Alles ist "gleichzeitig" da?

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Ich halte dies für eine wundervolle Möglichkeit, wie unsere Realität tatsächlich sein könnte. Ich bin jedoch der Meinung, dass´dabei die Zukunft nicht vorher bestimmt ist, alles existiert nebeneinander her.

Stell es dir wie mit einem Comicstrip vor, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft sind einzelne Bilder/Sequenzen, die uns die Umrisse liefern, die unser Verstand braucht, er ist es, der Alles in zeitliche Abschnitte einsortiert, weil er das zum "Klarkommen" braucht. Unser Verstand springt von einer Situation in die nächste, hierbei denke ich, dass sich solche Szenarien ereignen, die wir uns zuvor schon vorstellen können/konnten -unser Verstand denkt, während er im Gegenwartsszenario ist, schon darüberr nach, was sich später ereignen wird und durch dieses Denken an eine Möglichkeit, wird dieser Möglichkeit überhaupt erst ermöglicht, "wahr" zu werden. Zeit ist eine Illusion, unsere Gedanken (dadurch unsere Worte!) sind die einzige Konstante, derere wir uns sicher sein können (Ich denke, also bin ich) -aber Gedanken versetzen Berge und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass nichts von dem, was wir rational als "Realität" ansehen, tatsächlich so ist. Das erklärt doch auch die vielen vesrchiedenen, subjektiven Wahrheiten und die Tatsache, dass immer die Dinge passieren, mit denen man sich, aus Angst, oder weil man sie "im Gefühl hat" , gedankenmäßig immer wieder beschäftigt.

Angel84 
Fragesteller
 29.11.2010, 16:25

Ich bin jedoch der Meinung, dass dabei die Zukunft nicht vorher bestimmt ist, alles existiert nebeneinander her.

Du hast recht. Vielleicht ist es so stimmiger:

Die vermeintliche Zukunft entspricht dem augenblicklichen Inhalt des Geistes und verändert sich in dem Maße, wie sich der geistige Inhalt verändert?!

Mit anderen Worten: Die Dinge sind exakt so, wie ich jetzt bewusst und unbewusst denke, dass sie sind.

Wobei die "Dinge" innerhalb von Zeit und Raum sind und das Denken "außerhalb"?!

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Ganzneu  29.11.2010, 17:42
@Angel84

Ganz genau! Du hast es nicht nur erfasst, sondern auch noch sprachlich besser auf den Punkt gebracht! ;)

Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, wenn wir uns selbst so weit von unserem "Realitätsdenken" trennen könnten, dass wir etwas Unmögliches für wahr hielten,(davon überzeugt wären) dass es letzendlich auch eintreffen würde. ... Worauf ich hinauswollte, was bei dir ja schon richtig ankam, ist: Wir denken uns unsere Welt!

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Angel84 
Fragesteller
 29.11.2010, 23:33
@Ganzneu

Ok. Freut mich!

dass wir etwas Unmögliches für wahr hielten,(davon überzeugt wären) dass es letzendlich auch eintreffen würde. ...

Das glaube ich auch. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses "Unmögliche" eintritt, steigt mit der Anzahl derer, die dieses "Unmögliche" für möglich halten, oder?!

Das würde bedeuten, wenn nur genügend ihre bisherigen Gedankenkonstrukte ablegen und Neues für möglich halten, verändern wir gemeinsam die Welt.

Für mich fühlt es sich stimmig an... ;-)))

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AlphaundOmega  01.12.2010, 09:36
@Angel84

kann ich nur zustimmen ,denn du siehst die Welt wie ein Spiegelbild deiner selbst.

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Wenn dies so wäre, dann wäre jegliche Verantwortung futsch. Denn man könnte es ja eh nicht ändern...

Ich würde mal sagen, dass dies ein ähnliches Problem ist, wie mit dem Schicksal: Wenn die ZUkunft feststeht, müssen wir dann noch Rechenschaft ablegen für unsere Fehler??

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Jedoch scheint mir die Gleichzeitigkeit relativ problematisch: Wenn alles Gleichzeitig ist, dann existieren wir ja in unendlich vielen Daseinsformen... Wo wären diese dann?? Verteilt auf unendlich viele Dimensionen?? Die ja doch alle am selben Ort sein müssen, da der Raum ja keine Illusion ist.

