(Gehalts-) Frage an Hebammen...?

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Als angestellte Hebamme (z.B. im Krankenhaus) wirst du nach Tarif bezahlt. Das Gehalt entspricht dem einer Krankenschwester, liegt aber z.B. unter dem einer Fachkrankenschwester für den OP-Dienst (warum auch immer!?).

Ganz oder neben ihrer Festanstellung freiberuflich arbeitende Hebammen rechnen über die Gebührenverordnung mit den jeweiligen Krankenkassen ab. Für diese Tätigkeit brauchen sie zwingend eine Berufshaftpflichtversicherung. Deren Prämien sind in den letzten Jahren extrem gestiegen, nicht weil Hebammen für mehr Geburtsschäden verantwortlich sind, sondern weil die Kosten für den einzelen Schadensfall sich vervielfacht haben. Deshalb steigen viele Hebammen aus der Freiberuflichkeit oder sogar ganz aus ihrem Beruf aus, denn von seiner Arbeit sollte man schon leben können. Das wiederum führt dazu, dass mittlerweile viele Schwangere keine Hebamme mehr in ihrer Umgebung für die Vorsorge, die Wochenbettbetreuung oder eine außerklinische Geburt finden.

Wo bleibt das durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verbriefte Recht jeder Schwangeren, ihren Geburtsort frei wählen zu dürfen, wenn es vielleicht bald keine Wahl mehr gibt! Ein Armutszeugnis für ein reiches, zivilisiertes Land und seine Gesundheitspolitik!

Alles Gute für dich!

Danke für deine ausführliche Antwort! Ja, ich finde das sehr schade, dass so ein Beruf so wenig gesellschaftlich geschätzt wird. Aber andererseits denke ich mir, wenn es mein Traumberuf ist, sollte ich es trotzdem machen...

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@luciuslenius121

"Geschätzt" wird der Beruf von der Gesellschaft schon und Politiker aller Parteien schmücken sich gerne mit ihrem angeblichen Engagement für die Hebammen, nur kosten darf es halt nichts...

Es ist ein stressiger, verantwortungsvoller, manchmal auch trauriger und unterbezahlter Beruf und er ist vielfältig, erfüllend und wunderbar.

Auch nach fast 30 Jahren liebe ich meinen Beruf immer noch!

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das Problem "schlecht verdienen" tritt wohl eher bei den freiberuflich tätigen Hebammen auf, weil in der letzten Zeit die Beiträge zur Berufshaftpflicht extrem angehoben wurden

das Gehalt wird warscheinlich passabel sein aber die private Haftpflicht liegt für Hebammen sehr hoch , glaube mal gehört zu haben bei 500 Euro im Monat

Danke für die Antwort! Aber die private Haftpflicht hat man doch auch nur, wenn man freiberuflich arbeitet....meine Frage war ja, wie das im Krankenhaus aussieht :)

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Eine freiberuflich arbeitende Hebamme rechnet über die Gebührenverordnung mit den jeweiligen Krankenkassen ab. Für diese Tätigkeit braucht sie zwingend eine Berufshaftpflichtversicherung. Hebammen im Angestelltenverhältnis sind über ihren Arbeitgeber versichert, sollten sich aber bei ihm schlau machen, ob denn die Deckungssumme ausreichend ist und er auch die Beiträge regelmäßig zahlt. Da hat es schon böse Überraschungen gegeben!

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