Bericht "Schlüsselsituation" Ausbildung zur Erzieherin

2 Antworten

Bei einer Aufgabenstellung wie dieser geht es im Wesentlichen darum, eure Aufmerksamkeit (und somit auch: das Gespür) für die Kinder (respektive: ihr "Tun und Sein") zu schulen - wohlgemerkt: ohne dabei voreilige Schlüsse zu ziehen (siehe auch den Kommentar, hier bei @anni51...).

Wichtig ist also zu lernen, auch und insbesondere auf die ganz feinen Nuancen (welche mitunter gern als "Kleinigkeiten" abgetan werden) zu achten, für diese sensibel zu werden/zu sein.

Dagegen: Das Vordergründige (sprich: augenscheinliche Verhalten) im Blick zu haben, das ist keine wirklich große Kunst... Und auch nicht das (häufig vorschnelle) Aussprechen eines Urteils (über das, was man so sieht).

Interessant wird´s erst, wenn es dir gelingt, aus der Summe aller Beobachtungen dir irgendwann (und das heißt: erst nach geraumer Zeit!) ein Bild zu machen. Und auch dann erst wird man auch dem eigentlichen Wesen "dahinter" (nämlich dem Kind mit allem, was es mitbringt) möglichst gerecht.


Schau also mal genauestens darauf, was die Kinder dir zeigen. In ihrem Spiel, ihrem Umgang mit anderen, in jeder Alltagssituation... es gibt solche "Momentaufnahmen" zuhauf.

beobachtung: kind macht handlung x. (kind redet mit erwachsenen)

beschreibung: kind macht handlung x auf eine bestimmte art und weise y. (kind redet mit erwachsenen, lehnt sich dabei immer an einen bestimmten betreuer)

interpretation: kind macht handlung x auf eine bestimmte art und weise y, weil z. (kind redet mit erwachsenen, lehnt sich dabei immer an einen bestimmten betreuer, weil es zu diesem betreuer ein besonders gutes verhältnis hat und es sich so beim gespräch mit anderen erwachsenen sicherer fühlt)

so würde ich es spontan aufdröseln :D

außerdem, um deine eigene beschreibung aufzugreifen, kannst du nebst alter und "beruf" auch noch die umstände aus denen das kind kommt beschreiben.

ich weiß ja nicht in welcher "einrichtung" du das praktikum machst.

ich hab in nem kinderheim ein praktikum gemacht und da könnte man dann in die beschreibung aufnehmen: kind ist am [datum] in die einrichtung gekommen, wurde gebracht vom [jugendamt], war in folgendem zustand [z.b. nicht der jahreszeitangemessen gekleidet - was eine interpretation darstellt, also "es war winter und das kind trug ein t-shirt"], wurde außerdem von person x begleitet [z.b. elternteil], kommt aus folgendem familiären umfeld [z.b.: eltern haben ein alkoholproblem, sind deswegen in behandlung, gehen keiner regulären beruflichen tätigkeit nach, kind hat (keine) geschwister, kind hatte zuhause kein eigenes zimmer - musste es mit geschwistern teilen, kind lebte oft bei den großeltern], kind hatte zum zeitpunkt der ankunft in der einrichtung folgenden gesundheitszustand, kind reagierte auf die aufnahme in die einrichtung mit folgendem verhalten (z.b. weinen, lachen) usw.

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