Band an der Supermarkt Kasse kürzer?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es wurde zwar schon richtig erklärt, aber hier noch mal kurz zusammengefasst.

Ziel dieser kurzen Kassen ist, dass der Kunde die Ware gleich wieder in den Wagen packt und nicht an der Kasse in Seelenruhe alles in die Täten packt und damit die Kasse blockiert und es so unnötig zu einer langen Warteschlage kommt.

Denn es ist Aufgabe der Kassierer so zu arbeiten, dass möglichst keine weitere Kasse geöffent wird. Dazu musst du wissen, dass jede Minute die eine weitere Kasse in einem Discounter geöffnet ist, an anderer Stelle fehlt und Arbeit liegen bleibt, die aber trotzdem erledigt werden muss.

Deshalb ist diese kurze Kasse ein sehr effektives Mittel die Kunden schneller "abzufertigen". Deshalb wirst du in einem Discounter auch nie nach Kleingeld gefragt oder dir auch gar keine Zeit gelassen danach zu suchen, eben weil das halt alles unnötig Zeit kostet die den Mitarbeitern niemand wiedergibt.

Das ist die - verdient - hilfreichste Antwort, da ich den Zusatz bei meiner Ausführung vergessen habe. Wenn beispielsweise am Samstag der Laden um 18 Uhr schließt, ist die Arbeit für uns noch lange nicht vorbei. Es muss noch geputzt und aufgeräumt werden. Und wenn am Nachmittag 3 Kassen geöffnet sind, dann fehlt hinten einer, der "abschachtelt", die Lieferung verräumt oder mit Aufräumen beginnt. Denn wer die Schütten kennt, weiß, dass dort das gnadenlose Chaos herrscht, das wieder beseitigt werden muss. Auch müssen die Böden und Kassen gereinigt werden und es möchte keiner wissen, was man abends im Kassenbereich noch alles findet. Vor 19:30 oder 20 Uhr kommen wir eigentlich nie raus.

Von da her DH für die Antwort und ein herzliches Dankeschön für die tolle Zusammenfassung :) - auch wenn ich nicht der Fragesteller bin.

0
Ziel dieser kurzen Kassen ist, dass der Kunde die Ware gleich wieder in den Wagen packt und nicht an der Kasse in Seelenruhe alles in die Täten packt und damit die Kasse blockiert und es so unnötig zu einer langen Warteschlage kommt.

Danke für die hilfreiche Antwort! Ich wollte gerade zu diesem Thema eine Frage stellen, bis ich sah, dass sich bereits andere Menschen darüber aufgeregt haben.

Meines Erachtens können kurze Kassen auch sehr kontraproduktiv sein (bzw. sind es in vielen Fällen, denn die meisten Einkäufe dürften eher kleine Einkäufe sein). Hierfür mal ein Beispiel:

Ich gehe immer mit dem Rucksack einkaufen, d.h. ohne Einkaufswagen, oder maximal evtl. mit einem Korb. Da leider einige Supermärkte die Angebotspreise nicht in den Scanner eingeben, muss ich bei quasi jedem Einkauf nachprüfen - vor allem bei Kaufland, bei denen bei jedem 3. Einkauf etwas nicht passt. Der Einkauf stapelt sich dann auf der lächerlich kurzen Auffangzone, teilweise muss die Kassiererin sogar kurz aufhören und warten, bis ich in größter Hektik (man will ja keine bösen Blicke von anderen Kunden ernten) zumindest die größeren Teile in den Rucksack gestopft habe. Auf alle Fälle dauert es dann immer eine gewisse Zeit nach dem Zahlen, in welcher die Kassiererin völlig stillsteht, weil ich das Zeug, und zwar möglichst so, dass empfindliche Teile nicht unten sind, einpacken muss. Das stresst mich, die Kassiererin und auch die anderen Kunden.

0
@checkpointarea
Ich gehe immer mit dem Rucksack einkaufen, d.h. ohne Einkaufswagen, oder maximal evtl. mit einem Korb. 

