Chat-Service Betrug?

6 Antworten

Abgesehen von der rechtlichen Grenzwertigkeit:

Wie fändest Du es denn, wenn eine Frau, die Dir gefällt, Dich nur an der Nase herumführt, Dir Interesse vortäuscht, nur um Dich auszunehmen ? Abgesehen von dem materiellen Schaden, würdest Du Dich doch emotional extrem schlecht fühlen, wenn Du erfährst, dass eine Frau für die Du womöglich Gefühle entwickelst einen Dreck auf Dich gibt oder ? Wenn ja, warum hättest Du dann keine Probleme damit so mit den Gefühlen anderer Menschen umzugehen ? Willst Du Dein Geld mit dem Leid anderer verdienen ?

In einer Fernsehsendung über Beziehungssuche und ihre Fallen war von solchen Portalen die Rede - die Mitarbeiter geben sich als paarungswillige Frauen aus, die die zahlenden Männer im Forum bei Laune halten sollen. In einigen dieser Foren geht das wohl so weit, dass gar keine echten Frauen dort angemeldet sind, sondern alle Kunden nur noch mit Kerlen mit Fake-Profilen chatten. Keiner, der alle Tassen im Schrank hat und das weiß, würde sich dort anmelden.

Es wurden Anwälte zitiert, die das (verständlicherweise) recht schlüssig als Betrug darlegten, die Staatsanwaltschaften scheinen das aber sehr gelassen zu sehen und erst mal weiterzupennen.

Das kann sich aber auch ganz schnell ändern.

Rechtlich würde das auf die Geschäftsführer bzw. gesetzlichen Vertreter des Unternehmens zurückfallen, nicht auf die Angestellten.

Mir wäre so ein job aber - ehrlich gesagt - zu blöd. Und es wäre mir auch sehr unangenehm, jemandem (erst recht bei einem späteren Vorstellungsgespräch) davon zu erzählen, dass ich bei so einem Dreck mitgemacht hätte.

Im Übrigen vermute ich mal, dass wer seine Kunden so linkt, auch nicht fair mit seinen Mitarbeitern umgeht.

DH für diese Antwort, lieber bronkhorst!

Naja, es ist halt so, dass den Betreibern der Vorsatz angebliich schon dann fehlt, wenn im Kleingedruckten steht, dass auch Moderatoren und/oder Nimateure im Chat eingesetzt werden. Und das ist dann - wenn ma es durchprüft - auch nicht ganz von der Hand zu weisen.

@jurafragen

Die Rechtsprechung geht aber immer mehr dazu über, Verstecktes im Kleingedruckten oder den AGB für unwirksam zu erklären, wenn dem Endverbraucher damit versteckte Kosten oder wesentliche Nachteile untergejubelt werden sollen.

Von Letzterem kann man in dem Fall ausgehen.

Letztlich wird dem Käufer durch Werbeaussagen vorgegaukelt, dass er mit Frauen chattet, und für die Bereitstellung dieser Chats wird Geld abgenommen; wir haben also sowohl das Element einer Täuschung als auch die Erlangung eines Vorteils...

Ich verstehe die eher laxe Staatsanwaltschaft da nicht.

Es ist so eine Sache... Die Chat-Firma muss in ihren AGBs festhalten, dass es sich auch eventuell um gewollte fake Profilen handeln könnte. - Moralisch, sehr fragwürdig!

Nach einem richtigen Job sieht es mir nicht aus, aber es könnte wiederum sehr interessant sein...

Und AGBs hin oder her => Strafbar macht man sich dennoch nicht, wenn dann die Firma die sowas nicht offenlegt.

Die traurige wahrheit ist aber das 95% der flirt seiten sowas betreiben. Erstrecht alle bekannten.

@Razzorhead

Ich hatte den Fragesteller anders interpretiert. Ich dachte er würde sich auf die rechtliche Lage der Firma beziehen und nicht als Angestellter.

Illegal ist es soweit ich weiß nicht nicht. Ein Seriöser Job sieht aber anders aus. Und natürlich ist das "Abzocke".

Wieviel bekommste da denn?

Nein, aber moralisch sehr bedenklich.