Eingedellte Lebensmitteldosen - Chemische Folgen

3 Antworten

so lange die dose geschlossen ist, kann weder etwas raus noch rein. beulen in konservendosen sind NUR DANN bedenklich, wenn sie die dose AUSbeulen: das zeigt dann eindeutige verderbnis im inneren des behältnisses an. dellen, die nach INNEN gehen, sind völlig unbedenklich, solange die lotnähte geschlossen sind. sämtliche beschichtungen im inneren der dose sind gesetzlich lebensmittelecht und unbedenklich. es wird schließlich keine ölfarbe verwendet, wie sie von alten fensterrahmen absplittert. gerade die mechanische unempfindlichkeit von dosen macht sie doch für lebensmittel so gut geeignet. herunterfallende weck-gläser "überleben" den aufschlag auf harte böden in aller regel nicht.

Ganz einfach. Das Zinn in der Dose ist ein guter Korrosionsschutz, aber nur solange die Schicht geschlossen ist. Sobald die Schicht beschädigt wird, wie zum Beispiel durch eine Beule fang das ganze an zu korrodieren. Sprich es rostet und dazu auch noch schneller als normal. Der Grund dafür ist das Verhältnis der elektrochemischen Spannungsreihe. Und dadurch das die Dose im inneren schneller rostet wird das Essen schneller ungenießbar und das will keiner. Essen schon erst recht nicht ;)

Hi ! Ob der Doseninhalt einer eingedellten Dose genießbar ist oder nicht ist Ansichtssache (im Zweifel dran riechen, schmecken & bei unklarer Sachlage wegschmeißen; bei Katzen-/ Hundefutter die Entscheidung den Viechern überlassen).

 

Chemisch: Bei Weißblech wird eine sehr dünne Zinnschicht elektrolytisch aufgetragen und mit einer Kunststoffschicht (im Doseninneren) abgedeckt.

Beim Eindellen ohne Knick ist die Chance groß, dass die Kunststoffschicht dichthält. Also kein Problem.

Sollte die Lackschicht und der Zinnüberzug beschädigt sein, kommt das Eisen (vom Stahl) mit dem Doseninhalt in Kontakt  und wird oxidiert (besonders bei salzigen, sauren Inhalt). Bei gleichzeitiger Anwesenheit von Zinn  wird das unedlere Eisen zuerst oxidiert. Man hat also schlimmstenfalls Rost im Inhalt.

 

Generell wären auch Zinnionen kein großes Problem, weil die toxische Wirkung relativ gering ist. Es gibt sogar  Zinn (II) chlorid als Lebensmittelzusatz (E512). Der zulässige Grenzwert ist mit 25mg/kg angegeben.

Zum Vergleich: Eine  Dose  mit 1 Gallone saure Gurken müsste zu ihren Zinnschutz  einem Drittel komplett aufgelöst haben um auf diesen Grenzwert zu kommen. Natürlich hätte sich bis dahin die Blechwandung längst aufgelöst.

 

Ich würde trotzdem keine eingedellten Dosen kaufen, zum Einen sind meine Euros auch nicht eingedellt, zum Anderen weiß man nie ob bei einem schlechten Transportvorgang nicht noch andere Qualitätsmerkmale auf der Strecke bleiben.

 

Wenn man sich sorgen will, dann vielleicht eher über die  Lackabdeckung aus Epoxiden, von denen eventuell Bisphenol A in den  Doseninhalt geraten könnte. Aber darüber mach ich mir auch weniger Sorgen… (die Diskussion scheint ein wenig hysterisch zu sein)