Dürfen mich meine Eltern zwingen in den Ferien zu lernen?

19 Antworten

Du lernst nicht für deine Eltern, sondern für dich und wenn die Eltern meinen es wäre erforderlich in den Ferien zu lernen, dann glaub das.

Ich bin schon mit diesen Argument gekommen, der meinte dann, dass warte ich zitiere 'Gott wird mich dann fragen, wieso ich dir das nicht beigebracht hab und ich werde dann auch bestraft'. Lächerlich.

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Da Du fragst, ob er darf, muss man sagen, ja. Er hat das Recht, wenn nicht so gar die Pflicht, Dich zu erziehen. Es ist Deinen Eltern weitestgehend überlassen, wie sie das bewerkstelligen. Deinem Vater erscheint es angemessen, von Dir zu verlangen, dass Du lernst.

Auf einem ganz anderen Blatt steht allerdings, ob es auch sinnvoll ist, was er von Dir verlangt. So wie er das Recht zur Erziehung hat, hast Du natürlich auch das Recht zum Widerspruch und davon solltest Du rege Gebrauch machen. Wenn es dabei nicht zu einem Streit oder Kampf kommen soll, bedarf es guter Argumenten. Beispielsweise könntest Du Deinen Vater fragen, was er sich von seiner Forderung verspricht. Was erwartet er, wenn Du lernst?

Auch Dein Vater ist in Sachen Erziehung ein Lernender. Er verlangt ja von Dir nicht, dies oder das zu tun, um Dich zu ärgern, sondern im Glauben richtig zu handeln und weil er es selbst nicht anders erlebt hat. Leider hat er vergessen oder ist sich dessen nicht bewusst, dass auch die an ihn gestellte Forderung, doch bitte zu lernen, nicht zum Lernen geführt hat.

Wenn es aus Deiner Sicht nicht richtig ist, was er verlangt, musst Du ihn überzeugen. Ihn mit der Frage zu konfrontieren, was er sich von Deinem Lernen verspricht, versetzt Dich in die Lage, Sachargumente anzuführen, die widerlegen, was er sich erhofft.

Sollte er anfangen zu drohen, ist das nichts weiter als Hilflosigkeit. Er kommt argumentativ nicht weiter oder - schlimmer noch - er glaubt, Dir gegenüber nicht argumentieren zu müssen, sondern einfach nur anordnen zu dürfen. Dann macht es Sinn, wenn trotz seiner Anordnung, nicht das eintritt, was er sich von seiner Anordnung verspricht. In dem Fall also, dass sich Deine Kenntnisse über das Religionszeug nicht erweitern. Du also nach dem so genannten Lernen nicht mehr weißt als vorher.

Gruß Matti

Nein, deine Eltern dürfen dich natürlich zu rein gar nichts zwingen. Sie dürfen dich aber natürlich dazu anhalten, dich auf das neue Schuljahr vorzubereiten und im Rahmen ihrer Sorgerechte und -pflichten bedarfsweise sach- und fachgerecht sanktionieren, wenn du dich vernünftigen Erziehungszielen widersetzt.

Die Beschäftigung mit Religion ist aber definitiv kein vernünftiges Erziehungsziel für einen 15-Jährigen. Der besitzt nämlich in den Augen des Gesetzgebers vollständige Religionsmündigkeit und darf über sämtliche religiöse Angelegenheiten vollkommen autonom und souverän ohne jedwede Einmischung und Sanktionsandrohung durch die Sorgeberechtigten entscheiden.

Bedarfsweise kannst du deinen Eltern also die Einreichung einer Unterlassungsklage beim Familiengericht androhen und dir einen Anwalt nehmen, der das dann für dich regelt. :-)))

Die Elten sind Muslime und möchten, dass der Junge mehr über diesen Glauben lernt. Dazu bieten Moscheen offensichtlich eine Art Unterricht in den Ferien (jedenfalls besuchen die muslimischen Freunde meiner Söhne diesen Unterricht).

Ich glaube, bei muslimischen Familien ist eine Klage vorm Familiengericht eher unüblich. Der Fragesteller sollte sich des Familienfriedens fügen und sich kritisch damit auseinander setzen (und bei den eigenen Kindern toleranter sein).

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@Angelus2012

Oh, mir ist grad aufgefallen, dass mich hier viele für einen Jungen halten. Ich bin ein Mädchen haha. Und noch zu deiner Aussage, ich besuche nicht so einen Unterricht. Er verlangt von mir, dass ich das selbstständig zu Hause lerne.

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@1DLover

Wie ich dir weiter unten schrieb: wie weit willst du gehen? Gehst du auf die Barrikaden, mit allen Konsequenzen, wirst du vermutlich deine Familie komplett verlieren, wenn ihnen der Glaube so wichtig ist. Ich würde wahrscheinlich (des lieben Friedens willen) so tun als ob, und gucken, dass ich schnellstmöglich finanziell auf eigenen Füßen stehe (Ausbildung und eigene Wohnung mit 18).

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@Angelus2012

Ich hab ja schon lange vor, mit 18 auszuziehen, aber ich weiß einfach nicht ob ich all das schaffe. Schließlich will ich auch noch auf die FOS. Oh man.

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@Angelus2012

Angelus, ob ihree Eltern Muslime, Christen, Buddhisten, Anbeter einer Naturreligion oder Marsianer sind - solange sie in der Bundesrepublik leben, unterliegen sie unbedingt der verfassungsgemäßen Rechtsordnung eben dieser Bundesrepublik, die über jede Religionsvorschrift erhaben ist. Und nach dieser dürfen sie sie nicht dazu zwingen, sich in den ferien oder sonstwann mit Religion zu beschäftigen. Punkt. Nur darauf zielte erstmal die Frage. Ob und wie motiviert nun die Fragestellerin in dieser Angelegenheit in die Auseinandersetzung mit ihren Eltern einsteigt, bleibt ihre höchstpersönliche Entscheidung und Angelegenheit. Sie hätte jedenfalls in dieser Sache immer die bundesdeutsche Rechtsordnung auf ihrer Seite.

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@Atzec

Ob sie sich nun mit Religion oder mit Handarbeiten beschäftigen soll.... sie soll halt so tun als ob, sie wird nicht glücklicher sein, wenn sie deswegen ihre Familie aufgibt. Ihre Rebellion verhärtet die Fronten nur.

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Wenn ich jetzt sagen würde, nein, das dürfen sie nicht, was willst Du dann machen - Deine Eltern verklagen??? Aber das brauchst Du nicht - sie dürfen sehr wohl von Dir verlangen, daß Du auch in den Ferien lernst.

Naja, Dein Kopf muss sich schon in den Ferien erholen, damit Du wieder gut starten kannst.

Aber das hat wahrscheinlich eher mit Eurer Religion zu tun? Das ist einbisschen extrem. Du solltest ihm auf eine liebevolle Art widersetzen.

Ich kenne mich damit aus, weil ich auch so behandelt wurde.

Hab ich schon. Hat leider nicht geklappt, deswegen bin ich hier.

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@1DLover

Ja ich weiß, aber wenn wir Dir sagen sie dürfen nicht, kannst Du auch nichts tun.

Gehorche, lerne... das wird Dir nicht schaden für die Zukunft und halte immer einen gewissen Widerstand. Mehr kann ich Dir nicht helfen, tut mir leid.

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