Einzigartige Berufe - Wer kennt sie?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Selbst der einzigartigste Beruf ist, wenn du ihn ausübst, irgendwann nichts anderes als Routine. Exotisch bist du dann vielleicht noch für andere, aber für dich selbst wird es Alltag.

Quelle: Meine Erfahrung als Archäologin

sekerpare44 
Fragesteller
 16.08.2012, 17:38

Archäologin fiel mir auch schon ein, ich finde es ebenfalls besonders :D aber trotzdem danke :)

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sekerpare44 
Fragesteller
 16.08.2012, 17:41

würde aber gern wissen, wie das so als job ist :) falls du bock hast, wärs schön wenn du mir was drüber erzählen würdest :)

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Jerne79  16.08.2012, 17:56
@sekerpare44

Das ist ganz davon abhängig, was du machst.

Es gibt nur wenige feste Stellen, v.a. an Universitäten und Museen, je nach fachlicher Ausrichtung auch im Denkmalschutz. Dort kümmert man sich dann entsprechend um Lehre, meist theoretischere Forschung, Weitergabe von Wissen oder auch die Durchsetzung von Denkmalschutzgesetzen.

Als praktischer Archäologe machst du mehr Feldarbeit, bist bei Wind und Wetter draußen, hast Streß auf Baustellen, bist entweder für wenig Geld bei einer Grabungsfirma angestellt oder bei vollem Risiko freiberuflich tätig. Allerdings bist du ganz vorne dabei, du findest das, was der Grundstein für die Wissenschaft ist, kannst das natürlich auch aufarbeiten und publizieren.

Der Beruf kann (!) sehr abwechslungsreich sein, fordert aber auch Entbehrungen. Willst du die eher theoretische Richtung einschlagen, musst du eher zäh sein, oft lange für wenig Geld arbeiten, bis du VIELLEICHT mal eine Stelle bekommst. Viele scheiden aus dem Rennen aus und suchen sich außerhalb des Faches Arbeit. Bist du praktischer orientiert, musst du dich mit vielen Sachen auseinandersetzen, von denen an der Uni nie die Rede war und wirst von denen im Fach, die nicht wissen, wie es draußen läuft auch noch abschätzig angeschaut, Sicherheit hast du davon auch nicht. Die wenigsten arbeiten theoretisch UND praktisch, denn meist läuft der theoretische Teil (also das Forschen und Veröffentlichen) dann ohne Bezahlung ab, meist in der Freizeit.

Kurz: Es ist ein Beruf, für den man viele Opfer bringen muss, ohne die Sicherheit, hinterher darin arbeiten zu können. Aber er hat auch viele schöne Seiten. Man sollte aber wissen, worauf man sich einlässt.

Vielleicht als Beispiel: Ich habe in einer Gruppe von 20-30 Leuten angefangen zu studieren, aus meinem Jahr waren zum Schluß noch 4 oder 5 übrig. Von allen, die ich im Fach kennengelernt habe, also Leute, die schon weiter waren oder nach mir angefangen haben zu studieren, kann ich die, die jetzt auch im Fach arbeiten letztlich an einer Hand abzählen. Es gibt jedes Jahr viele Absolventen, die sich um die sehr spärlichen Stellen kloppen, Neid und Mißgunst denen gegenüber, die sich etwas aufbauen, ist da heute leider auch nicht selten.

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sekerpare44 
Fragesteller
 16.08.2012, 18:02
@Jerne79

Danke für die Informationen !!!!! :) Aber ist schon etwas anders, als ich es erwartet hab. Ich habs nie so kompliziert erwartet. Geht's im Job nicht eigentlich hauptsächlich darum, an einigen Orten nach Knochen, Scherben oder sonst was zu graben? Oder zum Beispiel nach Leichen zu suchen. Nachdem man fündig wird, hab ich gedacht, dass man das melden und dokumentieren muss, natürlich das Fotografieren des Gefundenem nicht zu vergessen.