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Nun, die Frage um die Zeit scheint mir ein schwieriges Problem zu sein und man muss wohl auf das Zeitempfinden des Menschen zurückgreifen: Hinter der Glabella (dem Punkt zwischen unseren Augenbrauen) liegt ein Reiskorngrosser Nervenknotenpunkt, der für unser Zeitempfinden zuständig ist. Dieser ist natürlich auf ca. 24 h eingestellt, was auch unseren Zeitfluss beeinflusst.

Wenn wir jtz also auf einem Planeten mit nur 8h Umdrehungszeit leben würden, würde sich dann auch die Geschwindigkeit der Zeit verändern??

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Wir können Zeit durchaus als menschliches Konstrukt ansehen, jedoch gilt dies meiner Meinung nach nur für den Zeitfluss!! So wäre das Problem der Gleichzeitigkeit aus der Welt und wir müssen die Zeit nicht erklären bzw rechtfertigen!

Denn die Zeit ist wie ein Fluss: Keiner weiss wie schnell sie fliesst, aber alle treiben mit!

Angel84 
Fragesteller
 28.11.2010, 22:05

Denn man könnte es ja eh nicht ändern...

Kannst du JETZT ändern, was gerade da ist, obwohl und trotzdem du dich verantwortlich fühlst?

müssen wir dann noch Rechenschaft ablegen für unsere Fehler??

Bei wem oder was willst du denn Rechenschaft ablegen?

Die ja doch alle am selben Ort sein müssen, da der Raum ja keine Illusion ist.

Ich gehe davon aus, dass Raum der gleichen illusionären Vorstellung unterliegt, wie Zeit.

Denn die Zeit ist wie ein Fluss: Keiner weiss wie schnell sie fliesst, aber alle treiben mit!

Der gefällt mir! ;-)))

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MrForelle  29.11.2010, 13:53
@Angel84

"weil der typ so vllt nur denkt, ja ich hab' mit ihr geredet, aber mehr auch nicht" Nein, aber ich kann entscheiden, was später sein wird! Ich ändere jetzt im Moment die Zukunft und kann es besser oder schlechter machen!

"Bei wem oder was willst du denn Rechenschaft ablegen?" Bei mir, anderen Leuten, dem Staat etc. Ich denke, dass die moralische Seite oder das Gewissen an dir, die grösste Bestrafung dazu beiträgt, wenn du einen Fehler machst. Wenn jedoch eh schon alles vorbestimmt ist, dann musst du dich nicht verantwortlich fühlen für deine Fehler!!

"Ich gehe davon aus, dass Raum der gleichen illusionären Vorstellung unterliegt, wie Zeit." Den Raum kann ich dir zeigen, die Zeit nicht! Wieso sollte der Raum eine Vorstellung sein?? Ein Körper, wäre dann also auch nur Vorstellung, denn ein Körper beinhaltet per Definition eine Ausdehnung im Raume?? Ich denke man kann nicht alles als Illusion ansehen, sonst ist man in der selben Klemme wie Hume, der alles als eigenen Prozess beachtete und schliesslich in der Irrenanstalt landete!! ;)

"Der gefällt mir! ;-)))" Danke! :D

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MrForelle  29.11.2010, 14:27
@MrForelle

Haha, sry muss mich korrigieren!! :/

Ehm, der erste Satz in "..." sollte heissen: "Denn man könnte es ja eh nicht ändern..."!! Ich hatte noch das "einfügen" von nem anderen Kommetar drin... :P Der Rest sollte dann allerdings stimmen!

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Angel84 
Fragesteller
 29.11.2010, 16:33
@MrForelle

Danke dir!

Ich ändere jetzt im Moment die Zukunft und kann es besser oder schlechter machen!

Um diese Wahl zu haben, muss ich mir aber erst darüber bewusst sein, welches Motiv zu der jeweiligen Handlung geführt hat, oder?

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AlphaundOmega  29.11.2010, 17:57

@Wenn wir jtz also auf einem Planeten mit nur 8h Umdrehungszeit leben würden, würde sich dann auch die Geschwindigkeit der Zeit verändern??

