2500 € brutto - ist das viel? Kann man davon allein eine 3-köpfige Familie unterhalten?
Also, ich(17,w) steck momentan bis zum Hals im Abitur und bin dabei, mich nach einem Ausbildungsplatz umzusehen. Mir wurde einer im Pflegemanagment angeboten, bei dem ich nach 3-jähriger Ausbildung mit anschließendem Studium in der Anfangszeit 2.500 € brutto verdienen würde. Da ich leider zum einen furchtbar mies in Mathe bin und zum anderen keine Ahnung hab, wie man von brutto zu netto umrechnet, dachte ich, frag ich hier mal nach.
"ist das viel?" frage ich aus der Perspektive eines Mädchens, das plant, später zwei Kinder zu bekommen und auf evtl. Schicksalsschläge vorbereitet sein will, zB. dass es aus irgendwelchen Gründen allein für die Kinder aufkommen müsste. Kann man damit gut leben, ohne jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen und vlt auch mal mit etwas sparen einen Urlaub einzuplanen, oder sollte ich meine Ziele höher schrauben? Ich möchte allerdings auch nicht zu viel machen, da ich schließlich neben dem Beruf auch noch Hausfrau und Mutter sein möchte.
Hoffentlich war ich jetzt nicht zu ausschweifend und irgendwer fühlt sich berufen, mir zu helfen? Liebe Grüße :P
15 Antworten
Hallo Perona88!
Es ist herzerfrischend, zu erkennen, wie sich ein junger Mensch um Orientierung vor dem Beginn eines neuen, wichtigen Lebensabschnitts bemüht. Möge Dir das Folgende dabei eine Stütze sein:
Zunächst ein Hinweis auf ein Buch von Erich Fromm, eines, das zu den wenigen anspruchsvollen Titeln der letzten Jahre gehört, die sich zurecht lange Zeit auf den Bestsellerlisten gehalten haben. Der Autor geht von der uns allen zugänglichen Grunderfahrung aus, daß zwei Arten der Existenz um die Seele des Menschen streiten: der Modus des 'Habens', der sich auf materiellen Besitz konzentriert, auf Gewinnsucht, Macht, Aggression, und Gier, Leid und Gewalt verursacht; und der Modus des 'Seins', der sich auf Liebe begründet, auf die Lust zu teilen und sich in wesentlicher, nicht verschwenderischer, sondern schöpferische Tätigkeit entfaltet. Eine weitere Inhaltsangabe zu dem Buch findest Du hier: http://www.skillzone.de/quellen-literatur/2210-haben-oder-sein-erich-fromm.html
Was hat das mit Dir zu tun? Dazu ein paar provokative Fragen: Willst Du ein Einkommen haben, oder willst Du einen Beruf ausüben? Willst Du ein Kind haben, oder willst Du Mutter sein? Willst Du einen Mann haben, oder willst Du eine Lebenspartnerin/Ehefrau sein? Antworten auf diese Fragen können Dir erkennen helfen, auf welchen Grundlagen Deine Entscheidungen aufbauen.
Alles Gute!
PS: ...und noch einige Zitate aus dem Stegreif: Der Weg zum Tun ist zu sein - Lao-tse Die Menschen sollen nicht so viel nachdenken, was sie tun sollen, sie sollen vielmehr bedenken, was sie sind.
Cira ein drittel geht an Sozialabgaben drauf. Dafür bekommst du noch Kindergeld und sonstiges. Wenn du eine andere Steuerklasse bekommst oder heiratest, drückst du weniger ab. Guck einfach mal bei Google unter Lohnrechnern.
2500 ist ein gutes Einstiegsgehalt. Du kannst davon aus gehen, dass du pro Jahr vlt 3% mehr Gehalt bekommst. Pflegemanagement ist jedenfalls gut, das boomt demnächst. Aber ob es reicht, hängt auch davon ab, wo du wohnst, wie hoch die Mieten dort sind. Im Osten wohnt es sich bekanntlich günstiger ;-)
Das hängt von Deinen Ansprüchen ab. So generell kann das niemand sagen.
Als Single muss man fast die Hälfte seines Lohnes abgeben, als verheiratete Mutter von 2 Kindern meist nur 30 % plus das Kindergeld! Die Armutsgrenze für eine vierköpfige Familie liegt bei 1910 Euro, es bleibt dabei Kinder sidn ein Armutsrisiko!
Hallo!
Sehr schön, wenn sich Jugendliche in Deinem Alter solche Gedanken machen! Genug Menschen setzen Kinder in die Welt, ohne zu rechen. Du hast sowas von recht, wenn du in dieser Zeit nicht naiv am perfekten Familienleben festhälst, keiner weiß was kommt, man muss einfach damit rechnen!!!
Also, ich finde das Einkommen für eine 3- köpfige Familie in Ordnung. Wobei man das Netto- Gehalt ja nur in etwa weiß, je nach Lohnsteuerklasse...mit Lohnsteuerklasse 2, also alleinerziehend hättest du ja nicht allzu viele Abzüge.
ABER: Alleinerziehend Vollzeit arbeiten??? Ich war selber 4,5 Jahre alleinerziehend. Entweder macht man Abstriche bei dem Kind(ern) oder beim Job. Ich habe eine zeitlang versucht alles hinzukriegen...war eine sehr harte Zeit.
Das Problem mit Teilzeit- jobs ist halt, dass das Geld in vielen Berufen dann einfach zu knapp ist. Und man lässt seine Kinder z.B. noch fremdbetreuen für viel Geld, um überhaupt arbeiten zu gehn. Wobei ich denke, wenn die Kinder größer sind, kann man ja auch wieder mehr arbeiten.
Das Leben ist ein Risiko! :-( :-)
Hoppla und nachgereicht: Das letzte Zitat ist von Meister Eckhart.