Ist es denn gar nicht so? Ich denk schon, oder? Nur, weil du nichts darüber erzählt hast, hab ich mich dann gefragt, was man denn dann überhaupt macht? Also ich bin sozusagen etwas unsicher geworden. Aber trotzdem DANKE für die ganzen Informationen :)

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Jerne79  16.08.2012, 18:18
@sekerpare44

Doch, das machst du alles, wenn du auf Grabungen arbeitest. Nur sind die meisten Grabungen in Deutschland keine Forschungsgrabungen, für die du alle Zeit der Welt hast, sondern Notgrabungen, weil ein Haus, eine Autobahn oder etwas anderes gebaut wird und das Bodendenkmal (also die Funde und Strukturen im Boden) dadurch zerstört werden würden. Je nachdem, wie das die zuständige Behörde handhabt, hast du dann zwar auch Zeit dafür, aber auch den Druck desjenigen im Rücken, der hier sein eigentliches Projekt verwirklichen will, und unter diesem Druck musst du den wissenschaftlichen Standard wahren. Dazu gehört natürlich das Ausgraben und Dokumentieren, inzwischen auch mit modernen Meßtechniken etc. Gleichzeitig brauchst du ein gewisses Wissen um Statik, Bauabläufe, Bodenkontamination etc.

Forschungsgrabungen machen nur einen kleinen Teil der archäologischen Realität aus. Sie werden meist von Universitäten oder anderen wissenschaftlichen Einrichtungen durchgeführt. Hier ist es dann meist eine Frage der Gelder, wie lange und wie intensiv verschiedenen Fragestellungen nachgegangen werden kann.

Dazu kommt: Das Universitätsstudium ist sehr theoretisch ausgerichtet, auch wenn inzwischen mehr Praktika und Übungen auf dem Stundenplan stehen. Vieles musst du dir also selbst aneignen oder dich von einer Grabungsfirma anlernen lassen. Da bist du dann als jemand mit universitärem Abschluß gewissermaßen wieder Lehrling, die Bezahlung ist aber selbst dann, wenn du Leitungsaufgaben hast eher spärlich.

Wenn du dich für den Beruf interessierst, versuch vielleicht mal, ein paar Praktika zu machen, damit du siehst, wie es in der Wirklichkeit abläuft.

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sekerpare44 
Fragesteller
 16.08.2012, 19:17
@Jerne79

Wo würde man denn das Praktikum dafür bekommen? Wo sollte man dafür suchen und wie alt müsste man sein? Weißt du es?

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Jerne79  16.08.2012, 19:34
@sekerpare44

Je nach Region kannst du mal beim zuständigen Landesamt für Denkmalpflege schauen oder auch einfach bei Grabungsfirmen in der Region nachfragen, wenn dich v.a. die Praxis interessiert. Je nachdem, wie lange es sein soll, kannst du auch als Schüler schon ein Praktikum machen, ich glaube, der jüngste, den ich mal hatte, war 13, ansonsten im Durchschnitt 15,16 Jahre alt. Man sollte halt einigermaßen vernünftig sein und körperlich etwas fit sein. Die Arbeit ist anstrengend und auf einer Grabung kann man Fehler nur schlecht ausbügeln, wenn sie erstmal passiert sind. Man sollte also in der Lage sein, auf andere zu hören und sich an Vorgaben zu halten.

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sekerpare44 
Fragesteller
 17.08.2012, 18:41
@Jerne79

Wow, ich hab nicht darauf gehofft, schon mit 13 Jahren so ein Praktikum zu kriegen. Ich bin erst 14 und bin daher besonders daran interessiert, weil es für mich noch unmöglich scheint, mehr darüber zu lernen, aber das scheint ja doch möglich zu sein. Könnte ich dann bei Ihnen ein Praktikum machen? ...natürlich wenn sie in Berlin sind... Selbst wenn nicht, vielen, vielen Dank für all diese Informationen, das ist Tausend mal mehr, als ich je erwartet hätte.

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Jerne79  13.09.2012, 18:23
@sekerpare44

Ich war im Urlaub, deshalb habe ich die letzte Antwort erst jetzt gelesen.

Ich arbeite in Nürnberg, daher wird das wohl etwas schwierig mit dem Praktikum (es sei denn, du kennst hier zufällig jemanden, bei dem du unterkommen kannst). Aber auch in Berlin und im Berliner Umland sollte es möglich sein, Grabungsfirmen zu finden, die Praktikanten nehmen.