-Nimm einen Mixer mit nur einem Quirl und 2 gleiche Uhren die genau eingestellt sind und mind.1 Jahr mit Batterie gehen sollten.Dann befestigst du eine Uhr dran ,schaltest an hohe leistung und lässt sie 9 Monate laufen .Wenn der Mixer das aushalten sollte ,wirst du feststellen das weniger Zeit vergangen ist auf dem Quirl als deine Vergleich Uhr. Es funktioniert auch mit Pyramiden.

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MrForelle  29.11.2010, 18:44
@AlphaundOmega

"Um diese Wahl zu haben, muss ich mir aber erst darüber bewusst sein, welches Motiv zu der jeweiligen Handlung geführt hat, oder?"

Ja klar, dem ist ja auch nichts entgegenzusetzen! Wenn wir das Motiv kennen, können wir unsere Zukunft gestalten mit den Erfahrungen der Vergangenheit. Wenn alles Schicksal wäre, dann hätten wir diese Möglichkeit nicht!!

@AlphaundOmega: Ja, von dem hab' ich auch schon gehört!! Aber ob das wirklich mit herkömmlichen Uhren funktioniert, da hab' cih so meine Zweifel... Einstein, der diese Theorie aufwarf machte dies mit einer Lichtuhr, einem Gedankenexperiment und beschrieb dies nicht mit herkömmlichen Quarzuhren!! :) Aber ich gebe dir vollkommen Recht, die Zeit sollte langsamer vergehen, wenn man sich bewegt (vllt der Grund, dass sportliche Leute älter werden??? :P)!

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Alles ist gleichzeitig da? na aber selbstverständlich. Denn schon der Moment besteht aus allem z.B. Vergangenheit ,Gegenwart und Zukunft ist im Grunde nur ein Augenblick .Heisst aber noch nicht das die Zukunft fest steht sondern sich bewegt ,was man mit Zeit vergleichen könnte .Da der Mensch diese Bewegung in Zeit umgesetzt hat existiert für ihn eine Zeitlinie die bis zum Anfang der vergangenheit führt.Wobei wir aber gar nicht sicher sein können ,ob wir uns nicht auch evtl. zum Anfang bewegen könnten. Genau das würde die Vergangenheit und Zukunft relativieren. Wenn Wissen schon immer gleichzeitig da wäre, ( wir aber meinen wir werden ja immer schlauer) dann könnte es auch bedeuten das wir den Weg der veränderung auch zum Anfang ( Wissen von Allem ) nehmen.Anfang und Ende ist der selbe Moment wie Ende und Anfang. Zeit dagegen nur relativ!

Angel84 
Fragesteller
 29.11.2010, 13:38

Da der Mensch diese Bewegung in Zeit umgesetzt hat existiert für ihn eine Zeitlinie die bis zum Anfang der vergangenheit führt.

Da stelle ich mir die Frage:

Was ist es, das sich bewegt? Ist es vielleicht eine rein geistige Bewegung?

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Ganzneu  29.11.2010, 14:30
@Angel84

Ja! Genauso denke ich, es ist unser Geist,unser Verstand, ders einem Bedürfnis nach Ordnung nachgeht und Dinge "zeitlich" einordnet, die so aber gar nicht stattgefunden haben...

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AlphaundOmega  29.11.2010, 13:50

Existens des Freien Willens? Wenn der Wille schon feststehen würde ,dann hätten wir überhaupt keinen und bräuchten uns auch über nichts mehr Gedanken zu machen.Diese Frage kann man wohl am besten so beantworten ,wenn man sich sein "Ich-Bewusstsein" vor Augen führt.Diese Instanz des Nicht Materielen entscheidet über alle Materielen Werte und (zukünftigen)Geschehennisse, soweit es im eigenem Rahmen betrifft. Mit anderen Worten :Du Lebst weil du dich dafür entschieden hast.

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AlphaundOmega  29.11.2010, 14:39
@AlphaundOmega

Was ist es, das sich bewegt? Gute Frage Ich habe mal etws über den Äther gelesen der im Gesamten Weltraum bis hin zu den Atomen existieren soll ( dem Albert aber nicht so recht folgen wollte)Dieser Feinstoffliche Äther wäre der Raum zwischem dem Raum(wie bei dem expandierende Hefeteig).Vllt. ein Antrieb aus dem Innern, könnte aber auch als Wachstum bezeichnet werden.

