Aufgaben einer Fachkraft in einer Werkstatt für Behinderte Menschen!?

5 Antworten

Auch wenn die Antwort jetzt schon evtl. etwas spät kommt, muss ich noch meinen Senf dazu geben. Ich arbeite in einer solchen Werkstatt und kann dir einmal hautnah berichten, was so unsere Aufgaben sind und wie das da so läuft

wir haben bei uns z.B. folgende Gruppen:

  1. Montage und Verpackung I - IV
  2. Siebdruck
  3. Tampondruck
  4. Schreinerei
  5. Garten- und Landschaftsbau
  6. Wäscherei
  7. Küche
  8. Fördergruppe I + II
  9. Entlastungsgruppe als Vorbereiung auf den Ruhestand

In den Förder- und Entlastungsgruppen arbeiten nur Heilerziehungspfleger oder Erzieher oder Heil-, Sonderpädagogen. Ihre Aufgabe ist es die Beschäftigten im Arbeitsalltag zu begleiten und bei Ihrer Arbeit zu unterstützen. Bei uns kommen die Beschäftigten um 8 und hängen erstmal Jacken, Taschen etc. auf un bekommen in Ihrer Gruppe einen Platz zugewiesen. Dann wird Ihnen die Arbeit erklärt (wenigstens wenn sie neu ist oder anders als am Vortag) dann arbeiten die Beschäftigten selbstständig. Bei uns packen sie gerade Griffe, Kappen und Füße für Arbeitstische in Tüten, die sie vorher abzählen müssen als die Griffe etc. je nachdem wie fit einer ist, macht er das zählen mit oder ohne schablone. Andere dürfen Schrauben nach Farbschablonen Sortieren, damit die Mitarbeiter diese dann einschweißen und in die Tüten packen können. Eine Handwerkliche Ausbildung ist hier gar nicht nötig und bringt einem arbeitstechnisch gesehen keinen Vorteil und nicht handwerklich ausgebildeten keinen Nachteil.

Also hängt noch viel organisatorisches mit dran. Wie z.B. bei Firmenaufträgen muss ja jemand schauen, dass der Auftra pünktlich fertig ist, nicht zu viel gemacht wird also wenn die Firma 100Stück fordert, dass auch exakt 100 Stück dasind von was auch immer. Und alles muss im PC eingerragen werden. Teilweise müssen die Lieferunge Gruppenintern übernommen werden, manchmal werden die Waren auch vn den Auftraggebern abgeholt.

Dazu kommt noch, dass die Mitarbeiter auf die Bedürfnisse, wie Hunger, Durst und Toilettengänge eingehen und assistieren müssen. Manche Beschäftigten sind da sehr selbstständig, andere weniger. Generell kann man sagen, jeder Mensc ist anderes und jeder hat ja auch eine andere Behinderung, auf die man dann feinfühlig reagieren muss, und versuchen muss sich mit empathie in die beschäftigte hinein zu versetzen.

Beim Mittagessen muss man dann evtl. noch medikamente verabreichen und dies dann dokumentieren und dafür sorgen, dass jeder was zu essen bekommt. Ob jemand zweimal gehen darf wird meistens mit der Wohngruppe vereinbart.

Dann finden regelmäßige Gesräche mit Eltern / Wohngruppe und Mitarbeitern statt. Die müssen Vorbereitet werden. Dazu gibt es Bögen die ausgefüllt werden müssen. Dannach wird beurteilt wie viel Motivation jemand hat oder wie selbstständig er auf toilette gehen kann oder ob er an maschinen arbeiten kann. Für die vielen verschiedenen Kompetenzbereiche kann der Beschäftige Punkte erlangen, die dann am Ende zusammengezählt werden. Aus der Punktzahl ergibt sich die Gehaltsstufe also wie viel derjenige Verdient. Das liegt zwischen 75 und 950 Euro, jenach de wie Leistungsfähig jemand ist. Dazu werden dann nach jedem Thema Sätze über den Beschäftigten formuliert, die Ihn beschreiben, was wiederum Gesprächsgrundlage ist.

In den anderen Bereichen wie Wäscherei oder Küche sind die Aufgaben nochmal etwas anders, allerdings nur im praktischen nicht im organisatorischen Bereich. So gibt es in den Bereichen oft 1 handwerklichen MItarbeiter wie z.B. einen Koch oder einen Wäschereieister und einen Mitarbeiter mit sozialpädagogischer Ausbildung.

Also im Vordergrund stehen definitiv die pädagogischen Kräfte und je nach Bereich kommen handwerklich ausgebildete Kräfte dazu.

Ich hoffe ich konnte helfen, obwohl die Frage ja schin etwas älter ist

Moonlightindark

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten.

Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind durchaus verschieden aufgestellt und bieten ganz verschiedene Arbeits- und Betreuungsangebote.

Sicherlich sind die bisherigen Antworten insofern richtig, dass es Gruppen gibt, in denen Schlosser, Elektriker und Tischler beispielsweise arbeiten.

In der Regel haben diese "Handwerker" aber auch eine sonderpädagogische Zusatzausbildung absolviert, zumindest, wenn sie Arbeitsgruppen leiten.

Gleichwohl gibt je nach regionaler und konzeptioneller Ausrichtung auch sehr spezifische Gruppen. Da gibt es zum Beispiel Verpackungs - und Montagegruppen, für die eine handwerkliche Grundausbildung nicht zwingend von Nöten ist.

Manch eine Werkstatt hat sich in Nischen profiliert. Da gibt es die Produktion von Senfsorten, Kaffeeröstungen, Gewürzmischungen oder ähnlichem. Das ist dann so speziell, dass man eigentlich keine Fachkräfte beschäftigt, sondern sich diese Angebote aus den persönlichen Kompetenzprofilen von Mitarbeitern entwickelt haben.

WfbMs haben auch meistens Gruppen für Menschen, die kaum oder nicht "wirtschaftlich verwertbar" arbeiten können, sogenannten Betreuungsgruppen. In diesen Gruppen stehen dann Qualifikationen wie Heilerziehungspfleger, Sozialpädagoge  oder so etwas im Mittelpunkt.

Aber auch Erzieher, Sozialassistenten und verwandte Berufsbilder werden beschäftigt. Das kommt eben sehr darauf an, wie die Werkstatt orientiert ist und welche Kompetenzen grad gebraucht werden.

Eine Fachkraft in einer Werkstatt für behinderte Menschen ist in der Regel ein gelernter Handwerker (Tischler, Elektriker, Schlosser,...), der die Werkstattaufsicht führt, die Behinderten einweist und anleitet, die Arbeitsergebnisse kontrolliert, und bei Arbeitsunfällen für die Erstversorgung mitverantwortlich ist.

Soweit ist das ja wohl klar, denke ich. Aber was willst Du speziell wissen?

Genau diese Infos habe ich im groben auch nur gefunden, doch bräuchte ich die aufgaben speziell aus dem sozialen Bereich.

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@decarox3

doch bräuchte ich die aufgaben speziell aus dem sozialen Bereich.

Eine Fachkraft im Werkstättenbereich muss vordergründig einmal handwerkliche Fähigkeiten haben (Handwerksgeselle, Handwerksmeister), aber er benötigt natürlich auch eine stabile Persönlichkeit, psychologisches Einfühlungsvermögen und pädagogische/didaktische Fähigkeiten - und starke Nerven und viel Geduld.

Eine Ausbildung, die direkt auf den Beruf einer Fachkraft in einer Behindertenwerkstätte abzielt, gibt es jedoch meines Wissens nicht, falls Du das meinst.

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@decarox3

Interessierst Du Dich für Deutschland, oder Österreich, oder die Schweiz?

Das evangelische Diakoniewerk betreibt in Deutschland und Österreich sowohl Behindertenheime als auch Behindertenwerkstätten. Außerdem gibt es lokale und regionale Sozialvereine, die Behindertenwerkstätten betreiben.

Ich würde mich an deiner Stelle anhand von direkten Kontakten
schlau machen.

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@decarox3

Ergänzend: eine Fachkraft in der Behindertenwerkstätte ist vordergründig kein Sozialarbeiter oder Behindertenbetreuer, sondern Handwerker.

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Fachkraft ist relativ. In welcher Richtung soll das gehen.

Wenn du das weisst, such mal gezielt danach und nicht nach dem allgemeinen Begriff der Fachkaraft.

Falls du nichts findest, rufe einmal in einer Behindertenwerkstatt an und frag dort nach einem Ansprechpartner.

Dort werden sie sich INFO Material haben.

Das kann ich auch leider nicht sagen, da auf meinen Arbeitsblatt auch nur einfach Fachkraft steht. Aber da ich momentan den Sozialsissistent lerne, denke ich wird es eher in den sozialeren Bereich fallen ...

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@decarox3

Schön das es noch Menschen gibt, die anderen helfen wollen.

Ich drück dir die Daumen, damit alles so läuft wie du dir ergoffast.

Ruf einfach mal an. Die Adressen findest du sicher im Telefonbuch.

Z. B. bei Klick Tel

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Ich danke dir! :)

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Fachkraft in welchem Bereich? Produktion, Verwaltung, Sozialem Bereich?

Ich denke mal in dem sozialen Bereich, wo man was mit Sozialassistenten anfangen kann...

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