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Das ist eine echt interessante Frage. Ich wollte schon immer mal eine Kleine Auffangstation in meinem Späteren Haus einrichten. Z.b. für Igel, Mäuse, Vögel, Eichhörnchen u.s.w. Vieleicht kannst du ja sogar eine Auffangstation für ganz viele Tiere machen. Du muss dich dann natürlich mit ihnen auskennen, und dich gern um sie kümmern. Wenn die Tiere verletzt sind dann können sie Menschen die sie gefunden haben zu dir bringen, du kümmerst dich darum und setzt sie anschließend wieder aus. Damit bereicherst du die Tierwelt aufjedenfall! Wer das nicht was? Aber das kannst du natürlich nur machen wenn du Tiere magst. LG, deine Modelmaus

sekerpare44 
Fragesteller
 16.08.2012, 17:47

wow, cooler job, klingt echt interessant, genau so was such ich schon die ganze zeit im internet! danke, wirklich :) so ein job würde schon ganz besonders sein, aber (falls der job wirklich in frage kommt --> brauche noch grübelzeit ^^) den job würd ich mir auch eher später vorstellen, wenn man alles erreicht hat und vielleicht allein ist oder nur mit mann, dann einfach mal so einen ruhigen job haben...schön :)

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Jerne79  16.08.2012, 17:58
@sekerpare44

Ich würde hier v.a. zu bedenken geben, daß solche Auffangstationen meist ehrenamtlich geführt werden und auf Spenden angewiesen sind. Darüber hinaus hast du manche Pflegefälle 24 Stunden am Tag zu betreuen, du musst dich stark aufopfern. Mal eben Urlaub machen oder so ist da schwer.

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sekerpare44 
Fragesteller
 16.08.2012, 18:03
@Jerne79

oh, das hab ich nicht erwartet. trotzdem danke für die ganzen Informationen :)

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  • Aktuare (analysieren bzw. bewerten Risiken und entwerfen Strategien in Bereichen wie Versicherung, Bausparwesen, Kapitalanlage und Altersversorgung)
  • Balletrepetitor (Begleitet Tänzer auf dem Klavier)
  • Bereiter ( trainieren und pflegen Pferde)
  • Dekateur ( glätten von Textilwaren)
  • Einschaler (stellen Betonschalungen aus unterschiedlichen Materialien her)
  • Finierer ( stellen Abschlussarbeiten bei Schmuck her)
  • Gichter (sind in der Hütten- und Stahlindustrie tätig)
  • Jacquardweber (bedienen und überwachen Jacquard-Webmaschinen, die gemusterte Gewebe mit Mustereinheitenaus Wolle und anderen Fasern herstellen)
  • Kunstklempner (stellen Ornamente, Turmspitzen, Verkleidungen, Kirchturmspitzen, Kaminhauben und Buchstaben aus Metall her)
  • Listbroker (vermitteln Adressenlisten gegen Provision)
  • Motologen (erforschen den Wirkungszusammenhang zwischen körperlicher Bewegung und Psyche)
  • Neogräzisten (befassen sich mit der Sprache, Literatur, Kulturgeschichte & Landeskunde des griechischsprachigen Raumes ab dem 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart)
  • Revisoren (planen betriebs- und konzerninterne Revisionsaufträge)
  • Stauer (beladen bzw. entladen Schiffe in See- oder Binnenhäfen)
  • Technokeramformer (stellen technische Werkstücke aus Keramik her: Isolatoren, Gefäße, Filter und Rohrleitungen)
  • Venture-Capitalists ( beraten Jungunternehmer bei den Unternehmensplanungen und vermitteln Kapital zur Gründung oder zum Ausbau der Geschäftsideen)
  • Zytologieassistenten (arbeiten in der Früherkennung von Krebserkrankungen)

Natürlich gibt es noch weitaus mehr Berufe die andere bei der Erstnennung ins Stutzen bringen, aber die Liste wäre wohl endlos. Ich hoffe ich konnte helfen.

sekerpare44 
Fragesteller
 17.08.2012, 18:38

Ja konntest du :D Vielen Dank :)

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Fensterputzer in Manhatten- Man verdient gut aber die wenigsten wollen mit einem Tauschen. Schwindelfrei sollte man sein. Gefahr ist relativ gering und Langeweile kommt bei viel Wind auch nicht auf.

Bombenentschärfer- Hohe Gefahr. (jedenfalls das gefühlte Risiko liegt irgendwo zwischen Himmelfahrt und Heilanstalt). Kaum Langeweile. Gute Bezahlung.

Feuerspringer- Hohe Gefahr und sehr selten.

