Batman - The Dark Knight (Ethisches Problem)
Hallo, Ich habe vor kurzem zum wiederholten mal "Batman - The Dark Knight" gesehen. Aber erst jetzt habe ich mir die Frage gestellt wie ich in einer bestimmten Situation handeln würde. Und zwar geht es daraum, dass es zwei Fähren gibt, die eine mit hunderten Strafgefangenen gefüllt, die andere mit eben so vielen Zivilisten. Auf beiden Schiffen ist eine Sprengladung befestigt und auf jedem dieser Schiffe befindet sich der Zünder für die Sprengladung auf der jeweils anderen Fähre. Falls bis genau Mitternacht niemand es über das Herz gebracht hat das jeweils andere Schiff in die Luft zu jagen, werden beide Schiffe von einem Außenstehenden gesprengt (in diesem Fall der "Joker"). Nun stellt sich die Frage ob die Zivilisten vieleicht das Recht haben das andere Schiff in die Luft zu sprengen, weil sie keine Verbrechen begangen haben oder ob keine der beiden Beatzungen das recht dazu hat?
PS.: Wichtig ist auch dass die Fähren untereinander keinen Kontakt haben.
Ich habe die Szene auf Youtube gefunden, aber leider nur auf Englisch: http://www.youtube.com/watch?v=TmUWRJInwhk
8 Antworten
Man kann es auch ganz pragmatisch sehen: Was ist für das Ganze zuträglich?
Unabhängig davon, dass der Joker kein Recht dazu hat, sind Zivilisten für das Ganze zuträglich, während die Verbrecher dem System, also der Gesellschaft, zur Last fallen.
Es ist aber keiner der Parteien vorzuwerfen, wenn Sie lieber den jeweils anderen opfern würden, da Leben immer leben will. Dieses Prinzip gilt unabhängig jeglicher Ethik.
Ganz simple Antwort:
Keine der beiden Gruppen hat das Recht, die jeweils andere Gruppe auszulöschen, um sich selbst zu retten, weil menschliches Leben einen absoluten, von den Taten des Individuums abgekoppelten Wert hat, der sich durch nichts aufwiegen lässt und der deshalb auch nicht im Verhältnis zu anderen Werten untergehen kann.
Ich finde, dass diese Ansicht der Minimalkonsens jeder menschlichen Gesellschaft sein sollte. Sieht man sich aber an, wie leicht große Teile der Bevölkerung vernichtende Urteile über einzelne Angehörige der Gesellschaft (etwa Sexualverbrecher) fällen, bin ich mir nicht sicher, wie mehrheitsfähig dieses Konzept heute noch ist.
Einfache Antwort:
Keiner hat das Recht dazu. Es macht keinen Unterschied, ob es Zivilisten, Verbrecher oder Terroristen sind. Denn kein Mensch möchte hinterher die Last tragen müssen, so viel Blut an den Händen kleben zu haben.
Selbst Batman will sich im 2. Teil stellen und zu erkennen geben, weil er genug Blut an den Händen hat, wie er sagt. Auch er kann diese Last nicht tragen.
Denn wir alle müssen uns vor Gott verantworten. Und wie willst du ihm erklären, dass du hunderte von Menschen getötet hast? Warum? Weil sie Verbrecher sind? Auch sie sind Menschen und haben das Recht, zu leben. Der Tod ist keine Strafe und jeder hat das Recht zu leben. Gerechtigkeit oder Bestrafung obliegt anderen Wegen, als jemanden umzubringen. Ich würde in der Realität auch nicht den Knopf drücken und vermutlich würde ich auch versuchen zu verhindern, dass es jemand anderes tut.
Und für all die, die nicht an Gott glauben: Mit welcher Begründung würdet ihr diese Handlung rechtfertigen vor euch selbst? Glaubt ihr "besser" zu sein, als die anderen? In dem Moment, in dem ihr den Knopf drückt, habt ihr dasselbe Niveau erreicht, wie die Verbrecher.
Niemand darf soetwas tun. Und niemand könnte diese Last tragen, so viele Menschen getötet zu haben.
Es gewinnt derjenige der schneller drückt, und das dürften vermutlich die Strafgefangenen sein weil die doch etwas weniger Hemmungen haben. Einzuige Alternative ist den Joker auszuschalten damit ein könner die Sprecngsätze entschärfen kann.
Da kommt es drauf an, was in der Zukunft mit den Leuten möglich ist. Werden Straftäter eher weniger utilitaristisch nützen als Zivilisten? Wenn ja, dann sollen die Zivilisten sie in die Luft jagen. Auf jeden Fall sollte man sich jedoch für eine Gruppe entscheiden!
Das ist genau das, was ich meine: "Man sollte sich für eine Gruppe entscheiden." Wenn "man" es tun sollte, will das fast jeder. Aber wenn ein einzelner die Verantwortung zu tragen hat, dann wird er es nicht tun.