Bringt Schach irgendetwas positives, außer Spaß am Spiel?

18 Antworten

Zuallererst:

Meiner Meinung nach kann jemand der kein Turnierschach,ich betone nochmal es ist nicht dieses "Klötzchen schieben" (Wie es manchmal von Nicht-Schachspielernn gennant wird)gemeint, betreibt(und das sind hier wahrscheinlich die meisten) zu dieser (Streit-) Frage rein gar nichts beitragen bzw. i.welche Mainstream Aussagen äußern.

(Dies ist nicht böse gemeint!)

So jetzt meine Meinung/Erfahrungen zu diesem Thema,sicherlich wird es von anderen Schachspielern abweichen.


Fördert Schach strategisches bzw.logisches Denken?

Ich möchte zuerst auf diesen Aspekt eingehen,weil er wahrscheinlich als erstes assoziiert wird(Von Nicht-Schachspielern),wenn man nach den positiven Aspekten von Schach fragt.Bevor man überhaupt darüber nachdenkt,solte man die Begriffe direkt aufs Schach übertragen.Was heißt "Strategeisches denken" im Schach ? Im Schach ist damit ein langfristiger Plan gemeint,vor allem geht es hier um Positionelle Aspekte (z.B. Bauernstruktur).Ich würde es sogar als eine gewisse Philosophie bezeichen,da diese oft nur minimalen Vorteil bedeutet und sich zuerst nur in unseren Gedanken(Phantasie?) abspielt.Es ist nicht so greifbar und konkret wie Taktik(Kombinationen,verbunden mit konkreten Varianten).Also ein langfristiger Plan,überträgt man dies auf die Fragestellung so hieße man lernt langfristig zu denken---ehrlich gesagt dies kann man auch so und Schach "schult" das auch nicht.Es ist einfach zu sehr aufs Schach bezogen.

Der zweite Begriff ist nach meiner Auffassung überhaupt nicht aufs Schach zu übertragen,weil erstes der Begriff "logisches denken" zu schwammig ist und zweitens,wo soll dies im Schach auftauchen?Ist es logisch wenn der Gegner eine gedeckte Figur nimmt,das ich zurückneme-Nein,überhaupt nicht! Also abschließend würde ich ein ganz klares Nein sagen,weil das ganze was man sich beim Schach spielen denkt oder erlernt ist ganz simpel nur aufs Schach anwendbar.

Fördert Schach die Konzentration?Und zeichnet sich dies auch in anderen Bereichen aus?

Das ist durchaus eine (sehr!) berechtigte Frage.Wenn man bedenkt,dass eine Langzeitpartie bis zu 5(Bei manchen Turnieren auch 6)Stunden dauern kann und man sich vortwährend sehr stark konzentriert,sollte sich nach Jahren die Kondition,damit verbunden die Konzentration,verbessen.Wenn man es zuerst nur aufs Schach bezieht,würde ich es mit einem Nein beantworten.Ich bin noch immer genauso erschöpft nach einer Partie,wie sagen wir mal von drei bis vier Jahren.Öfter sogar andersrum,da meine Spielstärke gestiegen ist und man somit auf stärkere Gegner stößt,folglich muss man sich mehr anstrengen (Dies ist natürlich ein ganz anderer Grund,aber trotzdem würde ich bei meinen Nein bleiben--vllt. nur minimal).

Ich kriegte mal die Frage von einem Mitschüler,ob es mir Vorteile bei einer Klausur bringen würde,dass ich Schach spiele,ich musste ja an solche langen bzw. noch längeren Konzentrationsphasen gewöhnt sein.Ich erwiederte die Frage nach langem überlegen mit einem Nein. Ehrlich gesagt kann man dies nicht mit einander Vergleichen.Erstens ist eine (schwierige) Turnierpartie deutlich anstrengender und zweitens dauern (wirkliche) Konzentrationsphasen nicht so lange,und solche kurzen sollte jeder bewältigen können. Und wenn ich zurückdenke,bevor ich anfing mich "erntsthaft" mit Schach beschäftigte,war dies auch nicht wirklich unglaublich schwer und jetzt empfinde ich z.B. Klausuren schreiben nicht einfacher bzw. weniger anstrengend.

Was bringt/lernt einem Schach dann?

