Beispiel für latente Hemmung?

3 Antworten

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Die latente Hemmung! Ein Ansatz der modernen Forschung versucht Genialität unter anderem mit der Störung der so genannten latenten Hemmung zu erklären. Die latente Hemmung schränkt die Wahrnehmung des Menschen ein, um ihn vor einer Reizüberflutung zu schützen. Es wird vermutet, dass sich dieses Phänomen schon in einer früheren Phase der Menschheit entwickelt hat. Damals wie heute hilft die Wahrnehmungsbeschränkung, die wichtigen von den störenden Reizen zu filtern. Dies ist vergleichbar mit dem Blickfeld des Menschen. Auch wenn man denkt, die eigene Sicht decke nahezu 180 Grad ab, ist im Fokus nur ein Bruchteil davon scharf abgebildet. Bei einigen Menschen funktioniert diese Selektion nicht. Ihr Hirn lässt mehr Reize zu, als das anderer Menschen. Durch die Vielzahl der wahrgenommenen Reize haben diese Menschen mehr "Material" für die gedankliche Arbeit. Sie können einer Situation mehr Lösungsmöglichkeiten abgewinnen als andere, da sie mehr Informationen zur Verarbeitung nutzen. Der Preis dafür ist eine höhere Anfälligkeit für Ablenkungen, da es Menschen mit schwacher latenter Hemmung aufgrund der Vielzahl wahrgenommener Reize schwerer fällt, einem Gedanken länger zu folgen.

Autorin: Spiderwoman (COSMIQ)

Sehr gut! Danke :))

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Leider schreibst du nichts über den Zusammenhang, in dem dir dieser Begriff begegnet ist. Zum Beispiel Konditionierung, Lernen, AD(H)S ... ?

Einfach mal etwas Allgemeines: würden wir sämtliche Reize wahrnehmen, wäre das eine Überflutung. Also filtern wir aus: welche Reize sind wichtig, welche sind störend? Die latente Hemmung schränkt die Wahrnehmung ein, um vor einer Reizüberflutung zu schützen. Wer das zu wenig kann, hat z.B. Mühe, sich zu konzentrieren und ist schnell abgelenkt.

Der Begriff latente Hemmung wird im Zusammenhang mit der Klassischen Konditionierung verwendet. Dort hat man die Beobachtung gemacht, dass Reize (z.B. ein Klingelton, wie bei Pawlows Hund), die vertraut sind, sich weniger gut zum Konditionieren eignen als neue Reize. Die Wahrnehmung vertrauter Reize ist reduziert, deswegen lassen sich Reaktionen darauf weniger leicht antrainieren. Wenn Pawlows Klingel beim Tier eine Neugierreaktion hervorruft, dann ist das KEIN vertrauter und latenter Reiz, und die Klingel läßt sich gut mit der Fütterung konditionieren. Wenn das Geräusch ein unbedeutendes Summen wäre, das normal ignoriert wird, dann würde es lange dauern, bis man etwas darauf konditionieren kann.