer auf die belebte Natur, meistens nur auf den Menschen.

Gerechtigkeit in Bezug auf etwas Bestimmtes gibt es bereits, nämlich in Bezug auf den Tod.



 Wer mehr hat, muss mehr geben; wer über breitere Schultern verfügt, muss mehr Lasten tragen als der, der von der Natur aus weniger begünstigt ist. 

Die soziale Gerechtigkeit ist daher ohne Solidarität nicht denkbar; sie ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält.


es gibt keine gerechte welt, sondern nur individuelle rechtsfindungen in der welt

Demokratie und Gleichberechtigung. Besseres Strafmaß.