Selbständiges Denken bzw. Arbeiten an seinen Fähigkeiten.Bevor ich mich dazu äußere ein Zitat dazu:

"Die Erziehung zum Schach muss eine Erziehung zum selbständigen Denken sein" -Emanuel Lasker(Zweiter Schachweltmeister).

Selbständiges Denken im Schach:

Und dies tut man nach jedem Zug.Man selber(Und das passiert in unserer Gesellschafft,vor allem bei Kindern, immer weniger) übenimmt die Verantwortung und die Konsequenzen für jeden Zug,den man ausführt.Man ist auf sich alleine gestellt und muss selber Entscheidungen treffen(!).Ich denke das ist eine wichtige Erfahrung und vllt. steigert es auch bei manchen das Selbstwertgefühl.

Dann noch ein paar Beispiele zur (gerne gemachten) Arbeit im Schach:

-Analyse von eigenen Partien(Damit verbunden die objektive Beurteilung/Fehlersuche) -Lernen aus Büchern(Man lernt aus freien Stücken und wird nicht gezwungen)

Dieser Aspekt ist für mich der wichtigste.Will man erflogreich sein,so man sich tief mit der Materie beschäftigen.Eine,wie schon erwähnt,nützliche Erfahrung.


Es gäbe sicherlich noch viel mehr Askpekte über die man schreiben könnte,aber lieber ein paar und ausführlicher.

Mit freundlichen Grüßen

Alex

Fördert die Konzentration und ist Allgemeinwissen.

  • Konzentrationsfähigkeit (tiefer und länger)

  • geistige Ausdauer (Schach ist ein Sport!)

  • strategisches/zielgerichtetes/mathematisches Denken

  • Geduld (geistig)

  • Sitzfleisch (körperlich und geistig)

  • Erfolgserlebnisse (-> Spaß!)

  • Durchhaltevermögen (sich "durchbeißen" und nicht so leicht aufgeben)

  • Frustationstoleranz

    • Demut bzw. Sportlichkeit (ohne das macht es irgendwann einfach keinen Spaß mehr)
  • andere Städte kennenlernen, wenn man auf Turniere/Open fährt

    • Gemeinsinn, wenn man in einer Gruppe hinfährt
  • Üben der gründlichen Vorbereitung auf ein bestimmtes Ereignis (ab Vereinslevel)

Alles in allem ist Schach eine der ausgewogensten Geistesertüchtigungen und kann neben all den positiven Auswirkungen auf das Denken auch zu einer persönlichen Weiterentwicklung führen.

Diese Antwort ist tief durchdacht, und als Vereinsspieler, Mathematiker und Lebenskünstler finde ich keine wesentlichen Ergänzungen. Bravo!

Merke: Diese Antwort verdient es, als hilfreichste Antwort ausgezeichnet zu werden.

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@Dank an Loris64: Die Fähigeit, spontan und unter hohem Druck fundierte Entscheidungen treffen zu können, ohne größere Fehler zu machen oder in Panik zu geraten.

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Mal ehrlich, interessiert dich das Schachspielen oder interessiert es dich nicht? Ich habe bei deiner Fragestellung eher das Gefühl, dass du gar nicht weißt, was du fragst …

Natürlich könnte man jetzt das eine oder andere „Zitat“ anbringen, aber inzwischen langweilt mich diese Frage …

Das Nachdenken über „strategische Planung“ und Denkfähigkeiten ist so schachspezifisch, dass man es als KFZ-Schlosser oder Bäcker kaum anwenden kann … Selbst Mathematiker und Physiker „ticken“ anders …

Ausdauer und Zähigkeit kann man im Leben überall gebrauchen …

Hi, Schach ist ein strategischer Denksport. Bringt vertiefte Erkenntnisse in Taktik und Strategie, im Vorherbedenken der Folgen, die durch eigenes Handeln entsteht. Ist oder war in Rußland, in Jugoslawien Schulfach. In China, Japan gibts das vergleichbare Go. Muß man also nicht können, schadet aber nicht. Gruß Osmond http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article2203274/Schach-ist-nicht-nur-fuer-die-Grossen-da.html Zitat: Du musst nicht erwachsen sein, um Schach zu spielen. In Russland zum Beispiel ist Schach Schulsport. Und auch hier spielen schon viele Kinder Schach. Das größte Schul-Schachturnier der Welt findet immer im Februar in Hamburg zwischen den Schulen des linken und rechten Alsterufers statt.