Die Monarchie in England?

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Die britische Monarchie spielte bis ins 18 Jahrhundert eine herausragende Rolle in der britischen Politik, da sie über großen politischen Einfluss verfügte und in der Exekutive sowie der Jurisdiktion bedeutende Rechte hatte und wahrnahm.

Im 19. Jahrhundert wandelte sich die Monarchie zu einer parlamentarischen Monarchie, in der der Monarch zunehmend in den Hintergrund trat und in der Öffentlichkeit hauptsächlich repräsentativ wirkte.

Seitdem und bis heute wirkt die britische Monarchie politisch äußerst zurückhaltend. Obwohl die heutige Monarchin noch bedeutende Rechte besitzt, nimmt sie diese in erster Linie auf Anraten ihrer Regierung wahr, die dafür die Verantwortung übernimmt. Andererseits sichert sie ihrem Premierminister eine bedeutende Machtfülle durch Gewährung ihrer monarchischen Prärogativen. Durch die regelmäßigen Gespräche mit dem nicht vom Parlament gewählten, sondern von ihr ernannten Premierminister, der gewöhnlich eine Parlamentsmehrheit vertritt, kann sie auf diesen und damit auf die Regierungspolitik direkten Einfluss nehmen. Seit dem 19. Jahrhundert gehört zu ihren unwidersprochenen Rechten, die Regierung zu mahnen, zu warnen, zu ermutigen und über alle politischen Vorgänge und Staatsgeheimnisse informiert zu werden. Militär, Justiz und alle Staatsdiener sind auf die Königin vereidigt, alles staatliche Handeln erfolgt in ihrem Namen. Gesetze sind erst in Kraft, wenn sie von der Königin unterschrieben worden sind. Der Hof, der Adel, alle Anhänger der Monarchie tragen dazu bei, die Monarchie als Institution im Lande zu stärken und vielfältige Einflüsse zu nehmen, die den Interessen des Hofes dienen.

Die britische parlamentarische Monarchie regiert nicht mehr direkt, aber auf vielfältigen Wegen der Einflussnahme noch indirekt. Das politische System kaschiert die monarchische Macht. Wie sehr diese zu Geltung kommen kann, hängt allerdings von der Intelligenz, des persönliches Geschicks, der Kenntnisse und der politischen Erfahrungen des jeweiligen Monarchen an. Darin liegt durchaus eine Chance.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.
Nilu100 
Fragesteller
 10.10.2016, 22:14

Vielen Dank 

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Da gibt es eigentlich kaum Beispiele, und ich denke, dass die Monarchie für England gar nicht wichtig ist, das hätte mit einer Republik nach französischem Muster weitestgehend genauso funktioniert.

Das einzige was mir einfällt:    Als die Staaten des Commonwealth - wie Kanada, Australien, Neuseeland etc. - sich von der britischen Kolonial-Regierung emanzipiert haben und selbständig geworden sind, da war es - weil die Monarchie nichts mit der tatsächlichen Politik zu tun hat - für diese neuen Staaten akzeptabel, trotzdem den britischen Monarchen als formelles Staatsoberhaupt beizubehalten. Dadurch blieb für einige Jahrzehnte eine schwache emotionale Bindung dieser Staaten an England erhalten. Das fällt aber mittlerweile langsam auch weg.


ok, für die englische Kultur kann man sicherlich schon Beispiele finden, z.B. diese britische Verschrobenheit, oder den Tee, oder die Pferderennen-Kultur, oder die Landsitze etc.

Nilu100 
Fragesteller
 10.10.2016, 22:14

Danke

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Interessant: Die Sieger des WKI verlangten von Deutschland ultimativ, die Monarchie abzuschaffen. In England wurde sie jedoch beibehalten, vile andere europäischen Staaten waren ebenfalls Monarchien, Holland, Belgien und Schweden sind es noch heute.

PatrickLassan  18.11.2016, 20:03

Das ist nicht interessant, das ist frei erfunden.

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