Der Junge im gestreiften Pyjama - eine Fabel?
Hallo! =) Ich lese gerade die englische Ausgabe von "Der Junge im gestreiften Pyjama" (The Boy in the Striped Pyjamas) und da steht vorn auf der ersten Seite "A fable". Inwieweit kann man denn sagen, dass es eine Fable ist? Meine Gedanken wären: Die Eltern ziehen mit ihren Kindern nach Auschwitz und erzählen Bruno und Gretel nicht, was genau Auschwitz ist und wer die Menschen sind, die Bruno von seinem Fenster aus sieht und wieso sie gleich angezogen sind und hinter einem Zaun leben. Der 9-jährige versteht auch nicht, wieso sein Vater sagt, es seien gar keine Menschen. Deswegen hindert Bruno nichts daran, sich mit Schmuel (einem im Lager gefangenen jüdischen Jungen) anzufreunden und dann letzten Endes sogar selbst ins Lager zu gehen, um Schmuel bei der Suche nach seinem Vater zu helfen, was für Bruno den Tod bedeutet. Kann man also sagen, dass Brunos Unwissenheit und die mangelnde Aufklärung durch die Eltern, Brunos Tod verschuldet und man daraus eine Lehre ziehen kann? Was sagt ihr dazu?
4 Antworten
Das Wort "Fabel" kommt aus dem lateinischen "fabula" (eine "Geschichte"), selbst abgeleitet von "fari" ("sprechen") mit dem Suffix-ula, dass "etwas" bedeutet: damit eine "kleine Geschichte".
jetzt besser ?
lg :)
Okay das versteh ich auch. Aber müsste man nicht dennoch auf die Elemente einer Fabel eingehen? Weil wir Fabel ja nun mit einer bestimmten Art literarischer Texte, besonders natürlich mit Aesop, assozieren und weil wir das ja auch in der Schule gerlent bekommen.
Ja vielleicht nicht komplett, aber möglicher Weise findet man ein paar Elemente einer Fabel? Das Ende der Geschichte - es löst in mir verschiedenes aus. Zum einen natürlich Mitleid mit Bruno, dann aber auch denke ich an Gerechtigkeit (der Vater, der Lagerkommandant ist und so befiehlt, Tausende von Menschen zu töten, erfährt nun, was es heißt, seinen Sohn auf die gleiche Weise zu verlieren). Ich denke, es hat etwas belehrendes, in etwa: Für das, was man tut, bekommt im Leben auch die Quittung oder eben mangelndes Wissen und mangelnde Aufklärung können zu schrecklichen Ereignissen führen. Ich denke schon, dass das ein wichtiger Aspekt der Struktur und Form der Geschichte ist, oder?
Okay also ich habe jetzt gelesen, dass Boyne die Geschichte deswegen "Eine Fabel" nannte, weil er wollte, dass man die Geschehnisse nicht nur auf den Holocaust, sondern auf jede Zeitperiode und jeden Krieg anwendet (deswegen nennt er Auschwitz nie direkt beim Namen und auch der Führer wird im englischen Original nicht Fuhrer sondern fury genannt). Die Moral soll sein: Selbstgefälligkeit ist gefährlich. Daher der Fabel-Begriff.
also mir wurde früher beigebracht dass eine Fabel Tiere als Hauptfiguren hat und am Schluss eine Lehre/Moral mitgegeben wird.
Viele Bücher geben eine Moral, solange sie doch von realen Geschehen sprechen sind es doch keine Fabeln... also sonst hätten die mir in der Grundschule falsches beigebracht...
Kann ich jetzt nicht nachvollziehen dass es eine Fabel sein soll... steht das mit auf dem Cover drauf? mit Fragezeichen? (wie in deiner Frage?)
Das steht innen auf der ersten Seite und nicht mit Fragezeichen. Genau steht da: "The Boy in the striped Pyjamas, a fable by John Boyne". naja ein reales Geschehniss ist es ja nicht wirklich, oder?
naja realer als sprechende Tiere die sich wie menschen verhalten :-)
und soooo unrealistisch ist es nicht.
und wenn fable auf englisch nur "geschichte" bedeuten kann ist das vielleicht nicht das was sie hören wollen. Nur weil auf deutsch "die Fabel" klar definiert ist muss es nicht heißen dass "fable" im Englischen nicht mehr als nur diese eine Bedeutung haben kann.
fable bedeutet ins Deutsche übersetzt: Fabel, Märchen, Mär. Und wie gesagt: Boyne hat erklärt, wieso er es eine Fabel genannt hat und draus lässt sich erkennen, dass er damit ganz sicher das gemeint hat, was wir unter Fabel verstehen =) Zudem: Selbst wenn das englische Wort "fable" nur kleine Geschichte bedeuten würde (wa es nicht tut), dann wäre es dennoch höchst seltsam, dass er die Geschichte speziell mit diesem Wort und nicht mit: A short story oder A story versehen hat. Das würde keinen Sinn ergeben.
okay wenn du es bsser weißt.. wollte nur helfen, wenn ich das nicht getan habe geh ich in die ecke und schäme mich eine Runde...
hab mir grad die "hilfreichste antwort" angesehen der letzte Kommentar, so wie es aussieht ist "snugata" auch nicht deiner Meinung.
aber egal... war mein letzter Kommentar dazu...
Es geht ja auch nicht darum, ob jemand meiner Meinung ist =P Aber wie du gesehen hast, hat snugata auch geschrieben, dass sie meine Erklärung gut findet. Der Kommentar oben drüber =) Der wurde nach dem untersten gemacht. Ich hatte mich ja noch informiert, wieso das "A fable" da steht und ws Boyne damit sagen wollte =) Das hab ich geschrieben
Es ist eine Art Fabel, denn mit einer Fabel will man ja eigentlich eine Botschaft vermitteln und in diesem Buch war es die Botschaft keine Vorurteile zu haben so wie Bruno es nicht gegenüber Schmuel hatte obwohl er, als ein Jude, ''Feind des Volkes'' war...
ne fabel ist es jedenfalls nicht, weils in fabeln um sprechende tiere geht, die wie menschen leben (wohnen also in nem haus oder so) :D
Ja das weiß ich auch =) Aber es gibt ja immer wieder Fabeln, in denen Menschen handeln und es steht ja sogar im Buch so. Also irgendwelche Elemente von Fabeln muss es ja haben, oder? Sonst würde man es ja nicht so nennen,
zu spät gesehen... das macht sinn. DH!