Belegeingabe in Buchhaltung für Kleinstfirma - wo buche ich was hin im Kontenrahmen SKR03?
Ich betreibe eine kleine Firma, das bin nur ich. Mein Steuerberater bekommt jeden Monat einen Haufen Geld für die laufende Buchhaltung, obwohl es gar nicht viele Belege sind. Das möchte ich ändern und selber in einer Buchhaltungssoftware die Eingaben machen und dann an ihn elektronisch übergeben. Von Buchhaltung verstehe ich (noch) wenig.
Bei der Eingabe im Programm habe ich diese Felder:
Geldkonto, wahlweise Kasse (1000), Postgiro (1200), Bank (1210). Die Firma hat nur ein Bankkonto und keine reale Kasse.
Konto, mit der riesigen Liste des SKR03
Belegnummer (die ich dann wohl einfach auf dem Beleg notiere)
Steuer (keine MwSt, ermäßigt, voll)
Betrag
Meine Belege sind:
- Eingangsrechnungen von zwei Telefongesellschaften
- Eingangsrechnungen von einem Softwarelieferanten aus der EU
- Eingangsrechnungen von einem Softwarelieferanten aus Deutschland
- Eingangsrechnungen von einem Dienstleister außerhalb der EU
- Sprit, Bahntickets, Hotelübernachtungen etc., die ich mit der EC-Karte der Firma bezahle
- Büromaterial und kLeine Anschaffungen, die ich mit der EC-Karte der Firma bezahle
- Eingangsrechnungen von Versicherungen
Eingangsrechnungen von z.B. einem Hardwarelieferanten, wenn ich ein neues Gerät zum Eigenbedarf in der Firma anschaffe
ÖPNV-Tickets, Bewirtungsbelege und Kleinkram, den ich selbst bar bezahle, also für die Firma auslege
Wo bekomme ich eine kleine, idiotensichere und möglichst kurze Anleitung?
7 Antworten
Ich gebe zu: Eigentlich bekomme ich bei solchen Fragen einen Vogel. NUR irgendwie probieren wir so etwas ja alle. Rennen in den Baumarkt und bauen Dinge zusammen, die besser der Handwerker gemacht hätte.
Bei Strom und Wasser könnten auch Konsequenzen auf uns warten, so ist es ja nicht.
Natürlich ist das Prinzip der Buchhaltung einfach. Habe es neulich mal probiert. Soll und Haben könnte man unter einer halben Stunde erklären. Nur erklären ist noch lange nicht verstehen.
Trotzdem gibt es so die 1.000 kleinen Dinge. Wenn Du für Dein Büro z.B. Kunden-Kaffee kaufst, wie ist das zu buchen? Das kann sich durch Veränderungen in Deinem Kleinstunternehmen aber auch x-mal ändern. So klein der Betrag ist, so häufig habe ich bei Buchhaltungskräften/Steuerfachangestellten bzw. Fachgehilfen gesehen, dass die Probleme damit haben.
Dann bekommst Du so ein Programm ja auch nicht kostenlos und brauchst die jährlichen Up-Dates. Dabei könnte man bei reiner Erfassung auf ein Erfassungsprogramm von Datev zugreifen. Wenn Dein Berater bei der Datev ist. Oder er kann Dir auch eine Unterberaternummer geben. Aber all das kostet richtig Zeit und Geld.
Ich rechne als voll ausgebildete Kraft (wenn auch nur ungern Buchhaltung, meistens Abschluss) mit einer Minute pro Beleg. Beleg lesen, in Bank oder Kasse kontieren und erfassen. Diese eine Minute funktioniert schon nicht, weil Du EU-Sachverhalte dabei hast. Dazu kommen immer diese Vorbereitungstätigkeiten. Unterlagen holen, Mandanten im Programm aufrufen. Auswertungen aufbereiten. Bis das Letzte aus dem Drucker ist und an das Finanzamt übermittelt wurde, rechne ich unabhängig von der Größe mit 20 bis 30 Minuten.
Über was für Buchführungsgebühren reden wir hier eigentlich, also was ist denn als Sparpotenzial überhaupt da? Übrigens - Auch wenn Du vorher kontierst und den Stapel als Datei zur Verfügung stellst: Es entstehen auch hier nicht nur die Gebühren im Rechenzentrum. Aber was zahlst Du? Würde mich wirklich interessieren.
Zuallererst solltest Du einen Buchführungs-Grundkurs besuchen, meinetwegen auch an der Volkshochschule. Und wenn Du das dann versangen hast, dann kannst Du Deine Buchhaltung selber machen. Ansonsten zahlst Du bei einer Betriebsprüfung wesentlich mehr als Du jemals beim Steuerberater einsparen könntest!
Eigentlich könnte ich dir eine Anleitung geben. Aber wie das Wort "eigentlich" schon sagt, soll ich das auch machen? Hm. Weiß nicht so recht. Was machst du wenn ich dir etwas Falsches sage? Dir falsche Buchungssätze vorschlage. Belangst du mich dann? Ja, und was macht dann dein Steuerberater den du das vorlegst und er stellt fest das alles falsch ist oder nicht so ganz stimmt? Dann hat der Berater eine Menge Arbeit und will auch noch einmal Geld von dir.
Buchhaltungen von Leuten die meinen etwas davon zu verstehen habe ich schon mehr als genug gesehen. Die ganze Arbeit um solche Möchtegernbuchhaltungen wieder in Ordnung zu bringen sind sinnlos. Wir buchen dann meistens das ganze nochmal und vor allem korrekt.
Lass die Finger davon. Kümmere dich um das was du verstehst. Also deinen Job und lass diese Arbeit von denen machen, die von dieser Arbeit etwas verstehen.
Ihr habt natürlich alle recht, eigentlich sollte ich wohl Buchhaltung lernen - aber die eigentliche Buchhaltung wird weiterhin mein Steuerberater machen.
Es geht wirklich nur darum, die paar oben genannten Belege - und nur die - regelmäßig zu erfassen. Immer dasselbe. Nur das. Nicht mehr.
Wenn überhaupt, denn die Kontrolle der bereits kontierten Belege dauert doch länger als selber kontieren und erfassen.
Hallo!
Ich möchte auch wissen, welche Einsparung du dir erwartest. Vielleicht solltest du als Kleinbetrieb mal zu einem gewerblichen Buchhalter gehen. Diese haben in der Regel bedeutend billigere Stundensätze als Steuerberater. Falls du aus Oberösterreich bist schau doch mal auf www.buchhaltung-kotzor.at.
Und wieviel gedenkst Du dabei zu sparen? Das werden vermutlich so um die 20 bis 30 Euro sein - lohnt sich das wirklich?