Buddhistische Namensgebung?

3 Antworten

Buddhismus benötigt keine großen Zeremonien

Grundsätzlich muss man, um Buddhist zu werden, lediglich die fünf Sittlichkeitsregeln einhalten und sollte sich in buddhistischer Meditation üben.

Der Buddhismus selbst benötigt also keine Zeremonien und Rituale. Die so genannte "Zufluchtnahme" zu Buddha, Dharma und Sangha ist eine freie Willensentscheidung und ist nicht von einem Ritual abhängig.

Es gibt Zeichen des Respekts, wie etwa eine Verbeugung, aber auch die sind keine besondere Auszeichnung oder so.

Allerdings haben sich in den verschiedenen asiatischen Ländern sehr unterschiedliche Formen des Buddhismus entwickelt, bei denen dann auch Zeremonien eine gewisse Rolle spielen.

Zufluchtname - Laienordination - Jukai

In Japan nennt man die Zufluchtnahme beispielsweise "Jukai" und ist dann tatsächlich mit mehr "Gelübden" und einem bestimmten sozialen Rahmen (Lehrer und Gemeinde versammeln sich) verbunden.

Dabei kriegt man dann zumindest im Zen-Buddhismus eine Art Latz (Rakusu), das man zuvor nach Anleitung selbst genäht hat. Dessen Rückseite wird vom Lehrer dann meist mit dem "Dharma-Namen" und evtl. weiteren Sprüchen beschriftet. Außerdem erhält man eine Art

Das ganze ist natürlich sehr förmlich und wer Wert auf ein Gemeinschaftsgefühl legt, findet so etwas natürlich durchaus feierlich. Ich selbst habe auch einen solchen Dharma-Namen bekommen.

Vielleicht können Personen, die anderen buddhistischen Traditionen ihrerseits zu der Laienordination bzw. dem Annehmen des Bodhisattva-Gelübdes schreiben.

Dharma-Namen

Wie diese Namen lauten hängt davon ab, in welcher Tradition man ordiniert wird. Ist es eine japanische Tradition ist er in japanischer Sprache und Schrift. Folgt man einer koreanischen Tradition ist er koreanisch.

Hier gibt es eine ganze Liste japanischer "Zen-Namen" inkl. bekannter Namensträger:

http://www.ciolek.com/wwwvlpages/zenpages/zennames.html

Ich wiederhole mich aber an dieser Stelle gerne noch einmal: Diese Dinge sind für die Praxis des Buddhismus nicht notwendig und man wird dadurch kein "vollwertigerer" "echter" oder "besserer" Buddhist.

Wer das glaubt, ist meiner Ansicht nach ordentlich auf dem Holzweg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Aus dem Buddhismus ist mir das nicht bekannt, aber im Islam ist das so. Denn da legt sich der Konvertit/die Konvertitin noch einen zusätzlichen islamischen Namen zu!