der mit dem wolf tanzt

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich glaube du willst den Hintergrund des Filmes wissen und nicht den Inhalt..habe ich recht.... hier kannst du nachlesen ist eigentlich alles wichtige dabei....

 

Seit Anfang der Filmtechnik sind Geschichte über den Wilden Westen ein Paradies für Filmemacher und Publikum gewesen. Es gibt eine unüberschaubare Anzahl von Western-Filmen, die allerdings meist das Klischee beinhalteten, dass sich die weißen Revolverhelden gegen die gewalttätigen und kulturlosen Indianer mit vielen Opfern und Helden verteidigen mussten.

Nur wenige Ausnahmen zeigen die Völker der Indianer als Ureinwohner, die eine komplexe, uralte Kultur sowie ein soziales Gefüge aufrecht erhalten wollten und sich in der Lage sahen, ihr Leben gegen die weißen Eindringlinge verteidigen zu müssen - eben auch mit viel Brutalität.

Kevin Costner ist mit "Der mit dem Wolf tanzt" eben dies gelungen: Eine eindringliche und in den heutigen Augen realistische Schilderung, die mit vielen Klassikern des Western-Genre bricht. Es herrscht nicht ausschließlich eine schwarz-weiß-Malerei vor. Die amerikanischen Ureinwohner werden weder als Täter dargestellt noch ausschließlich als Opfer, da auch gezeigt wird, wie sie weiße Siedler überfallen.


Gebrochen hat Costner auch mit der ungeschriebenen Filmregel, dass übermäßig lange Filme pures Kassengift sind: Der fast 4-stündige Director's Cut beweist, dass auch über einen so lange Zeitraum keine Langeweile aufkommen muss, wenn die Qualität des Filmes stimmt. Daher scheint sich der enorme Aufwand für die Produktion gelohnt zu haben:
Unzählige Statisten wurden gecastet, Sprachforscher sorgten dafür, dass die Sprache der Sioux realistisch eingefügt wurde, die faszinierende Kulisse und die atemberaubenden Naturaufnahmen lassen dem Betrachter keine Minute Zeit, sich zu langweilen.

Untermalt wird die Handlung, die über lange Zeiträume ohne jegliche Actionszenen oder Wild-West-Schießereien auskommt, mit der einfühlsamen Filmmusik, mit der John Barry angemessen und unaufdringlich zugleich die Bilder und die Stimmung unterstützt.


Costner gelingt es auch, in die Story humoristische Szenen einfließen zu lassen: Wenn Dunbar und die von ihm gerettete "Steht mit einer Faust" mit den kommunikativen Problemen der Sprachbarriere kämpfen, gehört dies zu den amüsantesten Einstellungen dieses Epos'.

In diesen wie in vielen anderen Szenen zeigt sich auch die geniale Besetzung der Schauspieler: Mary McDonnell spielt die junge Frau, die als Kind ihre Eltern verlor und seitdem bei den Indianern wohnt. Sie gehörte schon seit vielen Jahren zu den besten Theaterschauspielerinnen der USA, bevor sie mit "Der mit den Wolf tanzt" ihren Erfolg auch im Kino fortführen konnte. Der Lohn war ihre erste Oscar-Nominierung.

Kevin Costner selber war bis dahin mit erfolgreichen Filmen wie "No Way Out" oder "The Untouchables" bekannt geworden, bis er als Regisseur und Hauptdarsteller sein Projekt "Dances with Wolves" realisierte. Damit war er auf dem Höhepunkt seines Erfolges: Sieben Oscars und viele weitere Auszeichnungen konnte dieser Film verbuchen, und er wurde weltweit ein großer Kassenhit. Seitdem konnte Costner nicht annähernd mehr an diesen Erfolg anknüpfen: Seine weiteren Projekte erzielten teilweise zwar noch annehmbare bis gute Ergebnisse, doch scheint sein Zenit mit seinem Meisterwerk leider überschritten.


"Der mit dem Wolf tanzt" ist nicht allein eine romantische Liebesgeschichte oder die Geschichte eines Mannes, dessen Mut belohnt wird, sondern ein Film über die Überwindung der Schranken und Vorurteile im Kopf. Dunbar ist es, der als Weißer anfangs die Vorurteile über mordende und raubende Wilden repräsentiert, und der junge und kriegerische Indianer "Wind in seinem Haar" will gar nicht erst abwarten oder verhandeln, sondern den vermeintlich feindlichen Fremden sofort töten, da er die Brutalität, die die Soldaten seinem Volk angetan haben, auf alle Weißen überträgt.

Doch beiden gelingt es, die Vorurteile abzubauen und sich, wenngleich auch vorsichtig und zögernd, kennen zu lernen und sich anzufreunden. Letztlich wird Dunbar doch Opfer des Schubladendenkens, als die in die Idylle einfallenden Soldaten ihre Vorurteile gegen ihn richten.

Kevin Costner ist mit seinem Regiedebüt eine Art Wiedergutmachung zwischen Weißen und Indianer auf filmischer Ebene gelungen. Und obwohl er auf die Marktregeln pfiff und auf actionuntermalende Schnitte und rasante Kamerafahrten weitgehend verzichtete, dem Publikum viel Zeit, Sitzfleisch und sogar lange Szenen mit untertitelten Dialogen zumutete, ist dieser Film ein Meisterwerk der Filmgeschichte, das es immer wieder anzuschauen lohnt.

