Familie Kamele, Evolution
Wieso gibt es keine eigene Familie/Gattung für Kamele, Lamas und die Familie der Giraffen? Offensichtlich sind sich alle drei Arten sehr ähnlich und doch werden die Giraffen (gemäss wiki) eher mit Flusspferden verglichen weil sie Paarhufer sind.
3 Antworten
Du hast da ein paar Sachen durcheinander geworfen, glaue ich.
Sowohl Giraffen, als auch Fluspferde, als auch Kamele sind Paarhufer.
Die Kamele haben bereits eine eigene Familie, die Camelidae, in der drei Gattungen mit mehreren Arten unterschieden werden: Camelus, Lama und Vicugna.
Ja, Giraffen sind näher mit Flusspferden verwandt als mit Kamelen, aber es gibt andere Familien, die den Giraffen viel näher stehen und mit ihnen zu den Wiederkäuern (Ruminantia) zusammen gefasst werden. Diese sind Hirschferkel, Moschustiere, Gabelhornträger, Hirsche und Hornträger.
Die Einteilung der Lebewesen richtet sich nicht nach rein äußerlichen Merkmalen, sondern nach ihrer Verwandtschaft. Diese wird hauptsächlich durch molekularbiologische Analysen (also zur genetischen Verwandtschaft) ermittelt.
Du kannst davon ausgehen, dass auch die Schwierigkeiten bei der Verwandtschaftsermittlung den Biologen bekannt sind, und zwar wesentlich besser als dir und mir. In letzter Zeit mehren sich auch Hinweise, dass ein Teil des "Schrotts" in der DNA gar nicht so schrottig ist, sondern Regulationsprozessen auf Basis von RNA dient.
Und ich kann nur noch mal betonen, wie leicht sich der Mensch durch Äußerlichkeiten täuschen lässt. Weißt du, welche große Gruppe von Tieren als nächste Verwandte das Flusspferd haben? Es sind die Wale.
Entschuldige, hab gar keine Info gekriegt dass ich nochmal eine Antwort erhalten hab. Ja, das hab ich auf Wikipedia auch gelesen. Ich denke, vom Wal zum Flusspferd ist es doch weniger weit wie von der Giraffe zum Flusspferd ;) Meine Überlegung war folgende: Wenn Viren vom Tier auf den Menschen übergehen können, und man nachverfolgen kann (klappt nicht immer) von welchem Tier das Virus kam, sollte dasselbe von einem Tier zum andern möglich und nachweisbar sein. Wie kann man dann sicher sein, dass diese Information im tierischen Erbgut (dass vermutlich ebenfalls zu einem gewissen Prozentsatz aus virenähnlichem Material besteht wie beim Menschen), nicht fälschlicherweise als Verwandtschaftszugehörigkeit gedeutet wird? Kann sein dass die Überlegung Banane ist, aber wo sonst findet man Antworten wenn nicht hier? LG!
Nur weil sich Tiere ähnlich sehen, heißt das nicht, daß sie tatsächlich zu einer Familie gehören. Kamele sind (Altwelt-)Kamele, Lamas Neuwelt-Kamele (deren Vorfahren sich von den Vorfahren der anderen schon vor langer Zeit getrennt haben), und Giraffen sind wieder eine ganz andere Gattung, deren nächster lebender Verwandter das Okapi ist, nicht das Kamel.
Kamele sind eine Familie, zu der auch die Lamas gehören. Giraffen sind eine Art und Gattung mit vielen Unterarten der Familie der Giraffenartigen. Giraffen und Kamele sind Wiederkäuer, Flußpferde aber nicht.
So ganz verstehe ich deine Frage nicht. wo in Wikipedia steht denn was von Flußpferden?
Naja, wenn man bedenkt dass in der DNS des Menschen 50% virusähnliches Material sein soll, stellt sich mir auch die Frage ob da nicht was schief gehen kann bei "molekularbiologischen Analysen". Die Giraffe sieht für mich echt so aus als sei sie mit den Kamelen verwandt, mal gucken was die Zukunft ans Licht bringt. Vielen Dank besonders für Deine Antwort =)