fragen zu Krav maga

4 Antworten

Ich sage es mal so: Eine realistische Selbstverteidigung sollte zumindest Punkt 2 und 3 beinhalten. Punkt 1 gehört teilweise auch zur Selbstverteidigung.

Wenn du einen Sport suchst, wo es um faires Verhalten, Regeln, die obiges unterbinden suchst, solltest du eben primär eine KampfSPORTart machen.

Grundsätzlich ist es aber so, dass das Trainieren von Selbstverteidigung einen weder zwangsläufig brutal noch zum Krüppel macht. Im Gegenteil. Wenn man so etwas tiefergehend trainiert, entwickelt man eher Verantwortungsbewusstsein, Rücksicht und vor allem ein Verständnis für den menschlichen Körper.

Wenn man sich die Nachrichten durchlist, hört man selten von Fällen, wo ernsthafte oder tödliche Zwischenfälle mit KK/KS Leuten aufgetreten sind. Eigentlich sind es immer nur die Rowdies, die viel Wut und Aggression in sich tragen und keinen Katalysator finden.

Es gibt ein Sprichwort: "Je mehr Blut im Doyang fließt, desto weniger fließt auf der Straße"

Punkt 1 entspricht nicht der Wahrheit. Brutal ist z.B. MMA. Punkt 2 ist schon eher zutreffend. Krav Maga wurde zur Selbstverteidigung entwickelt und versucht daher den Gegner schnell und effektiv zu besiegen. Punkt 3 stimmt nur bedingt. Solche Techniken werden vereinzelt trainiert, stehen aber nicht im Mittelpunkt. Es wird mehr nach einfachen Schwachpunkten als tödlichen Stellen gesucht. Ob Jiu Jitsu tatsächlich effektiver ist, lässt sich relativ schwer bestimmen weil beides Selbstverteidigung ist. Etwas härter ist Krav Maga auf jeden Fall, aber es ist meiner Meinung nach beides ziemlich gleich effektiv.

1 Krav maga soll sehr brutal sein

Tjooo... ich hab mir mal die Geschichte des Krav Maga bei Wikipedia angeschaut. Also da wird behauptet, dass KM von Anfang an zur Selbstverteidigung gedacht war. Also kein Kampfsport sondern eine Selbstverteidigungsart. Und Selbstverteidigung ist eben kein Spiel, Sonnenschein und Ponnyhof sondern beruht auf der Tatsache, dass jemand anderes mindestens genauso brutal gegen dich vorgehen will. Da ist weder Zeit noch Platz um den anderen mit "Streicheltechniken" umzulegen, sondern das Neutralisieren der Bedrohung muss schnell und effektiv erfolgen - was eben häufig als "brutal" wahrgenommen wird.

2 Man lernt dort nur wie man anderen was bricht und schwer verletzt

Gaaanz grob gesagt: Ja. Und? Wo ist das Problem? Ok, natürlich lernst du noch so Sachen wie Fallschule, Körperkoordination, Fitness, Ausdauer etc. Aber was erwartest du dir bitte von einer Selbstverteidigungstechnik? Katas gibt es da wohl eher keine. Und jemanden zu Boden werfen und festzuhalten (z.B. Judo) funktioniert nur bei einem 1 vs 1. Ehrlich gesagt, kann ich mich nicht mehr erinnern, wann mal in der Zeitung stand, dass ein Einzelner andere Leute angegriffen hat. Normal ist das immer ein Rudel. Und da kommst du mit Wurf- oder einfachen Hebeltechniken nicht weit. Wenn du dich real verteidigen willst, dann muss es sehr schnell knacken, sonst bekommst du die Stiefel derjenigen in die Rippen, die du gerade nicht "in der Mache" hast.

3 Schläge die man dort lernt gehen meistens an den Kehlkopf oder an andere Tödliche stellen.

"Tödliche Stellen" ist eine ziemliche Übertreibung. Ich würde es eher als "empfindliche Stellen" bezeichnen. Und du lernst nicht nur und ausschließlich diese sensiblen Punkte (wie z.B. den Kehlkopf) zu zermalmen. Man kann auch ganz anders gegen solche Punkte vorgehen. Ist nahezu genauso effektiv, hinterlässt aber keine Toten. Wenn du nämlich nicht mit Knöcheln sondern etwas Weichem gegen den Kehlkopf des anderen rammst, dann erstickt der nicht, sondern k*tzt sich 3 Tage lang die Seele aus dem Leib - und zwar augenblicklich. Klar, du kannst auch tödliche Gewalt anwenden, aber das ist deine Entscheidung (und auch Verantwortung!) und kann ja wohl nicht dem System zur Last gelegt werden.

Das sagte ein Kampsport Trainer zu mir der in ju jitsu und 3 anderen kampfsportarten den Schwarzen Gürtel hat.

Ui, alle 2 Jahre einen neuen Dan in einer neuen Kampfsportart oder wie?

Das sagte ein Kampsport Trainer zu mir der in ju jitsu...den Schwarzen Gürtel hat. Er hat mir geraten das ich lieber Ju jitsu machen soll

Also das überrascht mich jetzt wirklich... nicht.

da dies die meisten Polizisten machen und da dies viel effektiver ist.

Was heisst "effektiver"? Was willst du denn erreichen? Willst du den anderen im Verteidigungsfall SOFORT ausschalten, ungeachtet der Konsequenzen? Dann dürfte Krav Maga deutlich effektiver sein. Willst du dich wehren können, hast aber Angst, du könntest den Gegner verstümmeln oder gar töten? Stimmt, dann ist u.U. Ju Jitsu effektiver. Aber wie effektiv eine Kampfart im Endeffekt ist, hängt vor allem von dir ab und wie stark du dich reinhängst.

Würde ich so unterschreiben. Sogar Punkt 1 würde ich zur effektiven Selbstverteidigung zählen. Manchmal ist es besser man zeigt von vornherein eine gewisse Brutalität einfach um zu verdeutlichen, dass man es ernst mit seinem leiblichen Wohl meint. Kein Rumgelpänkel sondern gleich aufs Volle gehen. Wenn der erste schreit, ist der Rest auch vorsichtiger und man hat hoffentlich die Zeit sich zu verziehen.

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Allgemein musst du sehen wie dich dein training für den ernstfall vorbereitet. Du kannst ja mal beim Krav Maga in deiner nähe vorbeischaun um zu sehen ob die besser sind. Aber auch innerhalb von Kampfsystemen gibt es riesige Unterschiede wie trainiert wird. So wurde ich bei meinem ersten Training bei ein Paar inoffiziellen (und effektiven) Wing Chunlern gleich am Mann unterrichtet (und zwar hart...) während mich ein anderer Wing Chun Lehrer (der sich Sifu schipfen lies und eine eigene Schule hatte) mal dazu angehalten hat nicht so fest in seine Hände zu Kettenfausten..... Und Polizisten sind in jeder Kampfkunst zu finden, das ist kein Qualitätsmerkmal. Und in den meisten Videos auf youtube wird nur der spannende Stoff gezeigt, das war zumindest meine Erfahrung....