Na gut, aber das liegt ja dann an dir selbst. Einkaufswagen sind ja in der Regel genug da.

Ich hoffe sehr, dass du damit nicht meinst, dass du den Rucksack im Markt als "Einkaufskorb" benutzt.

1
@Cokedose

Naja, für jeden kleinen Einkauf einen Einkaufswagen nehmen? :/

Nein, ich nehme einen dieser kleinen Körbchen. An der Kasse wird dann üblicherweise in meinen Rucksack umgeladen.

0

Ich sehe eigentlich das Problem nicht. Wenn ich meine Waren aufs Band lege, dann habe ich schon im Kopf, wie ich sie in meinen Einkaufskorb packe und lege sie in entsprechender Reihenfolge auf´s Band, also schwere Sachen zuerst etc. Ich habe nie Hektik beim Einpacken, sondern kann beim Tempo der Kassiererin immer gut mithalten und mich dabei sogar noch mit ihr unterhalten.

Wenn ich Großeinkäufe mache, dann lege ich eben gleich alles wieder in den Einkaufswagen und räume meinen Einkaufskorb eben hinterher in aller Ruhe ein.Wenn man selber ein bisschen organisiert ist, geht das alles reibungslos.

Das kurze ende hinter den Kassen ist durch die Discounter gekommen.

Die Discounter versuchen auch stark am Personal zu sparen und versuchen möglichst viele Kunden mit wenig Kassen abzukassieren.

Da die Fläche hinter den Kassen sehr kurz ist versucht man die Kunden dazu zu bringen alles einfach nur in den wagen zu werfen und wieder platz für den nächsten Kunden zu machen. Bei den Discountern geht der Gewinn auch eher über die Masse und somit zählt nur das möglichst viele Artikel über die Kasse gehen.

Größere Supermärkte wie real oder Kaufland haben hinter der Kasse noch mehr platz so das auch ein größerer einkauf da liegen kann und dann später eingeräumt werden kann. Teilweise gibt es auch noch 2 Fächer mit einem schieber dazwischen das auch der nächste Kunde noch seinen einkauf in ein extra fach bekommt und es nicht mit dem anderen einkauf vermischt wird.

Nicht alle Discounter versuchen Personal einzusparen. Unter der Woche ist ausreichend Personal vorhanden. Das größte Problem sind die Samstage, da diese immer noch als Randtage geführt werden, obwohl gerade am Samstag sehr viele Leute einkaufen gehen. Und für Randtage bekommt man weniger Personal "zugesprochen". Das jedoch ist nicht nur ein Discounterproblem, sondern das hört man in vielen Läden.

0
@Majumate

Der laden muss ja auch nicht unbedingt unterbesetzt sein nur weil es ein discounter ist.

Nur so wie ich das gelernt habe sind in den discountern normalerweise weniger Menschen angestellt die dann zwischendurch noch die Waren in die Regale einräumen und zwischendurch leere Kartons aus den Regalen ausräumen bis wieder geklingelt wird weil eine weitere Kasse geöffnet werden soll.

Bei anderen größeren Supermarktketten sitzen an der Kasse die Personen rum die nur zum Kassieren da sind und mit dem Waren einräumen nichts zu tun haben. Allerdings habe ich nie in einem Supermarkt gearbeitet und weiß nicht ob es wirklich die Regel ist oder ob das Personal in den größeren Supermärkten durchwechselt und auch mal einräumt oder tagtäglich kassiert.

Die discounter hatten damals auch damit angefangen die Waren Palettenweise bzw komplett in Kartons in die Regale zu packen während andere Supermärkte die ware lose ins Regal oder ständer legten ohne die umverpackung. Alles einfach um mit weniger Personal mehr ware umzusetzen.

0
@SchrottFresser

Stimmt so nicht ganz. Ich beispielsweise arbeite nur an der Kasse, bin auch so angestellt. Im Laden selbst arbeite ich eigentlich erst nach Ladenschluss, wenn es darum geht, aufzuräumen. Im Supermarkt werden deutlich weniger Waren umgesetzt. Beim Discounter gibt es so gesehen eigentlich keine Lagerhaltung. Was rein kommt, wird in den Laden geschafft und umgesetzt. Es stehen nicht zig Paletten im Lager, die nach und nach verbraucht werden.

