Arbeitgeberwechsel Altenpflege

7 Antworten

Hallo Nico, ich war über 22 Jahre in der Altenpflege. Meine Stelle habe ich nur dreimal gewechselt. Die Arbeiten waren ohne Ausnahme überall die gleichen. Beim Wechseln lernt du nur das neue Personal kennen, und die Bewohner. Kollegen sind auch ähnlich. Es gibt überall welche mit denen man sich gut,und mit anderen eben weniger gut versteht.

Die Verantwortung gegenüber den Bewohner ist immer gross, und die Arbeit psychisch und physisch ebenfalls sehr schwer. Aber das weisst du ja selbst am besten. Wenn Kollegen wechselten, dann meist aus persönlichen Gründen, oder weil sie mehrere Abmahnungen erhalten haben.

Auch sind in anderen Häusern die Krankheitsqote des Personals fast überall gleich. Drei Wochen ohne frei war oft ganz normal. Dass dieser Beruf auch sehr familienunfreundlich ist, brauche ich ebenfalls nicht zu erwähnen

Klar, wird man bei einer Neueinstellung schon danach fragen, w a r u m man gewechselt hat, und man sagt am besten die Wahrheit.Denn die Heimleitungen unter sich kennen sich sowieso alle untereinander und befragen sich auch gegenseitig nach der neuen Mitarbeiterin oder Mitarbeiters.

Deswegen finde ich, lohnt sich ein Arbeitgeberwechsel in den seltensten Fällen.

Genau so seh ich das auch! DH!

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Die Arbeitsbedingungen sind politisch und gesellschaftlich bedingt miserabel und die Bezahlung sowieso. Um diesen Job überhaupt machen zu können muss man sich an eigene Ideale und Hoffnungen klammern und nicht selten redet man sich dabei ein, dass die Bedingungen in einem anderen Heim oder bei einem anderen Dienst besser sind. Zu den politisch-gesellschaftlichen Bedingungen kommt diedadurch bedingte innerbetriebliche Atmosphäre zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten und Mitarbeitern unter sich. Die Vorgesetzten sind wie die Mitarbeiter einem großen Leistungs- und Verantwortungsdruck ausgesetzt, der auf untergebene Mitarbeiter übertragen wird. Tatsächliche Probleme und innerbetriebliche Bedingungen werden nach außen natürlich nicht transparent gemacht, eher verschleiert, weil ein evtl. Imageschaden und damit noch mehr Druck gefürchtet wird. Unter den Mitarbeitern herrscht oft hintergründiger Konkurrenzkampf, der in Einzelfällen auch bis zum Mobbing einzelner oder ganzer Teams führen kann. Da wir uns in einem Pflegenotstand befinden und Pflegepersonal Mangelware ist, spielt ein häufiger Wechsel wohl kaum eine Rolle. Bestenfalls wird es sogar noch positiv aufgefaßt, denn Flexibilität ist in der Altenpflege eine bedeutende Eigenschaft

Das liegt an der schlechten Behandlung u der Ausnutzung des Personals. Wenn das Personal lange irgendwo ist, dann kann man davon ausgehen, das es sich um einen guten u fairen Arbeitgeber handelt. Aber leider gibt es sowas in der Altenpflege selten. Viele Überstunden, ständig kranke Kollegen, für die man dann einspringen muss, weil Personal fehlt u schlechte Bezahlung.Wann ändert sich das endlich in der Pflege, schlimm....

Ich arbeite in einem ambulanten Pflegedienst.Unsere Mitarbeiter sind schon ALLE lange dabei.Ich kenne viele die in Pflegediensten arbeiten und höre dort wirklich haarsträubende Geschichten,viele ambulante Dienste beuten ihre Mitarbeiter körperlich ganz schön aus,dafür ist die Bezahlung oft mäßig. Auch das Betriebsklima ist oft nicht zum besten.Ich denke aber prinzipiell:Gutes Miteinander und anständige Bedingungen sorgen für Mitarbeiter die lange bleiben.Schlechtes Betriebsklima und ausnutzen der Mitarbeiter sorgt natürlich für häufiges Wechseln.ich mache den Job jetzt über 20 Jahre und bin in meinem Betrieb 16 Jahre.Generell ist es wohl besser,wenn man nicht ständig den Arbeitgeber gewechselt hat.Dies kann den Eindruck erwecken,das man keine Ausdauer hat,bei kleinigkeiten gleich die Flinte ins Korn wirft.Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Es freut mich zu lesen, dass es doch auch noch positive Erfahrungen mit Arbeitsbedingungen in der Altenpflege gibt!! Stimmt schon - ein Stück weit ist man als Mitarbeiter natürlich auch selbst für sein Betriebsklima verantwortlich und in vielen Fällen würd es sicher hilfreich sein, wenn Mitarbeiter untereinander und mit den Vorgesetzten besser als TEAM zusammenarbeiten würden Daumen hoch für diese Antwort

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Ich habe häufig den Arbeitsplatz, die Einrichtung gewechselt...Aufgrund des doch massiven Personalmangels erfuhr ich bisher kaum Schwierigkeiten, wenn ich nach einer neuen Stelle Ausschau hielt. Aus meiner praktischen Erfahrung heraus sehe ich den teilweise massiven Personalwechsel begründet durch teilweise inkompetente Vorgesetzte (Inkompetenz bezüglich Umgang mit Team), zu häufiges Einspringen während den eigenen freien Tagen bei Krankheitsfall des/der Kollegen. Ob die von dir beschriebene Situation normal ist finde ich nicht wichtig, wichtiger ist meiner Meinung nach, ob du es dir dort vorstellen kannst. LG