Ist es vielleicht eine rein geistige Bewegung? Ich denke wo neues entsteht ,als Materie oder umgewandelte Energie gibt es auch eine in sich Geistige Weiterentwicklung.

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Angel84 
Fragesteller
 29.11.2010, 16:36
@AlphaundOmega

Dann "steht" demnach die "geistige Bewegung" vor der materiellen?

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AlphaundOmega  29.11.2010, 17:12
@Angel84

Ja davon gehe ich mal aus sogar vor der Ensteheung der materie schon.

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AlphaundOmega  29.11.2010, 17:20
@Angel84

Ich kann mir nur schlecht vorstellen das Materie Geist erschaffen könnte , aber anders rum schon.Beispiel Ich denke an eine Tasse und diese Idee wird sich dann in meinen Händen formen.

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Angel84 
Fragesteller
 29.11.2010, 23:21
@AlphaundOmega

Seh ich auch so. Ohne Geist keine Materie. Aber ohne Materie erfährt sich Geist nicht.

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Das Axiom "Zeit ist eine Illusion." macht dir den Anfang schon schwer. Illusion für wen?

Was wir Zeit nennen, halte ich für den menschlich fassbaren Ausdruck eines Maßes an Veränderung des Universums. Damit begrenzen wir den Begriff schon mal auf menschliche Maßstäbe.

Als nächstes formen wir uns den Begriff nach unserer Wesensart als lineare Wesen mit Beginn und Ende. Damit führen wir in das Konstrukt der Zeit die Ebenen vorher, jetzt und nachher ein, wobei wir Zukunft als all das definieren, was nicht schon geschehen ist oder gerade geschieht, sondern aufgrunddessen noch geschehen wird. Genau hier kommt klammheimlich die nächste menschliche Wesensart ins Spiel, die wir einfach dem Begriff Zeit aufstempeln: wir sind kausale Wesen mit kausalem Denken. Weder physisch noch psychisch können wir uns eine nonkausale Ereigniskette vorstellen. Das bedeutet nicht, daß es sie nicht gibt; aber wir können sie nicht unwidersprochen annehmen. Und genau an diesem Punkt werden die Philosophens unruhig: da wir wohl wissen, daß weder unsere individuelle Entwicklung noch unsere gesellschaftliche Entwicklung vollständig vorhersagbar und zu beschreiben sind, leiten wir daraus den freien Willen ab. Dieser wäre aber in der Normalität nonkausal, da nicht vorherbestimmbar. Um hier nicht total durchzudrehen oder sogar noch Licht zu sehen, kann man jetzt

a) den freien Willen leugnen, da er gegen unsere Wesensart nonkausal ist oder

b) Zeit als Illusion bezeichnen und damit Kausalität als Sonderweg der universellen Entwicklung bezeichnen.

Soviel zur Einführung; interessant wird es erst, wenn der Denkende lernt, sich von seinen Schemas als Individuum, als räumlich und zeitlich begrenztes Wesen mit vorgeschriebener Entwicklungsrichtung und als kausales Geschöpf in einem kausalem Universum zu lösen. Das allerdings ist dann auch der Bereich, wo Worte ungenau und verfälschend werden, weil sie stets eine gewisse vorgefasste Bedeutung für ihre Existenz benötigen. Da verlassen wir das Wissen und beginnen mit Erfahrung. Und für all das braucht man nicht mal Drogen...

Angel84 
Fragesteller
 30.11.2010, 10:03

Gefällt mir sehr gut!

Da verlassen wir das Wissen und beginnen mit Erfahrung.

Warum auch immer, habe ich den Drang in mir, mich diesem Bereich so weit als möglich denkend anzunähern. Und das vielleicht so lange, bis es deine beschriebenen "Grenzen" überschreitet, weil schlicht nicht mehr denkbar.

Ich danke dir!

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Subjektive Zeit existiert ja. Nur die objektive Zeit ist eine Illusion. Durch die Existenz der "inneren Uhr", des "biologischen Schrittmachers" ist es möglich einen freien Willen zu haben und ebenso Erlebtes, Gegenwärtiges und auch die Zukunft zu differenzieren...

Angel84 
Fragesteller
 28.11.2010, 20:03

Richtig.

Was letztendlich heißt, dass zwei scheinbare Gegensätze "gleichzeitig" existieren, das Eine nicht ohne das Andere...

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