Virologe- Gefährlich und nicht sehr selten aber gut bezahlt. Langeweile kommt nur auf wenn man es nicht mag ständig ins Mikroskop zu glotzen.

Perlentaucher- Gefährlich- runter kommt man immer, hoch ist eine andere Frage. Seehr seltener Beruf und sicher auch spannend.

Würfelinspektor- nur in Amerika aber seehr selten und nicht langweilig. Wenn man einen ruhig Job sucht in dem man wenig zu tun hat, nicht kreativ sein muss aber viel Verantwortung trägt ist es was für einen.

Molekular- Barkeeper- Kennst du Tom Cruise in "Cocktail"? Mit ähnlichem Schwung führt man den Job aus. Sieht aber sicher besser dabei aus wie er^^. Noch relativ selten, so kann man noch als Sonderling auffallen in der Branche. Ungefährlich ist zwar das Hantieren mit Stickstoff nicht aber rel. gering und man kann Mädels beeindrucken.

Rabenhüter im Tower von London- Anspruchsvoll aber gering gefährlich. Sehr seltener Beruf und man bekommt eine Bleibe, die nur noch der Buckingham Palast übertrifft. (Außer dass man keine nervigen Mitbewohner hat).

Tieranwalt- (haupts. in USA aber wird sich sicher auch hier irgendwann durchsetzen.) Seehr selten. Aber manchmal auch gut zum Schutz der Tiere. Gut bezahlt und gutes Werk getan.

Haustierpsychologe- Tiere auf Neurosen zu untersuchen wäre aber sicher sehr öde. Mit immer mehr vermenschlichung der Tiere aber sicher auch hierzulande bald etablierter Job. Abwechslungsreich allemal.

Pferdemasseurin- rel. Gefahr. So ein Huf kann weh tun und Pferde sind nicht grade Geduldig bei sowas (verständlicherweise). Weil sie aber sehr unterschiedl. sind auch abwechslungsreich. Eklich wirds erst wenn es sich zu sehr entspannt..der Darmentleerung fröhnt aber Pferdemist stinkt bei weitem nicht so wie Kuhmist.

Tierpräperator- Morbiden Begeistungen kann man so fröhnen. Umgang mit chem. Dingen ist aber auf Dauer auch nicht Hit. Ekelfaktor hoch und ethisch von manchen verpöhnt (ist ja auch so) aber dient der Wissenschaft.

Geruchsbeurteiler- Nur als Allergiker bedenklich. Exlusiver Job Ekelfaktor hoch, besonders bei manchen Testpersonen.

Dixiklo Fahrer- Gefahr besteht nur in Fantasie (meist). Wenn die Absaugvorrichtung leckt. Aber mehr auch nicht. Langweilig und hoher Ekelfaktor aber gut bezahlt.

Tatortreiniger- noch Fragen?

Pornosynchronsprecher- Langweiliger als es sich anhört.

Schlussmacher- Frauen können gefährlich/ dramatisch reagieren und man bekommt sicher nicht viel Lust auf eine eigene Beziehung. Moralisch eklig aber selten.

Mundgeruchsforscher- Noch Fragen? Außer dem Dixiklofahrer wird dich niemand beneiden.

Farbtrockenzeitüberwacher- Außer der Gefahr des Farbenrauschs unproblematisch. Aber ruhiger Job.

Apfel- Etikettierer- Pure Langeweile. Uns schäbich bezahlt. (Erntehelfer)

SmS Erotikautor- Manchen werden besessen davon aber sicher kreativer Beruf. Hoher Bedarf, man glaubt es kaum. Viel Arbeit- kaum Geld.

Menschlicher Bettwärmer- Man legt sich als menschl, Kondom da rein. Gibt sicher spannenderes.

Partytester- Sehr selten und schwer ranzukommen. Macht aber sich Fun. Besonders wenn sich welche verbal und real ankotzen^^.

Abrissspezialist- Welcher Junge wollte das Kind nicht machen. Verdammt gut bezahlt. Traumjob.

Computerspieletester- siehe Abrissspezialist aber der Mief in der Testhalle errinert an Wochenschichten.

Puppendokter- Kein Lehrberuf und sicher nur bedingt abwechslungsreich.

Ich bin Physiker auf dem Gebiet der theoretischen Festkörperphysik. Ich finds ganz dufte.