 

Lg safa42

Hey danke für die Auszeichnug.. aber ich wusste das du das suchst...

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Aus Wikipedia, und nicht wirklich englisch:

Der Film erzählt die Geschichte des Nordstaaten-Offiziers Lieutenant John Dunbar, der 1864 im amerikanischen Bürgerkrieg verletzt wird. In seiner Verzweiflung darüber, dass er wahrscheinlich sein Bein verlieren wird, versucht er, sich vom Feind erschießen zu lassen, um sich die Qualen zu ersparen, wird dabei aber unbeabsichtigt zum Helden. Statt der für einfache Soldaten üblichen primitiven medizinischen Behandlung wird er nun von einem gut ausgebildeten Offiziers-Leibarzt behandelt und sein Bein wird gerettet. Zudem erhält er militärische Ehrungen und darf wählen, wo er eingesetzt werden will. Dunbar beschließt, den „Westen“ kennenzulernen und lässt sich auf einen entlegenen Außenposten im Indianergebiet (im heutigen South Dakota) versetzen. Den Außenposten, Fort Sedgwick, findet er verlassen und vollkommen verwahrlost vor. Trotzdem beschließt er zu bleiben. Er setzt den Posten wieder instand und richtet sich häuslich ein. Dabei schließt Dunbar Freundschaft mit einem Wolf, der ihn regelmäßig besucht und sich allmählich von ihm zähmen lässt, und gibt ihm den Namen „Socke”.

Nach einiger Zeit kommt es zu einer ersten Begegnung mit dem Indianer-Stamm der Lakota. Sie ist auf beiden Seiten von Angst, Unverständnis und latenter Aggression geprägt, eskaliert aber nicht. Es kommt zu einer langsamen Annäherung, als auf beiden Seiten die Einsicht wächst, dass keiner den anderen unmittelbar bedroht. In einer Ausnahmesituation hilft Dunbar schließlich einer bei den Lakota lebenden weißen Frau, was dazu führt, dass beide Seiten von friedlichen Absichten der anderen Seite ausgehen. Ein noch stummer Austausch von Geschenken findet statt, wodurch das Vertrauen wächst. Zentral ist dabei vor allem das gemeinsame Essen. Es kommt zu regelmäßigen gegenseitigen Kontakten, Austausch von Geschenken und langsam zu sprachlicher Verständigung. Maßgeblich beteiligt ist die von Dunbar gerettete Frau mit dem indianischen Namen Steht mit einer Faust. Sie ist die Tochter von weißen Siedlern, die von Pawnee-Indianern getötet worden waren. Die Lakota hatten das junge Mädchen aufgenommen und als eine der ihren erzogen; Steht mit einer Faust spricht daher nicht nur fließend Lakota, sondern erinnert sich auch bruchstückhaft an ihre Muttersprache.

Die Nachricht der lang erwarteten und überfälligen Sichtung der Wanderherden der Büffel durch Dunbar bringt beide Seiten einander noch näher, insbesondere, weil er bei der anschließenden Jagd das Leben des Jungen Lächelt viel durch einen gezielten Schuss auf einen Büffel retten kann und ein Konflikt um seinen Hut, den er auf der Jagd verloren hat, friedlich beigelegt wird. Dunbar erhält sogar einen Lakota-Namen: Der mit dem Wolf tanzt (Šuŋgmánitu Tȟaŋka Ob'wačhi). Der Name bezieht sich auf eine von den Lakota beobachtete Szene, in der Dunbar – als er vor einem Besuch bei den Lakota „seinen“ Wolf Socke zurückschicken will – scheinbar mit ihm herumspielt.

In einer kriegerischen Auseinandersetzung hilft Dunbar den Lakota, ihr Dorf vor den Pawnees zu verteidigen, indem er die Lakota mit den Gewehren seines Außenpostens versorgt. Dieses Ereignis macht ihn zum Mitglied des Dorfes. Es kommt zu einer Liebesbeziehung mit Steht mit einer Faust, die von allen Bewohnern des Dorfes akzeptiert wird, zumal beide weiß sind. Als Der mit dem Wolf tanzt sie schließlich heiratet, ist er endgültig im Dorf aufgenommen.

Inzwischen ist Dunbar so weit bei den Lakota integriert, dass er von Angehörigen seiner früheren Kultur nicht mehr als wirklich zugehörig, sondern als Verräter empfunden wird. Als Dunbar von seinen eigenen Leuten gefangen genommen wird, zieht er sich in seine neue Identität zurück, indem er nur noch Lakota spricht. Dunbar wird schließlich von den Lakota befreit, wobei er in den Kampfhandlungen Angehörige der eigenen, alten Kultur tötet. Damit hat Dunbar die letzte Verbindung zu den „Weißen“ durchschnitten und ist gewissermaßen zum Indianer geworden. Dunbar rechnet damit, als Deserteur gejagt zu werden. Deshalb beschließt er, zusammen mit seiner Frau den Stamm zu verlassen, um diesen nicht zu gefährden. Währenddessen nähern sich bereits US-Soldaten mit Pawnee-Spähern, die bei ihrer Ankunft aber nur noch das verlassene Winterlager vorfinden.

Ein im Abspann eingeblendeter Text enthüllt, dass einige Jahre später das freie Leben der Sioux durch das weitere Vordringen des weißen Mannes sein Ende findet.

Ab in die nächste Videothek und den Film mit Kevin Kostner ausleihen. Die Geschichte in Kurzfassung zu erzählen ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Schau dir doch den Film an...