Die Swing-Jugend - ein gutes Thema für die 5. Prüfungskomponente?
Ich möchte meine 5. Prüfungkomponente im Fach Geschichte halten. Ich hab ein bisschen recherchiert und bin auf das Thema Swing-Jugend gestoßen. Die Fragestellung würde ich in die Richtung formulieren: Die Swing-Jugend - eine reele Gefahr für die NS-Diktatur? Ich bin mir nur nicht sicher, ob das Thema für eine Präsentationsprüfung im Abitur genug hergib. Kennt sich jemand von euch vielleicht ein bisschen in dem Thema aus und kann mir sagen, ob man das ausbreiten kann? Hoffe auf Antworten Danke!
1 Antwort
Im NS-Reich genoss Swing-Musik keinen guten Ruf, sie galt als "undeutsch", wurde zensiert, erfreute sich aber doch einer gewissen Popularität, besonders in der gebildeten Jugend.
Schon in der zweiten Hälfte der 1930er gab es auf örtlicher oder regionaler Ebene vereinzelte Verbote von öffentlichen Aufführungen und Verbreitung von Noten. Die Situation verschärfte sich im Krieg, als sich bekennende Swing-Jugendliche politisierten und sich vom Natonalsozialismus abwandten. Sie mussten mit Beobachtung und Verfolgung durch die Gestapo rechnen. Neben Repressionen wie z. B. Schulverweisen mussten sie auch mit Verhaftungen und sogar KZ-Haft rechnen.
Aber die kleine Gruppe der Swing-Jugend war nie eine Bedrohung für das NS-Regime. Daher halte ich das gesamte Thema wie auch deine Fragestellung insgesamt für unergiebig - leider.
Immerhin war auch die Swing-Jugend ein Symptom für die Tatsache, dass nicht alle Angehörigen des Volkes kritiklos dem Nationalsozialismus angehangen, dem Führer zugejubelt und sich für eine angeblich "arische" Kultur begeistert haben. Vielleicht könnte man allgemein persönliche Distanzierungen vom Naziregime, also Beispiele von innerer Immigration thematisieren, die deutlich vom gewaltbereiten, insbesondere militärischen Widerstand zu unterscheiden sind, und die Swing-Jugend als ein Unterkapitel behandeln.
MfG
Arnold