Alle Staaten sind verschuldet, doch wem schulden sie das Geld?

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Prinzipiell steht jedem, der leiht, jemand gegenüber, der verleiht. Und wenn jemand, der etwas geliehen hat, das nicht zurückzahlen kann, dann schaut irgendwo ein Verleiher in die Röhre. Das sind die harten Fakten.

Nur sind die einzelnen, gegenseitigen Beziehungen des Leihens und Verleihens in einem komplizierten und globalisierten System nicht mehr so einfach nachvollziehbar. Denn, wenn Staaten, die das Recht besitzen, Geld zu drucken, mit einer übermäßigen Verschuldung quasi wie mit Geld drucken die Geldmenge weit über den Realbedarf erhöhen, sinkt der Wert dieser Währung. Jeder jedoch, der Vermögen besitzt, das auf diese Währung lautet, verliert dann zwangsweise real Vermögenswerte und zahlt so die Tatsache, dass der Staat seine Schulden nicht alle zurückzahlen kann.

Siehe Griechenland. Die müssten, hätten sie noch eine eigenen Währung, abwerten und alle Griechen, die Vermögen in ihrer Währung halten, zahlen zwangsweise diese Schulden mit. Jetzt haben die Griechen den EURO und so zahlen wir mit für die übermäßigen Schulden der Griechen. Hoch lebe die Solidarität mit den Schmarotzern.

Jetzt hast Du erklärt, warum es eine Inflation gibt, aber nicht wem der Staat Geld schuldet.

@paddelheini

Da bei FallOutNaruto ein Link zu Staatsverschuldung angegeben ist, muss ich das eigentlich nicht wiederholen. Mir ging es um den indirekten Effekt einer Staatsverschuldung via Vermögensminderung. Wer Wikipedia - da steht ja alles drin - aufmerksam liest, erfährt, dass auch die Geldmenge zu den Schulden gehört. Dazu gehören alle Schulden, die der Staat und seine Teilkörperschaften via Anleihen über Banken streuen. Dazu kommen als indirekte Verschuldung gesetzliche Verpflichtungen, wie z.B. die Beamtenpensionen, für die man theoretisch einen Barwert des Anspruchs ermitteln könnte. Wiki zählt auch noch Sondervermögen auf, doch meiner Meinung nach sind zu deren Finanzierung Papiere ausgegeben worden, die irgendjemand hält oder es existieren Ausgleichsforderungen (Rentenkasse), wenn Gelder von dort abgezweigt wurden. Das Prinzip, dass jedem Leiher ein Verleiher gegenübersteht, bleibt. Doch durch die Vielfalt der Finanzierungsstückelung und die Verwischungstaktik in den Bilanzierungen ist es in der Tat schwierig, die Realgläubiger zu ermitteln. Im Zweifel immer der Steuerzahler.

Veile Privatleute verdienen an den Schulden des Staates, weil sie für die Anleihen gute Zinsen zahlen. Bundesschätzchen (Schatzbriefe,Pfandbriefe und Kommunalobligationen - schon mal gehört? Das sind nichts Anderes als Staatsschulden. Übrigens nicht die schlechteste Form der Geldanlage, und immer noch sicherer als andere Varianten ("mündelsicher"). 100prozentige Sicherheit gibt es nirgendwo: Wer Geld verleiht muss damit rechnen, es nicht wiederzubekommen (im privaten Bereich kennt das so manch einer).

Der Staat leiht sich Geld für seine Ausgaben, die nicht durch normale Einnahmen (z.B. Steuern, Abgaben,Strafen) gedeckt sind zum überwiegenden Teil bei seinen eigenen Bürgern. Dazu emittiert z.B. die Bundesrepublik (aber z.B. auch die Länder können das) Bundeswertpapiere (z.B. Bundesschatzbriefe) an der Börse. Dies sind Schuldverschreibungen, die i.d.R. eine feste Laufzeit und auch einen festen Zinssatz haben. Leute wie Du und ich, die etwas gespart haben und ein paar Zinsen mehr als nur auf dem Sparbuch abgreifen wollen, können sich nun überlegen, ob sie z.B. solche Bundesschatzbriefe bei ihrer Bank kaufen wollen.

Geniest ein Staat, wie z.B. die BRD, ein sehr solventes Ansehen in der Welt, muss er seine Schuldverschreibungen nur niedrig verzinsen und gewinnt trotzdem Käufer für seine Wertpapiere. Müssen die Anleger jedoch Zins- oder gar Rückzahlungsausfälle wegen niedriger Bonität (z.B. Argentienien, Brasilien) fürchten, muss dieser Staat die Anleger mit höheren Zinsen (Risikoaufschlag) locken um Abnehmer für seine Wertpapiere zu finden.

Die ersten solcher staatlichen Wertpapiere gab es schon zu Kaisers Zeiten. Zuerst wurden damit nur Kriege finanziert, sog. Kriegsanleihen.

Nach mir die Sintflut. -Leider das Denken fast aller Politiker in diesem Land. Hauptsache mir geht es gut! Ein schönes Beispiel aus meiner Region ist der ehemalige Verteidigungsminister Rudolf Sharping gewesen. - Ein Glück für ihn, daß zu seiner Zeit gerade das World Trade Center gefallen ist, denn er war sehr in der Kritik! Das war die beste Art von Ablenkung, die er sich eigentlich wünschen konnte. Die Staatsschulden gehen den nichts an. Es geht ihn eigentlich überhaupt nichts mehr an! Der lästes sich lieber selber gut gehen. Wen interessiert, wem wir was schulden? - "Es geht mich nichts an!"

Unter anderem schulden sie das Geld anderen Staaten. Doch die größten Gläubiger sind neben Banken, Versicherungen und Privatpersonen. Die letzteren werden allerdings nicht namentlich genannt. Laut der Auskunft der Bank zählt dies nämlich unter das Bankgeheimnis. Dafür kannst du dir aber sehr schnell selber ausrechnen, wie viel deiner Steuergelder für Zinsforderungen drauf gehen. In diesem Jahr sind dies mindestens 500 Euro pro Kopf http://www.ploync.de/geldfalle/147-bundeshaushalt-2010-schulden-zinsen-zinslast-bundesschuld.html