Angelruten Stabilität und Belastbarkeit / Wurfgewicht

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Das Wurfgewicht gibt Auskunft über die Belastbarkeit der Rute beim Auswerfen eines Köders. Beispiel: Mit einer 50Gramm Wurfgewichtsrute kannst du einen Köder bis zu einem Gewicht von 50 Gramm auswerfen; bei einer 100g-WG-Rute einen Köder bis 100 Gramm (z.B. Pilker etc.) usw. Das Wurfgewicht sagt nichts über das Gewicht des zu drillenden Fisches aus. Du kannst durchaus mit einer 30g-WG-Rute einen 10kg Dorsch drillen, wenn du a) genug Schnur auf der Rolle hast, b) die Belastbarkeit der Schnur zur Aktion der Rute passt und letztlich c) wenn du das Zusammenspiel von Rute, Rolle, Schnur und Drillvermögen beherrschst! Ich für meine Person bevorzuge beim Dorschangeln 2,70m-Ruten mit einem WG von 15 - 50 Gramm bei leichtem Pilker (max. 40 Gramm) mit zwei vorgeschalteten Twistern zu je 2 Gramm und einer 12er geflochtenen Schnur. Habe damit schon manchen 5-8 kg-Dorsch problemlos gedrillt. Zu der Rollenfrage: Es ist natürlich wichtig, bei Grossfischen ausreichend Schnur in der richtigen Stärke und Beschaffenheit auf der Rolle zu haben. Beim Dorschpilkern ("Jiggen") in der dänischen Ostsee vor Langeland habe ich nie mehr als 150 Meter 12er oder max. 14er gefl. Schnur auf mittelgrossen Rollen - reichte in über 15 Jahren immer vollkommen aus! Die Hauptsache beim Angeln ist nicht so sehr das Material, sondern der Angler, der damit umzugehen weiss!! Natürlich solltest du keinen 100Gramm Köder mit einer 10g-WG-Rute werfen - das macht so hässliche Knack-Geräusche! Umgekehrt kannst du keinen 3Gramm-Twister mit einer 100g-WG-Rute und einer 50er Schnur mit echter Aussicht auf Erfolg zu Wasser bringen!

Jein. Beim auswerfen des Köders wird die Rute anders belastet als beim drillen. Überschreitest Du das Wurfgewicht kann es passieren, das die Rute bricht. Beim drillen wird die Belastung auf die Rollenbremse (wenn sie denn richtig eingestellt ist), Schnurdehnung und die Rute aufgeteilt während sie beim auswerfen fast nur auf die Rute wirkt. Durch Schnurdehnung, Bremse und die Federung der Rute ist es aber möglich, auch an einer Rute mit z.B. 20g WG und 18er Schnur einen größeren Fisch zu drillen. Es dauert dann halt etwas länger weil man vorsichtiger handeln muß.

Generell kannst du dich am Namen oder der Bezeichnung der Rute orientieren. Hechtrute , Pilkrute, Wallerrute... Das Wurfgewicht bezieht sich auf das Gewicht des Köders. Die größten Weiten erziehlt man eben damit. Für einen Pilker, der 200 gr. wiegt , ist eine Spinrute mit 60 gr. Wurfgewicht nicht ideal. Wenn du im Internet kaufst, suche also nach "Pilkrute" oder du fragst halt den Händler. Bei den Rollen ist das Getriebe und die Rollenachse maßgebend. Eine Welsrolle sollte eine Stahlachse von 6 mm oder mehr haben Das Getriebe sollte aus Metall sein. ( Stahl - Messing ) Eine Rolle mit 10 Kugellagern nützt dir nichts wenn die Getriebeteile aus Plastik sind. ( China-Rolle ) Die Anzahl der Kugellager ist auch nicht ausschlaggebend. 5 - 6 reichen völlig. Je größer eine Rolle ist, um so stabieler ist sie auch meistens. Die Bremskraft wird nicht von allen Herstellern angegeben, sollte aber bei großen Fischen zwischen 10 - 30 Kg liegen. Da du bei großen Fischen auch eine starke Schnur brauchst, sind die Rollenspulen daher auch größer. Von Vorteil ist es auch wenn Rollen Salzwasserfest sind. Dann kann auch kein Sand und Schmutz eindringen. Spinnrollen haben oft die Größe 1000 bis 4000 Karpfenrollen - ca. 5000 - 7000 Pilk oder Brandungsrollen 7000 - 10000 Bei geflochtenen Schnüren hast du mehr Tragkraft , sie dehnen sich aber kaum. Beim Drill oder Anschlag kann da schon mal der Haken ausschlitzen. Petri Heil !

Ich konnte schon mit eine Spinnrute ( Wurfgewicht 12-25 gr) eine Wels mit 1,20 m erfolgreich drillen.

Es kommt drauf an, was du Angeln willst. Das Wurfgewicht ist ein Anhaltspunkt für das Gewicht des Köders.

Große Rolle + große Rute = nicht gleich großer Fisch ;)

Für so etwas gibt es keine Faustformel. Rute mit 80 gramm Wg Dicke Fische sind kein Problem. Es muss aber dann die Bremse gut eingestellt sein sonst verlierst du die dicken. Vielleicht hilft dir das etwas weiter.

Karpfenrute: Meistens mit Längen von 3,60 oder 3,90 Metern, sind die Ruten in der Regel zwei- oder dreiteilig. Es gibt auch Karpfen-Teleruten. Moderne Boilieruten erkennt man am zweigeteilten Duplongriff und dem langen Handteil. Die Ruten mit parabolischer oder semiparabolischer Aktion haben eine Testkurve zwischen 1,5 lbs. (ca. 45 g Wurfgewicht) für Stillwasser und Posenangeln auf Karpfen und 3,5lbs. (ca. 100 g Wurfgewicht) fürs Fischen auf Distanz an großen Seen und Fließgewässern.

Kopfrute: Die einzige Rute ohne Ringe, bei ihr wird die Schnur direkt an der Rutenspitze oder über einen Gummizug befestigt, der fest in einem der obersten Rutensegmente verankert ist. Sie ist als Tele- oder Steckrute auf dem Markt, teilweise mit extremen Längen bis 16,50 Meter. Zum Fischen auf Lauben in Ufernähe gibt es Speed-Ruten von drei und fünf Metern. Damit die Ruten bei ihren Längen nicht durchhängen, bestehen sie meist aus harter, aber leichter Kohlefaser.

Matchrute: Diese Ruten zum Posenfischen auf Distanz sind gewöhnlich 3,60 bis 4,20 Meter lang. Es gibt aber auch bis 6,00 Meter lange Ruten. Sie sind mit vielen kleinen Ringen ausgestattet und haben eine Spitzen- oder semiparabolische Aktion und niedrige Wurfgewichte, selten bis 30 Gramm. Matchruten werden vor allem zum Angeln auf Weißfisch, aber auch zum Karpfen- oder Forellenfischen eingesetzt.

Spinnrute: Mit Längen zwischen 1,80 und 3,30 Meter haben Spinnruten meistens Steckverbindungen, Teleruten sind selten. Man unterscheidet leichte Spinnruten (Wurfgewichte bis 20 Gramm), mittlere Spinnruten (WG: 20-60 g) und schwere Spinnruten (WG: 60-120 g). Die Aktion der Ruten reicht von der schnellen Spitzenaktion über die Semi-Parabolik bis zur durchgehenden parabolischen Aktion.