An die Weinkenner: Wie heißt die Verzierung mancher Weinflaschen - goldfarbenes Netz

4 Antworten

Alambrado - Spanischer Ausdruck für die von einem feinen Drahtnetz (Alambre) umspannte Flasche. Für gehobene Qualitäten wird diese etwas aufwendige Verpackungsart bei spanischen, z. T. auch anderen Weinen nach wie vor angewandt.

Das zumeist goldfarbene Netz wurde in der Zeit des großen Rioja-Booms eingeführt und hatte den Zweck, Weinfälschern den Austausch des Flascheninhaltes gegen Billigwein zu erschweren und war damit ein Qualitäts-Merkmal.

Heute wird dies nur noch bei Exporten nach Skandinavien angewendet, wo diese Form sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut.

Heutzutage wird der Alambrado kaum noch in anderen Ländern verendet.

Quelle: Alambrado - Fachbegriff - Weinlexikon - Alambrado von www.wein-auskunft.de

Ich kenne das goldene Netz als Kennzeichnung einiger Rioja Reservas oder Gran Reservas, also als Kennzeichnung einer hohen Qualitätsstufe.

Gruß, earnest

Danke! Es stimmt, die Flasche ist ein Rioja Reserva. Aha, wieder was dazugelernt.

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@peteundpete

Gern.
Vermutlich nennt man das einen Drahtkorb.
Ich vermute allerdings, daß auch einige Billigerzeuger auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind und Produkte unterhalb des Reserva aus Marketinggründen ebenfalls in die dekorativen Drahtgeflechte wickeln.

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Es ist bzw. war in so fern ein Qualitätsmerkmal dass sich dieser zusätzliche Aufwand nur bei besseren Qualitäten lohnte, ist aber mit modernen Verpackungsmaschinen heute relativ preiswert machbar. Bedeutet aber auch heute noch einen zusätzlichen finanziellen Aufwand der zumindest bei Massenweinen unrentabel ist.

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@Renegade71

@Renegade71:
Wenn man sich mit den paar zusätzlichen Cent für die nette Verpackung aber einen Image-Gewinn verspricht und den hauseigenen Massenwein dafür um 10% teurer anbietet, wäre es vielleicht doch rentabel?

Kennst Du stinknormale Riojas, die mit Netz exportiert werden, sei es nach Skandinavien, China oder Japan?

Gab's da nicht auch einen Faustino, der im Sack exportiert wird?

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@earnest

Den Sack kenne ich von Sherry (Dry Sack) was wiederum eine Geschichte für sich ist wie es zur Verwendung des Sacks kam. Ein solcher Sack wäre jedenfalls eine Art Alleinstellungsmerkmal und somit Marketingtechnisch interessant.

Mit meinem Kommentar zielte ich ausserdem auf absolute Massenware ab. Da wird bei Centbeträgen für die Ausstattung (Flasche, Korken, Etikett) gefeilscht um den Ladenpreis von z.B. 2,99 zu realisieren, trotzdem ist die Verpackung manchmal wertvoller als der Inhalt. Da ist kein Drahtnetz mehr in der Kalkulation drin. Ich war ein paar Jahre im Weinhandel tätig.

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das ist damit dir die flasche nicht aus den händen rutscht früher wurden flaschen in sehr feuchten kellern gelagert! es erfüllt 2 sachen 1.) die flasche rutscht dir nicht weg 2. die flaschen kannst du für die lagerung an haken hängen...

Die Lagermethode am Haken ist mir neu - gibts dafür eine Quellenangabe?

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Dieses Drahtnetz stammt ursprünglich aus Spanien und heisst dort Alambrado - was nichts anders heisst als "Verdratung" auf Spanisch. Es handelt sich neben den von Lilith genannten Funktionen auch um eine Art "Kopierschutz" der es fälschern schwerer machen sollte, nachgemachte Weine in Verkehr zu bringen. Ausserdem fixiert er bei der langen Lagerung in feuchten Kellern auch das Etikett dass sich bei früher verwendeten Klebern gerne mal ablöste.