Arztbesuch ohne Versicherung
Hallo,
Kann mir jemand sagen, was es mich (ca.) kostet, wenn ich zum Arzt muss, dieser mir eine Krankmeldung ausstellt aber ich nicht versichert bin? Und muss man diesen Betrag sofort zahlen?
17 Antworten
Zu den Kosten: meine Kinder sind ja (aktiv) privat versichert: also Arztbesuch mit Krankenschein ca. 25 Euro. Allerdings wird ein 2,7facher Behandlungssatz genommen. Lass Dich nicht von der Arzthelferin abweisen.
Leider gibt es in Deutschland Tausende oder Zehntausende, die keine (aktive) Krankenversicherung haben oder gar keine. Das geht ganz schnell als Privatversicherter im Alter, einfach ein paar Monate nicht bezahlen - schon kommt ein Brief, dass keine aktiver Schutz besteht. So geht es Tausenden.
Geh also zu einem Arzt und sage ihm, dass Du keine Krankenversicherung hast. Handel mit ihm die Vergütung aus. Nimm dazu Geld mit. In der Regel ist Sofortbezahlung angesagt. Sage, dass Du nicht ein Privatversicherter bist, der die Rechnung bei seiner Privatkasse abgibt: sonst bekommst Du 3fache Behandlungskosten.
Die einfachen Kosten sind beim Arzt nicht so hoch. Frage danach.
Google auch nach kostenfreien Ärzten in Deiner Region. In Berlin gibt es Ärzte, die kostenfrei behandeln. Eine dieser Ärzte am Berliner Hauptbahnhof bekam dafür den Verdienstorden mit Schleife/Band. Ist dann ehrenamtlich. Lass Dir nichts von Pflichtversicherungen erzählen, das ist nie realisiert worden.
Versuch doch einfach mal die Realität zu akzeptieren. Lies im Sozialbericht dazu. Es gibt Tausende Nichtversicherte. Ob Du es glaubst oder nicht. Frag einfach einen Obdachlosen am Bahnhof, ob er eine Krankenkarte für den Arzt hat. Wenn was im SGB steht, bedeutet es nicht automatisch, dass die Umsetzbedingungen da sind.
Die Krankenversicherung ist eine Pflchtversicherung! Wie kann es sein, dass Du nicht krankenversichert bist? Das ist eigentlich gar nicht möglich.
Ich kenne Leute die zwar gemeldet sind in einer Stadt - in einer Notunterkuft untergebracht sind (mit Einweisung der Stadt) und trotzdem nicht versichert sind weil sie sich bei keinem Leistungsträger gemeldet haben. Da gibt es mehr als Du denkst - auch wenn es das nicht geben sollte.
Dann sollten diese Leute eigentlich Hartz IV bekommen und sind somit auch versichert.
Da hast Du absolut recht. Aber in einer Gemeinschaftsansiedlung wo "von Obdachlosigkeir bedrohte" Menschen untergebracht sind herrscht eine gewisse Eigendynamik. Die sich geändert haben und arbeiten haben die günstigste Wohnung was Du Dir denken kannst, aber eines bleibt Alkohol und Nikotin. Die schicken andere die gar nichts bekommen, schenken ihnen auch noch das Leergut + 5€ für die Mühe und alle sind glücklich. Die melden sich gar nicht bei der Agentur da sie ja eh jeden Tag das haben was sie brauchen. Der Stadt ist es e4gal - denn was sollten sie auch tun.. Traurig aber war.
da hast Du wohl recht...aber ob sich diese Menschen im Internet bewegen und Fragen stellen?
Natürlich ist das möglich.
Wenn man bspw. schulische Ausbildung gemacht hat und anschließend Arbeitslos ist, hat man keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld und somit auch nicht auf Krankenversicherung und man kann sich nicht mehr bei den Eltern mitversichern.
Oder wenn man 400€ Basis arbeitet, nicht mehr bei den Eltern mitversichert ist und auch nicht verheiratet: UNVERSICHERT.
(in den beiden oberen Fällen kann man sich freiwillig versichern für ca 150€ im Monat)
Man war mal Privat versichert, ist über 55 Jahre alt und kann sich die PKV nicht mehr leisten, nimmt einen keine gesetzliche Krankenversicherung mehr auf.
Es gibt mehr unversicherte Menschen in Deutschland, als man glauben kann.
Die Krankenversicherung ist nur unter bestimmten Bedingungen eine Pflichtversicherung. Das stimmt nur für Kinder. Die AOK versichert z.B. Obdachlose. Allerdings müssen diese sich niederlassen (dann steht im Ausweis: Wohnort Berlin). Dann bekommen sie auch Taschengeld und Zuschüsse für die Krankenversicherung. Wenn jemand aber lebensuntüchtig ist und obdachlos, fällt er durchs Netz. Er muss sich also kümmern.
Ja, denn ohne Versicherungkarte kommst Du nicht an einer Sprechstundenhilfe vorbei. Ich schätze mal, dass Du 30-40 € wirst abdrücken müssen.
Die Kosten richten sich danach, wie tief Untersucht werden muss. Ich hatte das mal mit jemanden mit zu hohem Blutdruck (ständiges Nasenbluten). Der Arzt machte ne kurze Untersuchung und gab ein Privatrezept für ein Drucksenkendes Medikament. Wenn ich mich recht erinnere kostete der Arztbesuch 60,-€. Kann mich aber auch erinnern für einen Arztbesuch knapp 100,-€ gezahlt zu haben (weiss nicht mehr worum es da ging). Da ich beim Arzt bekannt war brauchte ich nicht sofort zahlen, bekam ne Rechnung zum Überweisen mit. Wenn Du in der Praxis unbekannt bist musst Du warscheinlich gleich zahlen.
Am Besten frägst Du in der Arztpraxis Deiner Wahl mal nach, die wissen das am Besten.
Doch, die Pflichtversicherung wurde realisiert, § 5 SGB 5, Absatz 1, Nr. 13!