Viele Dinge sind Palettenware, wie zB Getränke. Es würde sich nicht lohnen, die Träger in ein Regal zu räumen, wenn man bedenkt, wie viele Träger Getränke raus getragen werden.

Die hilfreichste Antwort von @Cokedose liefert eine hervorragende Zusammenfassung.

0

Ist wahrscheinlich eine finanzielle Herangehensweise, denn jeder Quadratmeter, der nicht mit Ware bestückt ist, bringt kein Geld ein. Zudem der Aspekt, dass man den Wagen direkt an die Kante stellen kann und nicht lange mit dem Einpacken verbringt.. so geht es vermutlich schneller und der nächste Kunde kann bezahlen.

Das ist bei Discountern der Fall und ich kann dir aus erster Hand sagen, dass es auf Effektivität und Tempo ausgelegt ist. Meist ist in solchen Geschäften viel los und die Stammkundschaft weiß, wie es läuft. Auflegen, alles in den Wagen packen und dann erst bezahlen. Auch haben Discounterkunden deutlich weniger Geduld.

Ich selbst arbeite an einer dieser Kassen und alles ist darauf ausgelegt, dass ein Kunde so schnell wie möglich abgefertigt wird. Das hat aber nicht nur mit dem Unternehmen etwas zu tun, sondern die Kunden setzen voraus, dass es schnell und unkompliziert über die Bühne geht. Und es fällt nicht jeden Tag etwas runter. Ich arbeite bereits einige Zeit dort und mir ist noch nie etwas runter gefallen.

Wenn du zu den Kramerkunden an der Kasse gehörst, die eventuell sogar noch nach passendem Kleingeld in der Geldbörse kramen, dann dürfte dir das Augenrollen der Kunden hinter dir nicht entgangen sein.

Eine Discounterkasse ist Sport für die Kassiererin und den Kunden und manche nehmen den Wettkampf auf, wer wohl schneller ist ;) Zudem gehen an durchschnittlichen Tagen ca 400 Kunden durch meine Kasse und wenn ich für jeden Kleineinkauf 5 Min brauche, würde es Kundenschlangen bis zur Tiefkühlabteilung geben, die üblicherweise ganz hinten im Laden ist.

Tipp von der Discounterkassiererin: Alles aufs Band, wurffähige Sachen zuerst, mit dem Wagen vorpreschen, mit der schmaleren Seite voran direkt an den "Stummel" parken und so schnell wie möglich in den Wagen packen, Geldschein zücken, bereitgehaltenes Wechselgeld entgegen nehmen und gehen ;-) :-D

Auf der anderen Seite orientiert die Gewerkschaft Verdi darauf, diese Prozesse zu sabotieren. Der Future Store der Metro Group (Real, Metro, Media Markt, Saturn)

http://www.future-store.org/internet/site/ts_fsi/node/mgroup_fsi/Lde/index.html

ist zwar aktuell auf Eis gelegt, dennoch ist das Ladenkonzept des Show-Supermarktes in Köln-Tönisvorst beeindruckend. Die Metro zwingt aktuell alle Lieferanten, Vorgaben für RFID-Chips auch an allen Food-Produkten umzusetzen und dann ist in Neuss schon der nächste Future-Store geplant. Ziel ist nach wie vor, dass die Ware schon im Einkaufswagen erfasst und von einer Kundenkarte oder von Transferleistungs-Konten abgebucht wird. Dann meldet der Einkaufswagen:"Tut mir leid Mandy, die Tiefkühlpizza ist diesen Monat nicht mehr drin. Im Eingangsbereich wird Dir eine Route zur nächsten Tafel ausgedruckt."

In solchen Läden wird im Idealfall kein Personal mehr benötigt. Nur die Rack-Jobber werden nachts durch die Regale geprügelt.

1

Sehr gute ausführliche und korrekte Antwort.

1