Gab es im Mittelalter schon Vegetarier?

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Es gab im Mittelalter sehr viele Fastentage, an denen eh kein Fleisch gegessen werden durfte. Allerdings gabs dann oft Fisch. Und wirkliche Vegetarier im heutigen Sinne - vielleicht ein paar Mönchs- oder Nonnenorden. Die konnten es sich auch leisten, nicht alles essen zu müssen, auch in Notzeiten. Aber die einfachen Leute mussten essen, was es gab. Aber das war auch selten Fleisch, sondern Getreidebrei und solche "Leckereien". Fleisch war Festtagsessen oder das, was der Adel gegessen hat.

Ich glaube die einfachen Menschen (Bauern) wurden quasi gezwungen vegetarisch zu leben, da Fleisch ein Luxusessen war, was sich meistens die Adeligen leisten konnten.
Deswegen ernährten sie sich von Getreide, Korn, Gemüse, Obst oder auch Fisch (war billig Essen).
Jagen durften auch nur die Adeligen, was sie meistens nur als Hobby taten, während die "Wilderer" jagten um sich und deren Familie zu ernähren, was strafbar war (und sicher noch ist).

Die Fleischfresserei, speziell im Übermaß hat es nur bei den Reichen gegeben. Gicht, die Krankheit der Könige zB. ist auf zu üppigen Fleischverzehr zurückzuführen.In der Literatur wird diese Krankheit fast bei allen Königshäusern, noch vor dem Mittelalter bis zu Friedrich dem Großen, erwähnt. Fleisch für die Allgemeinheit zugängig zu machen, kam erst mit der Industralisierung der Fleischproduktion. Sprich: Massentierhaltung mit all ihren negativen Begleiterscheinungen.Daß die Menschen heute älter werden, hat NICHTS mit dem Fleischverzehr, sondern mit besseren hygienischen Maßnahmen zu tun.

Sie haben im Winter Getreide gegessen, Nüsse, Mandeln, Trockenobst und andere getrocknete Sachen. Notfalls Baumrinde und dürres Gras. Ob es Vegetarier gab kann ich Dir nicht sagen. Ich denke, die haben da nicht so ein Gedöhns drum gemacht wie heute. Die Menschen hatten häufig Hunger. Da hört man auf heikel zu sein..........Hunger ist der beste Koch.